Wilhelm-Hittorf-Gymnasium

Wilhelm-Hittorf-Gymnasium
Wilhelm-Hittorf-Gymnasium
Unter- und Mittelstufen-Schulhof des Wilhelm-Hittorf-Gymnasiums
Schulform Gymnasium
Gründung 1949
Ort Münster
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 56′ 50″ N, 7° 37′ 9″ O51.9472222222227.6191666666667Koordinaten: 51° 56′ 50″ N, 7° 37′ 9″ O
Träger Stadt Münster
Schüler 917 (Schuljahr 2008/09) [1]
Lehrer 76 (Schuljahr 2008/09) [1]
Website www.muenster.org/hittorf/

Das Wilhelm-Hittorf-Gymnasium ist ein Gymnasium in der westfälischen Stadt Münster. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Wasserturm aus dem Jahre 1902 im Geistviertel. Die rund 900 Schüler werden von zirka 70 Lehrern unterrichtet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Unter- und Mittelstufen-Schulhof des Wilhelm-Hittorf-Gymnasiums, untere Ebene

Das Wilhelm-Hittorf-Gymnasium ist ein relativ junges Gymnasium. Die Wurzeln reichen zurück bis in die Herrschaft der Nationalsozialisten als in direkter Nähe des Wasserturmes die Oberschule für Jungen am Wasserturm eingerichtet wurde. Während der Luftangriffe durch die Alliierten im Zweiten Weltkrieg sind die Gebäude ebenso wie weite Teile der Stadt Münster zerstört worden. Im Jahre 1946 wurde die direkte Vorgängerschule Münsterschen Ausweich-Oberschule Sendenhorst mit Unterstützung der Engländer gegründet und kurzzeitig in Sendenhorst beheimatet. 1949 erhielt die Schule, nunmehr in der Schulform eines Gymnasiums, den Namen von Johann Wilhelm Hittorf, einem Ehrenbürger der Stadt Münster, der an der dortigen königlichen Akademie 37 Jahre lang als Professor für Physik und Chemie lehrte und als ein Wegbereiter der modernen Physik gilt. Nachdem der Unterricht mehr als zehn Jahre lang provisorisch in beengten Räumlichkeiten in der Johannisschule stattfand, erfolgte im Jahre 1960 der Umzug in das neu aufgebaute Gebäude am Wasserturm im Geistviertel. Noch im selben Jahr beauftragte die Stadt Münster das Wilhelm-Hittorf-Gymnasium mit der Einführung eines Aufbauzweiges für Realschulabsolventen.

Programmatische Schwerpunkte

Dem Wilhelm-Hittorf-Gymnasium haftet auf Grund der Vergangenheit der Einrichtung der Ruf als Jungengymnasium mit naturwissenschaftlicher Ausrichtung an, obwohl es zwischenzeitlich zu personellen als auch programmatischen Veränderungen im Lehrbetrieb gekommen ist. So sind fast die Hälfte der unterrichteten Schüler Mädchen, und verdeutlichen die Tradition des koedukativen Unterrichts der Nachkriegsjahre, als am kurzzeitigen Standort in Sendenhorst sowohl Jungen als auch Mädchen gleichermaßen unterrichtet wurden. Diese Schule war im Jahre 1946 eine in der Schullandschaft äußerst ungewöhnliche Einrichtung.

Ebenfalls einen Schwerpunkt bildet der bewusst demokratisch gelebte Führungsstil der Schulleitung. Er gehört zur Tradition des Gymnasiums und soll ein hohes Maß an kollegialer Kooperationsbereitschaft fördern.

Seit dem Schuljahr 2002/03 nimmt das Wilhelm-Hittorf-Gymnasium an dem zunächst auf sechs Jahre angelegten Projekt „Selbstständige Schule“ teil. Grundlage dieses Projektes sind Kooperationsvereinbarungen mit der Stadt Münster und dem Land Nordrhein-Westfalen.

Im März 2006 startete das Wilhelm-Hittorf-Gymnasium eine Kooperation mit der Musikschule Münster e.V., die seitdem als „Musikschule in der Schule“ Instrumental- und Vokalunterricht in den Klassenräumen anbietet, und so das Nachmittagsangebot der Schule erweitert. Über die Musikschule konnten im Wilhelm-Hittorf-Gymnasium Workshops mit international bekannten Jazzmusikern wie Bill Evans, Hiram Bullock und Bob Mintzer angeboten werden.

Auszeichnungen

Besondere Auszeichnungen erlangte das Wilhelm-Hittorf-Gymnasium im Bereich der Gesellschaftswissenschaften. Bis zum Jahre 2001 gewann es siebenmal den vom Bundespräsidenten ausgelobten Preis im Schülerwettbewerb Deutsche Geschichte. Damit bildet es zusammen mit einem Mainzer Gymnasium die Spitzengruppe.

Am 7. Mai 2007 wurde der Schule das „Gütesiegel für individuelle Förderung“ durch Ministerin Barbara Sommer verliehen. Das Wilhelm-Hittorf-Gymnasium ist die erste Schule in Münster, der dieses Zertifikat für die umfangreichen Maßnahmen zur Förderung von besonders begabten Schülerinnen und Schülern, aber auch von solchen mit Lernschwächen, zuerkannt wurde.

Am 25. August 2008 honorierte das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW die besonderen Leistungen des Wilhelm-Hittorf-Gymnasiums im sprachlichen Bereich und bei der Behandlung europaorientierter Inhalte durch die Zertifizierung zur Europaschule.

Internationale Partnerschulen

  • Huntington Comprehensive School (York), Großbritannien
  • St.Peters, der ältesten Privatschule Englands (York), Großbritannien
  • Christelijk College Groevenbeek (Ermelo), Niederlande
  • Agenskalns Gimnasia (Riga), Lettland

Bekannte Schüler

Bekannte Lehrer

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Jahres-Statistik 2008 der Stadt Münster, S. 205

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johann Wilhelm Hittorf — (1893) Johann Wilhelm Hittorf (* 27. März 1824 in Bonn; † 28. November 1914 in Münster) war ein deutscher Physiker und Chemiker. Nach dem Besuch des alten Gymnasiums in der Bonngasse studierte er ab 1842 Naturwissen …   Deutsch Wikipedia

  • Hittorf — oder Hittorff ist der Familienname folgender Personen: Jakob Ignaz Hittorff (1792–1867), französischer Architekt und Archäologe deutscher Herkunft Johann Wilhelm Hittorf (1824–1914), deutscher Physiker und Chemiker Organisation Wilhelm Hittorf… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Hittorf — Johann Wilhelm Hittorf Johann Wilhelm Hittorf (* 27. März 1824 in Bonn; † 28. November 1914 in Münster) war ein deutscher Physiker und Chemiker. Nach dem Besuch des alten Gymnasiums in der Bonngasse studierte er ab 1842 Naturwissenschaften und… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Röntgen — Wilhelm Conrad Röntgen Born Wilhelm Conrad Röntgen 27 March 1845(1845 03 27) Lennep, Germany …   Wikipedia

  • Hittorfröhre — Johann Wilhelm Hittorf Johann Wilhelm Hittorf (* 27. März 1824 in Bonn; † 28. November 1914 in Münster) war ein deutscher Physiker und Chemiker. Nach dem Besuch des alten Gymnasiums in der Bonngasse studierte er ab 1842 Naturwissenschaften und… …   Deutsch Wikipedia

  • Jungkamp — Burkhard Jungkamp (* 12. November 1955 in Münster) ist Staatssekretär im brandenburgischen Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS). Biografie Jungkamp ist verheiratet und hat zwei Kinder. Nach seinem Lehramtsstudium für Gymnasium der… …   Deutsch Wikipedia

  • Europaschule (Deutschland) — Als Europaschulen werden in Deutschland in mehreren Bundesländern Schulen bezeichnet, die gewisse Standards der interkulturellen Zusammenarbeit und der methodischen Innovation erfüllen. Nicht zu verwechseln sind sie mit den Europäischen Schulen.… …   Deutsch Wikipedia

  • Titus Dittmann — (bürgerlich Eberhard Dittmann) (* 8. Dezember 1948 in Kirchen an der Sieg) ist ein deutscher Unternehmer aus dem westfälischen Münster. Er gilt als „Vater der deutschen Skateboard Szene“. Sein Unternehmen, die Titus GmbH, ist der europäische… …   Deutsch Wikipedia

  • Filiz Polat — (* 11. Juli 1978 in Bramsche) ist eine türkischstämmige deutsche Politikerin aus dem Landkreis Osnabrück und sitzt seit 2004 für Bündnis 90/Die Grünen im Niedersächsischen Landtag. Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Beruf 2 Familie 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Münster-Geistviertel — Der Wasserturm gilt als das Wahrzeichen des Geistviertels und bestimmt seine Skyline. Das Geistviertel ist ein Stadtviertel der kreisfreien Stadt Münster in Westfalen und liegt im Stadtbezirk Mitte. Das Viertel entstand nach Ende des Ersten… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”