Wilhelm Albert Ernst Neumann

Wilhelm Albert Ernst Neumann

Wilhelm Albert Ernst Neumann (* 11. Februar 1898 in Berlin; † 15. April 1965 in Würzburg) war ein deutscher Arzt und Toxikologe

Lebenslauf

1916 musste der Kaufmannssohn Neumann die Schule mit Notabitur beenden und war danach bis 1919 Soldat. Anschließend studierte er an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin Chemie und schloss das Studium mit einer Promotion zum Dr. phil. ab. 1924 ging er als Privatassistent zu Ferdinand Flury an das Pharmakologische Institut der Universität Würzburg, dem er zeitlebens verbunden bleiben sollte. Neben der Arbeit über Herzglykoside forschte er auch auf dem Gebiet der Toxikologie und der chemischen Waffen. Parallel verfolgte er ein Studium der Humanmedizin, das er 1934 mit der Erlangung der Doktorwürde abschloss. Über eine Assistenten- und Konservatorenstelle avancierte Neumann 1942 zum Professor.

1933 trat der ehemalige Soldat Neumann dem Stahlhelm bei, und bereits im folgenden Jahr wurde er Mitglied der SA und anderer Teilorganisationen der NSDAP, deren Mitglied er jedoch erst 1937 wurde. Im selben Jahr wurde er Militärarzt der Reserve und verbrachte den Zweiten Weltkrieg als beratender Wehrmachtsarzt. Als „Mitläufer“ wurde er nach dem Krieg aus dem Staatsdienst entfernt, gelangte aber bereits 1948 wieder an die Würzburger Universität, wo er 1949 zum ordinierten Professor am Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie berufen wurde. 1954/55 war er Dekan der Universität, von 1955 bis 1965 saß er einer Kommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsgifte vor. Ab 1960 war Neumann Vorsitzender der Deutschen Pharmakologischen Gesellschaft.

Wirken

Neumanns Kampfstoffforschung ist vor allen Dingen im Kontext seiner damaligen Assistentenstelle im Institut zu verstehen. Seine Arbeiten über tierische Gifte haben im Ganzen einen weitaus bedeutenderen Teil seiner Forschungs- und dann auch späteren Lehrtätigkeit eingenommen. Ein weiterer Schwerpunkt des Schaffens Neumanns war die Risikobewertung hinsichtlich chemischer Arbeitsstoffe. Er war nach dem Krieg ein wichtiger Protagonist der Erarbeitung von Grenzwerten gefährlicher Chemikalien.

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