- William Friedman
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William Frederick Friedman (* 24. September 1891 in Chișinău, Moldawien, damals Russland; † 12. November 1969) war ein russisch-US-amerikanischer Kryptologe. Er gründete kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges den Signals Intelligence Service (SIS), eine Geheimabteilung des US-Militärs, welche sich hauptsächlich mit der Entzifferung feindlicher Nachrichten beschäftigte.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Begriff Kryptographie wurde maßgeblich von William Friedman geprägt. Er entwickelte eine statistische Methode, den Friedman-Test sowie den Koinzidenzindex, um verschlüsselte Texte auf sprachliche Eigenschaften zu untersuchen und insbesondere, um die Schlüssellängen zu ermitteln. Seine Methode wurde 1920 publiziert. Sie fand auch in der Linguistik und bei der Entzifferung historischer Schriftdokumente Anwendung.
William Friedman war im Zweiten Weltkrieg maßgeblich an der Entzifferung von verschlüsselten Militärbotschaften beteiligt. Er versuchte sich auch, gemeinsam mit einem Team aus 16 Spezialisten, an der Entzifferung des Voynich-Manuskripts. Nach einem Jahr wurde dieser Versuch allerdings ergebnislos abgebrochen.
Er erhielt 1946 die Medal for Merit, damals die höchste zivile Auszeichnung der USA.
William Friedman war mit der Kryptoanalytikerin Elizebeth Friedman verheiratet.
Postume Ehrung
Im Jahr 1999 wurde William Friedman in die Hall of Honor (deutsch: Ehrenhalle) der National Security Agency NSA aufgenommen.
Werke
- William Friedman und Charles J. Mendelsohn: The Zimmermann Telegram of January 16, 1917 and its Cryptographic Background. War Department, Office of the Chief Signal Officer, Washington, GPO, 1938
Literatur
- Friedrich L. Bauer: Entzifferte Geheimnisse, Methoden und Maximen der Kryptographie. Springer, Berlin 2000 (3. Aufl.). ISBN 3-540-67931-6
Weblinks
- William Friedman in der Hall of Honor der NSA
1999 | William F. Friedman | Elizebeth S. Friedman | Herbert O. Yardley | Laurance Safford | Frank B. Rowlett | Abraham Sinkov | Solomon Kullback | Ralph J. Canine
2000: Louis W. Tordella | Joseph J. Rochefort | Agnes Meyer Driscoll
2001: Howard C. Barlow | Mahlon E. Doyle | Sydney Jaffe | John E. Morrison
2002: Thomas H. Dyer | Norman Wild | Richard A. Leibler | Mitford M. Mathews | Charles C. Tevis | Julia Ward
2003: Lambros D. Callimahos | Lowell K. Frazer | Juanita Moody | Howard E. Rosenblum
2004: Dorothy T. Blum | James R. Chiles | Meredith Gardner | John Tiltman
2005: William Blankinship | Francis Raven | Arthur Salemme | Joseph N. Wenger
2006: Bernard Ardisana | Edward A. Everett | Cecil J. Phillips | James W. Pryde | Thomas E. Tremain
2007: Jacob Gurin | Robert J. Hermann | Samuel S. Snyder | Milton Zaslow
2008: Benson K. Buffman | Chareles L. Gandy | Alfred M. Gray | Oliver R. Kirby | Donald M. Showers
2009: Richard A. Day | Minnie M. Kenny | Doyle E. Larson | Arthur J. Levenson
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