- Windebyer Noor
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Windebyer Noor Windebyer Noor Geographische Lage Kreis Rendsburg-Eckernförde, Schleswig-Holstein Städte am Ufer Eckernförde Daten Koordinaten 54° 28′ 30″ N, 9° 48′ 23″ O54.4759.80638888888890Koordinaten: 54° 28′ 30″ N, 9° 48′ 23″ O Höhe über Meeresspiegel 0 m Fläche 389,3 ha Länge 3,4 km Breite 1,9 km Volumen 25.000.000 m³ Umfang 10 km Maximale Tiefe 14 m Mittlere Tiefe 6,4 m Einzugsgebiet 16,61 km² Das Windebyer Noor (veraltet auch: Eckernförder Noor, Schna(a)per Noor und Goos-Noor; dänisch: Vindeby Nor, plattdeutsch: Winnebyer Noor, Winneby-Noor) ist ein 389 Hektar großer Binnensee in Schleswig-Holstein, am Westrand der Stadt Eckernförde gelegen, zu deren Gemeindegebiet er gehört. Im Süden und Westen grenzt die namensgebende Gemeinde Windeby an das Ufer des Sees. Der See war ehemals direkt als Endteil der Eckernförder Bucht mit der Ostsee verbunden. Die Hohlform des Windebyer Noores entstand als glaziales Zungenbecken während der Weichselvereisung. In dieser Zeit teilte sich der weichseleiszeitliche Ostseegroßgletscher in Schleswig-Holstein in einen „Holsteiner Lobus“ und einen „Eckernförder Lobus“; der „Eckernförder Lobus“ wiederum teilte sich im heutigen Eckernförder Gebiet unter Ausnutzung einer (nach Ansicht einiger Geologen schon vor der Eiszeit angelegten) Tiefenlinie der Eckernförder Bucht in eine nördliche („Windebyer Noor-Zunge“) und eine südliche („Wittensee-Goossee-Zunge“) Teileiszunge. Die Windebyer-Noor-Zunge formte u. a. die Hüttener, die Wittensee-Goossee-Zunge die Duvenstedter Berge. Hinweis auf die glaziale Entstehung ist auch ein großer Findling im Windebyer Noor, der „Weiße Stein“. Durch Sandablagerungen bildete sich nach der Eiszeit im Laufe der Zeit ein Strandwallsystem (Nehrung), das das Noor allmählich von der Eckernförder Bucht abschloss; die endgültige Trennung erfolgte allerdings 1929 erst künstlich durch Aufschüttungen. Heute ist das Windebyer Noor mit der Ostsee nur noch unterirdisch verbunden; es existieren inzwischen aber Pläne der Stadt Eckernförde auf Wiederherstellung einer offenen Verbindung.
Auf dem über Jahrtausende hindurch langsam aufgespülten Strandwall steht heute die Altstadt von Eckernförde. Auf den ursprünglichen Zustand weist der Begriff Noor hin.
Rund drei Viertel des Windebyer Noores sind von einem Wanderweg, der teilweise auf einer alten Eisenbahntrasse der Eckernförder Kreisbahnen verläuft, umgeben – die völlige Umrundung ist über Eckernförder Straßen möglich. Da der Wanderweg nicht konsequent direkt am Ufer des gesamten Noores herumgeführt und etwa ein Viertel ausgespart wurde, sind Bruchwälder und Schilfgürtel in teilweise ungestörter Lage erhalten geblieben.
Archäologische Funde lassen auf eine Besiedlung rund um das Windebyer Noor in der Eisenzeit schließen. Dazu gehören Muschelschalenhaufen und Küchenabfälle, die während des Baus der Eckernförder Umgehungsstraße 1951 gleich an mehreren Stellen gefunden und mittels der Pollenanalyse der Eisenzeit zugerechnet werden konnten, dazu gehören aber auch die Funde der beiden Moorleichen von Windeby. 1995 wurden mittels eines Sedimentenecholots zwei „fossile Inseln“ im Windebyer Noor entdeckt – möglicherweise handelt es sich dabei um untergegangene Siedlungen, da der Wasserstand von Ostsee und damit auch dem Windebyer Noor zu jener Zeit um einige Meter unter dem heutigen lag.
Ein Ostwall des Danewerks führte bis an das Windebyer Noor heran.
Das Windebyer Noor wird seit 1957 von einem Berufsfischer-Familienbetrieb inzwischen in dritter Generation gepachtet, der das Noor mit Aal, Barsch, Brasse, Karpfen, Plötze und Zander sowie seit 1990 vermehrt mit Maräne bewirtschaftet. Der Betrieb vermietet auch Angelboote. Aus der Zeit der Verbindung mit der Ostsee bis 1929 konnten sich Heringsbestände erhalten, die in letzter Zeit jedoch abnahmen. Diese Heringe erreichen mit etwa 15 cm eine geringere Größe als die im offenen Meer.
Bis in die 1970er Jahre hinein existierte im Windebyer Noor eine Badeanstalt der Kaserne Carlshöhe.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Windebyer Noor – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- See in Schleswig-Holstein
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