Eckernförder Bucht

Eckernförder Bucht
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Die Eckernförder Bucht oder Eckernförder Meerbusen (dänisch: Egernførde Fjord, Egernførde Bugt oder Egernfjord Bugt) ist eine Förde an der Ostsee und ein Seitenarm der Kieler Bucht, die in Schleswig-Holstein zwischen dem Dänischen Wohld und Schwansen liegt. Der Dänische Wohld trennt die Eckernförder Bucht von der Kieler Förde (bzw. der Levensau) ab. Sie war im Mittelalter das Grenzland zwischen den Sachsen und den Dänen.

Die Eckernförder Bucht reicht 17 Kilometer tief in das Land hinein und ist an ihrer Einfahrt zehn Kilometer breit, wobei als Endpunkte Booknis-Eck (Gemeinde Waabs) und Dänisch-Nienhof (Gemeinde Schwedeneck) gelten. Im Sinne des Völkerrechts handelt es sich bei der Eckernförder Bucht um eine „echte Bucht“[1]

Inhaltsverzeichnis

Geologie und Naturraum

Die Bucht entstand während der letzten Eiszeit (Weichsel-Eiszeit) vor 120.000 bis 10.000 Jahren durch eine Gletscherzunge. Nach Ansicht einiger Geologen soll die Tiefenlinie der Eckernförder Bucht allerdings schon vor der Eiszeit angelegt gewesen sein und trug nach dieser Annahme dazu bei, dass sich der „Eckernförder Lobus“ im Gebiet des heutigen Eckernförde in zwei Teileiszeitzungen teilte: der nördlichen „Windebyer Noor-Zunge“ und der südlichen „Wittensee-Goossee-Zunge“.

Das ursprüngliche postglaziale Ende der Eckernförder Bucht, das heutige Windebyer Noor, ist durch eine Nehrung, auf der die Stadt Eckernförde entstand, inzwischen von der Ostsee abgetrennt. Die endgültige Trennung erfolgte allerdings 1929 künstlich durch Aufschüttungen - inzwischen existieren Pläne auf Wiederherstellung einer offenen Verbindung zwischen Eckernförder Bucht und Windebyer Noor.

Die Ufer der Bucht sind vom Wasser und der Brandung geformt, da schon bei um 0,75 Meter erhöhten Fluten die Kliffs angegriffen werden, die infolgedessen jährlich um 15 bis 20 Zentimeter zurückgehen. Aufgrund der Lage der Bucht kann sich besonders bei Winden aus Nordost und Südwest ein erheblicher Seegang aufbauen. Vor Altenhof hat sich ein 30 Meter hohes und 3,6 Kilometer langes Kliff gebildet, dessen Material den Goossee von der Eckernförder Bucht abtrennt. Parallel zum Strand verlaufen einige Sandriffe im Wasser.

Die Ufer sind überwiegend mit Laubbäumen bewaldet.

Städte und Gemeinden am Buchtrand

Der Eckernförder Meerbusen grenzt komplett an den Ufern des Kreises Rendsburg-Eckernförde (Altkreis Eckernförde). Am Nordufer liegen die Gemeinden Waabs (an der Buchteinfahrt) und Barkelsby, am Südufer von Ost nach West die Gemeinden Schwedeneck (ebenfalls Buchteinfahrt), Noer und Altenhof. Die namensgebende Stadt Eckernförde befindet sich an der Spitze der Bucht.

Wirtschaft

Blick über die Eckernförder Bucht von Norden

Der Eckernförder Meerbusen ist ein beliebtes Ferienziel. Das Ostseebad Eckernförde verzeichnet rund 135.000 Übernachtungen im Jahr, zudem liegen elf Campingplätze rund um die Bucht. Außerdem ist das Segelrevier Ausgangspunkt der Aalregatta zur Kieler Woche.

Rund um die Eckernförder Bucht hat die Bundeswehr einige Liegenschaften noch in Betrieb. So befindet sich am südöstlichen Ende der Bucht, am gegenüberliegenden nordöstlichen Ufer (noch in Eckernförde) und am südwestlichen Ausgang der Bucht in Surendorf, Abteilungen der Wehrtechnische Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen, Maritime Technologie und Forschung (WTD 71). In Surendorf existiert eine Seebrücke, die jedoch zum militärischen Sperrgebiet gehört und daher nicht betreten werden darf.

Infrastruktur

Zwischen Goossee und Eckernförder Bucht verläuft heute die B 76 von Eckernförde nach Kiel. Schon um 1500 ist hier auf dem Strandwall, der später zu einem Damm ausgebaut wurde, eine Straße nachgewiesen. Der Damm wurde beim Ostseesturmhochwasser 1872 stark beschädigt, so dass die inzwischen gebaute Chaussee nicht mehr passierbar war. Beim Neubau der Straße wurde der Damm erhöht. Ihre heutige Form erhielt die Straße im Jahr 1965.

Parallel dazu verläuft die Bahnstrecke Kiel–Flensburg (erbaut durch die Kiel-Eckernförde-Flensburger Eisenbahn-Gesellschaft), die heute von der Regionalbahn Schleswig-Holstein betrieben wird.

Häfen und Anlegerstellen

Unter der Definition der Booknis-Eck-Dänisch-Nienhof-Linie als östliches Ende des Eckernförder Meerbusens bestehen Hafenanlagen nur in Eckernförde: Der Eckernförder Stadthafen dient unter anderem als Fischerei-, Traditionssegler- und Frachthafen (vor allem Getreideumschlag), dort auch gibt es noch eine sehr kleine Werft. Außerdem existieren in Eckernförde ein Marinehafen ("Kranzfelder Hafen", benannt nach Alfred Kranzfelder), zwei Yachthäfen und ein Schiffsanleger an der Torpedoschießbahn (militärisches Sperrgebiet der Eckernförder Bucht). Darüber hinaus bestehen die bereits erwähnte Seebrücke in Surendorf und ein zum Anlegen von Yachten geeigneter "Naturhafen" in der Aschauer Lagune innerhalb der Gemeinde Altenhof.

Einzelanmerkungen und -verweise

  1. Erwin Beckert, Gerhard Breuer: Öffentliches Seerecht, de Guyter, Berlin, New York, 1991, Seite 54 ISBN 3-11-009655-2

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