Winkelsdorf

Winkelsdorf
Kouty nad Desnou
Kouty nad Desnou führt kein Wappen
Kouty nad Desnou (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Olomoucký kraj
Bezirk: Šumperk
Gemeinde: Loučná nad Desnou
Geographische Lage: 50° 6′ N, 17° 7′ O50.10083333333317.117222222222560Koordinaten: 50° 6′ 3″ N, 17° 7′ 2″ O
Höhe: 560 m n.m.
Postleitzahl: 788 11
Kfz-Kennzeichen: M
Verkehr
Straße: ŠumperkJesenik
Bahnanschluss: Petrov nad Desnou - Kouty nad Desnou

Kouty nad Desnou (deutsch Winkelsdorf) ist ein Ortsteil der Gemeinde Loučná nad Desnou in Tschechien. Er liegt 18 Kilometer nordöstlich von Šumperk und gehört zum Okres Šumperk.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Kouty erstreckt sich östlich des Hauptkammes des Altvatergebirges im Tal der Divoká Desná (Stille Teß), die sich im Ort mit der Hučivá Desná (Rauschende Teß) und dem Divoký potok zur Desná (Teß) vereinigt. Durch den Ort führt die Staatsstraße von Šumperk über den Červenohorské sedlo (Roterbergsattel) nach Jesenik. Kouty nad Desnou ist Endpunkt einer Eisenbahnstrecke von Šumperk.

Nordwestlich erhebt sich die Černá stráň (Schwarze Leiten, 1236 m), im Norden die Suchá hora (Dürreberg, 1019 m), östlich der Malý Jezerník (Kleiner Seeberg, 1200 m), Velký Jezerník (Großer Seeberg, 1306 m), Malý Děd (Leiterberg, 1354 m), Medvědí hřbet (Bärenkamm, 1261 m), Velký Děd (Großer Vaterberg, 1379) und der Praděd (Altvater, 1492 m). Nach Südosten liegen der Tupý vrch (Sümpfenkamm, 1121 m), Medvědí hora (Bärenberg, 1159 m), Mravenečník (Ameisenhübel, 1342 m) und das Pumpspeicherwerk Dlouhé Stráně. Südlich erhebt sich der Skáky (Steinberg, 864 m).

Nachbarorte sind Annín und Andělské Žleby im Norden, Červená Horá, Albrechtov und Bělá im Nordosten, Vidly im Osten, Rejhotice und Bukovice im Südwesten sowie Přemyslov im Westen.

Geschichte

Die Besiedelung des zur Herrschaft Wiesenberg gehörigen Dorfes Winkelsdorf erfolgte zum Ende des 18. Jahrhunderts. 1767 gründete der Glasmacher Seewald an der Rauschenden Teß die Glashütte Engelsthal. 1780 erklärte Seewald in Brünn seinen Bankrott und die Hütte ging in den Besitz der Herrschaft über. In den Jahren 1803 bis 1815 wurde unterhalb der Glashütte linksseitig der Rauschenden Teß die Glasmachersiedlung Annaberg angelegt. 1829 erfolgte die Verlegung der Glashütte nach Reitendorf verlegt.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Winkelsdorf mit den Ortsteilen Engelsthal und Annaberg ab 1850 eine Gemeinde im politischen Bezirk Mährisch Schönberg und Gerichtsbezirk Wiesenberg. Zum Kataster gehörten große Waldgebiete einschließlich des Heidebrünnls (Vřesová studánka) am Rotenberg (Červená hora) und der Schweizerei am Leiterberg. 1897 wurde eine Waldeisenbahn angelegt, die von Winkelsdorf in zwei Strecken von zwei bzw. drei Kilometern auf die Schwarzen Leiten bzw. zu den Käuligbergen (Velký Klín, Malý Klín) führte. Im Jahre 1904 entstand die Lokalbahnstrecke von Petersdorf nach Winkelsdorf als Anschluss zu Strecke Mährisch Schönberg-Zöptau. 1930 hatte die Gemeinde 685 Bewohner. Nach dem Münchner Abkommen wurde Winkelsdorf dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Mährisch Schönberg. 1939 lebten in der Gemeinde 669 Menschen. Am Himmelfahrtstag 1946 brannte die Kapelle am Heidebrünnl nach einem Blitzeinschlag nieder. Nach der Vertreibung der Deutschen sank die Einwohnerzahl deutlich. 1961 erfolgte die Eingemeindung nach Loučná nad Desnou. Heute ist Kouty vor allem ein Erholungsort und Wintersportzentrum mit mehreren Skiliften.

Ortsgliederung

Zu Kouty nad Desnou gehören die Ansiedlungen Andělské Žleby (Engelsthal), Annín (Annaberg) und Červená Hora (Roterberg Bauden) sowie die Bergbaude Švýcárna (Schweizerei).

Sehenswürdigkeiten

  • Reste der Waldeisenbahn
  • Säule aus dem Jahre 1683, errichtet durch den Förster Zeydler, der an dieser Stelle den letzten Bären im Tal der Teß erlegte. Später wurde die Säule auch mit den Hexenprozessen von Groß Ullersdorf in Verbindung gebracht, da Zeydler dem Inquisitionstribunal angehörte.

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