Winnekendonk

Winnekendonk

Winnekendonk ist eine Ortschaft der Stadt Kevelaer, die im Kreis Kleve am unteren Niederrhein liegt. Eine gute Erreichbarkeit ist über die Anbindung durch die A 57 gewährleistet Zu Winnekendonk gehören ferner die Ansiedlung Schravelen, nahe der Niers, sowie die Bauernschaft Achterhoek.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vor etwa 4000 Jahren haben sich jungsteinzeitliche Menschen im Raume Schravelen entlang des großen Niersbogens aufgehalten, was durch Funde von Bechern und Pfeilspitzen nachgewiesen ist.

Um 500 n. Chr. fand die Besiedelung der Region durch die Franken statt.

Am 27. September 1282 ist die erste urkundlich belegte Erwähnung Winnekendonks zu finden, als der Ritter Wilhelm von Kervenheim die Vogtei Winnekendonk an das Stiftskapitel in Xanten verkaufte.

Um 1430 herum wurde ein festes Haus als Richtersitz in Schravelen errichtet.

1796 stand der Ort unter französischer Besatzung und wurde 1814 aus dieser befreit. Im Jahr 1945 wird Winnekendonk zu rund 85 % zerstört, der Wiederaufbau beginnt 1948.

1969 endet die kommunale Selbstverwaltung durch Eingemeindung nach Kevelaer.

Politik

Bis 1969 war Winnekendonk eine selbständige Gemeinde im heutigen Kreis Kleve / Nordrhein-Westfalen. Sie wurde zusammen mit Kervenheim und Kervendonk in die Stadt Kevelaer eingemeindet. Winnekendonk war zuvor Hauptort des Amtes Kervenheim und Sitz der Amtsverwaltung gewesen. Die Führung dieses dreigliedrigen Gemeindeverbundes lag von 1949 bis zur kommunalen Neugliederung 1969 in den Händen von Amtsdirektor August Wormland und Amtsbürgermeister Wilhelm Wehren CDU, der von 1950 bis 1970 Mitglied des Landtages in Nordrhein-Westfalen und zugleich Landwirt auf dem Voeskenshof und Mitinitiator des Ferienpark Kevelaer zwischen Winnekendonk und Kervenheim war. Eine regionale Kevelaerer Zeitung würdigte 2007 beide Personen in einem Beitrag zum 725-jährigen Bestehen der Ortschaft: „Das selbstbewusstsein der Winnekendonker war im Bodenständigen verhaftet und bezog seine Kraft aus dem tatsächlich Erreichten. Das legendäre Gespann Wormland/Wehren hatte nach dem verheerenden Krieg aus dem zerstörten Dorf ein Gemeinwesen von zentraler Bedeutung für einen größeren Raum geschaffen. Amtsdirektor August Wormland und Bürgermeister Wilhelm Wehren stehen noch heute an der Spitze der Persönlichkeiten von historischem Format, denen das nach dem Krieg wieder auferstandene Winnekendonk soviel verdankt.“

Kultur

Die Katholische Kirche heißt St. Urbanus-Pfarrkirche. Die Gründung der Pfarre um 1088 – 1099 geht vermutlich auf den seinerzeitigen Papst Urbanus zurück. Winnekendonk verfügt über eine Grundschule und zwei Kindergärten, eine öffentliche Begegnungsstätte, medizinische Versorgung und eine im Jahre 2006 neu errichtete Seniorenwohnanlage. Winnekendonk wurde vielfach durch Erfolge in Dorfwettbewerben ausgezeichnet, zuletzt 2001 durch eine Goldene Plakette im Bundeswettbewerb.

Wirtschaft

Winnekendonk ist heute mit etwa 4.300 Einwohnern ein expansiver Teil der Stadt Kevelaer, was durch ein örtliches Gewerbegebiet sowie durch rege Neubautätigkeiten eindrucksvoll belegt wird. Etliche Handwerker, Kaufleute, Dienstleistende, eine Zeitung, zwei Bauerncafés sind hier ebenso angesiedelt, wie Betriebe der konventionellen und ökologischen Landwirtschaft, die ihre Produkte zu den Wochentagen des Rheinischen Bauernmarktes im Ortskern, ihre Eigenproduktionen, vermarkten.

Persönlichkeiten

  • Wilhelm Wehren (1914–1999), CDU-Politiker
  • Hermann Bollen (1846–1930), Landwirt auf Mottenhof in Winnekendonk. Bollen erhielt am 7. Februar 1925 von Pius XI. den päpstlichen Orden Pro Ecclesia et Pontifice in Gold in Anerkennung seiner Verdienste um die katholische Kirchengemeinde von Winnekendonk.

Weblinks


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