- Winterthurer AZ
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Stadtblatt Beschreibung ehemalige Tageszeitung, zuletzt ehemalige Gratissonntagszeitung Verlag Stadtblatt Verlags AG Erstausgabe 1897 Einstellung 7. Juni 2008 Erscheinungsweise werktäglich, zuletzt sonntäglich Auflage 46.000 Exemplare Chefredakteur Guido Blumer Weblink www.stadtblatt.ch Das Stadtblatt ist eine ehemalige Tageszeitung und zuletzt ehemalige Gratissonntagszeitung aus Winterthur in der Schweiz.
Die kleine Zeitung entstand aus der Arbeiterbewegung und kämpfte gegen das freisinnige Neue Winterthurer Tagblatt und den demokratischen Landboten.
Zuletzt wurde die Zeitung von der Stadtblatt Verlags AG herausgegeben und wurde als «reflektierende Wochenzeitung mit einem linksliberalen Kurs» jeden Sonntag in alle Haushalte verteilt. Es handelte sich um die einzige Gratis-Sonntagszeitung der Deutschschweiz und die einzige Sonntagszeitung, welche sich auf das Lokalgeschehen beschränkt.[1] Durch die Umstellung von der abonnierten Wochen- zur frei zugestellten Sonntagszeitung verzehnfachte sich die Auflage bei einer Verdoppelung des Budgets.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahr 1897 wurde im Arbeiterviertel Töss eine dreimal wöchentlich erscheinende linke Wochenzeitung unter dem Namen «Anzeiger von Töss» lanciert. Später firmierte sie als «Winterthurer Bezirksanzeiger und Anzeiger von Töss». 1903 kauften die beiden Sozialdemokraten Walter & Gremminger den Bezirksanzeiger und schlossen mit der Arbeiterunion einen Vertrag ab, der die Zeitung zum sozialdemokratischen Parteiblatt machte. Ab 1. Oktober hiess die Zeitung «Winterthurer Arbeiterzeitung» (ab 1970 abgekürzt «Winterthurer AZ») und wechselte im Laufe des Jahres 1904 auf tägliches Erscheinen. Ab 1914 übernahm die AZ den überregionalen Teil vom Zürcher Volksrecht.
1970 bis 1972 bildeten die Zeitungen «Freie Aargauer» (Aarau), «Thurgauer AZ» (Arbon), «AZ Abendzeitung» (Basel), «Freie Innerschweiz» (Luzern), «Das Volk» (Olten), «Volksstimme» (St. Gallen), «Schaffhauser AZ», «Oberländer AZ» (Wetzikon), «Volksrecht» (neu «Zürcher AZ») und «Winterthurer AZ» einen Verbund mit einem gemeinsamen nationalen Mantel. Darauf produzierte die Zürcher AZ für ein Jahr den gemeinsamen Mantelteil. Nach deren Einstellung war die sozialdemokratische AZ aus Kostengründen gezwungen, für die In- und Auslandseiten mit dem freisinnigen Badener Tagblatt zu kooperieren. Diese umstrittene Zusammenarbeit dauerte bis 1988.
Die AZ erschien ab 1988 zusammen mit der «Ostschweizer AZ» (St. Gallen), der «Schaffhauser AZ», der Berner Tagwacht und dem «Volksrecht» (später «DAZ», Zürich) in einem Kopfblattsystem mit gemeinsamen Mantelseiten. Diese waren nun aber nicht mehr sozialdemokratisch oder gewerkschaftlich, sondern linksgrün. So erfolgte die Ablösung von der Parteipresse. Nachdem einige dieser Partnerzeitungen ihr Erscheinen einstellen mussten, wandelte sich die sozialdemokratische Tageszeitung per 1997 zur dreimal wöchentliche erscheinenden «reflektierenden Wochenzeitung mit einem linksliberalen Kurs» unter dem Namen Stadtblatt. Bis 2007 erschien das Stadtblatt als Abonnentenzeitung, seit 2008 als werbefinanzierte Sonntagszeitung, die in alle Haushalte verteilt wird. Durch den Wechsel von der donnerstäglichen zur sonntägliche Erscheinungsweise hat das Stadtblatt den Status als amtliches Publikationsorgan verloren.[2]
Am 7. Juni 2008 musste der Verlag die Mitarbeiter entlassen und die Erscheinung des Stadtblatt einstellen. Laut Guido Blumer, Verleger des Stadtblatts, sei das Konzept unter den Lesern zwar angekommen, jedoch scheiterte man schlussendlich am Inseratemarkt.[3]
Mittlerweile gibt es wieder Pläne Stadtblatt als Gratis-Wochenblatt wiederauferstehen zu lassen, jedoch braucht man hierfür Sponsoren um die Schulden von 700'000 zu tilgen. Zudem sollen unter anderem durch Kosteneinsparungen bei Büroräumlichkeiten und eine Umstrukturierung der Redaktion Geld gespart werden. [4]
Auflage
Jahr Auflage Bemerkungen 1950 5'000 1960 4'000 2007 4'400 2008 46'000 Umstellung auf Gratissonntagszeitung Referenzen
- 100 Jahre Stadtblatt
- Neue Zürcher Zeitung, 8. Januar 2008, S. 27.
- ↑ http://www.handelszeitung.ch/artikel/Unternehmen-Stadtblatt-Winterthur-lanciert-erste-Gratis-Sonntagszeitung-der-Deutschschweiz__256775.html
- ↑ http://www.persoenlich.com/news/show_news.cfm?newsid=72502
- ↑ [http://www.landbote.ch/news/webnews/?artikel=652290 Der Landbote, Webnews vom 9. Juni 2008
- ↑ Der Landbote, 10. Dezember 2008, Artikel ««Stadtblatt» steigt aus der Asche»
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