Wirbelbruch

Wirbelbruch
Klassifikation nach ICD-10
S12 Fraktur im Bereich des Halses
S22 Fraktur der Rippe(n), des Sternums und der Brustwirbelsäule
S32 Fraktur der Lendenwirbelsäule und des Beckens
ICD-10 online (WHO-Version 2011)

Ein Wirbelbruch ist ein Bruch eines Wirbels der Wirbelsäule.

Inhaltsverzeichnis

Formen und Häufigkeit

Ein Wirbelbruch kann Wirbelkörper, Dornfortsatz und Wirbelbogen betreffen. Ein Bruch eines oder mehrerer Wirbel entsteht als Folge von auftretender Gewalt durch Verkehrsunfälle, Stürze oder körperliche Gewalt. Durch Kompression oder direkte Gewalteinwirkung zerbirst der gesunde Knochen des Wirbels. Oft ist der Wirbelkanal betroffen, sei es durch eine Verletzung durch Knochensplitter oder durch eine Verschiebung der Wirbelsäule. Es droht ein Querschnittsyndrom.

Im Gegensatz dazu steht der Wirbelbruch beim älteren Menschen, der osteoporotische Knochen zerbröckelt eher, als dass er birst. Durch den Knochenschwund wird der Wirbel porös und verliert seine Stabilität. Diese Brüche können schon durch Anheben einer Einkaufstüte oder durch Schnäuzen entstehen.

Fast 230.000 Menschen zwischen 50 und 79 Jahren erleiden jedes Jahr in Deutschland einen Wirbelbruch.[1] Wirbelbrüche machen etwa zwei Prozent alle Frakturen aus.[2]

Symptome

Insbesondere stabile Frakturen können symptomlos verlaufen. Unmittelbar auftretende Rückenschmerzen sind eines der häufigsten Symptome, daneben kann es zu Bewegungseinschränkungen oder sogar Querschnittlähmung kommen. Es können aber auch unnatürliche Reflexe, Gefühlsstörungen oder Lähmungserscheinungen auftreten.[3]

Diagnose

Zur Diagnose wird eine körperliche Untersuchung durchgeführt, bei der auch die Nervenfunktionen geprüft werden. CT-Aufnahmen stellen die Wirbel dar und helfen bei der Beurteilung der Bruchsituation. Bei Verdacht auf eine Beteiligung des Rückenmarks wird eine Kernspintomographie-Aufnahme veranlasst. So lassen sich auch Einblutungen besser beurteilen.[4]

Behandlung

Die Behandlung eines Wirbelbruchs kann operativ oder konservativ erfolgen. Instabile Brüche, die innere Organe oder das Rückenmark verletzt haben oder das Rückenmark komprimieren, müssen durch eine Stabilisierung der Wirbelsäule, meist mittels Kyphoplastie oder Spondylodese, operiert werden. Stabile Brüche und Brüche bei älteren Patienten können oft konservativ behandelt werden. Hierbei steht besonders die Schmerzbeseitigung im Vordergrund. Physiotherapeutische Behandlungen sollen den Patienten mobilisieren, die Körperhaltung verbessern und rückenschonendes Bewegen ermöglichen. Manchmal sind äußere Stützen in Form von Stützkorsetten oder -miedern nötig.[5][6]

Einzelnachweise

  1. [1] Initiative „Jetzt gerade! Auf den Wirbel kommt es an.“ Abgerufen am 25. April 2010.
  2. http://www.tk.de/tk/krankheiten-a-z/krankheiten-w/wirbelbruch/31522 Medizin-Lexikon der Techniker Krankenkasse
  3. Medizinlexikon der Techniker Krankenkasse
  4. http://www.onmeda.de/krankheiten/wirbelkoerperbruch-diagnose-3117-7.html Onmeda Lexikon
  5. http://www.ukgm.de/ugm_2/deu/ugi_uch/11159.html Webseite der Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Giessen und Marburg
  6. Medizinlexikon der Techniker Krankenkasse
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