- Wirbelschichtfeuerung
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Die Wirbelschichtfeuerung ist eine Feuerung, mit der zerkleinerter Brennstoff in einer Wirbelschicht aus heißem Bettmaterial (z. B. Sand) verbrannt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Verfahren
Der Brennstoff und das Bettmaterial werden zusammen, durch die Zugabe eines Fluidisierungsmediums, z. B. Luft, in der Schwebe gehalten und damit fluidisiert. Die zerkleinerten Brennstoffpartikel haben eine große Oberfläche, so dass ein guter Ausbrand erfolgen kann. Die starke turbulente Strömung hat einen sehr guten Impuls- und Wärmeaustausch zur Folge, so dass eine gleichmäßige Temperatur in der Wirbelschicht herrscht. Die Verbrennungstemperatur kann durch den eingebrachten Brennstoffmassenstrom bestimmt werden. Die Temperatur wird so eingestellt, dass die Bildung schädlicher Gase (CO, NOx) möglichst gering ist. Bei der Wirbelschichtfeuerung können sehr geringe Stickoxidemissionen eingehalten werden, da eine relative niedrige Verbrennungstemperatur ohne Temperaturspitzen gefahren werden kann. Niedrige Verbrennungstemperaturen haben den Vorteil, dass das relativ stark gebundene Stickstoffmolekül der Verbrennungsluft nicht dissoziiert, wodurch die Bildung von thermischem NOx verhindert wird.
Bettmaterial
Das Bettmaterial ist ein Stoff, der chemisch träge (inert) ist und nicht an der Verbrennung teilnimmt. Dieses Inertmaterial ist ein verfahrenstechnisches Mittel um den unterschiedlichen Bedarf an Verbrennungsluft (Sauerstoff) und an Fluidisierungsgas in Einklang zu bringen. Als Inertmaterial werden meist Kiese (Sand) verwendet.
Verfahrensvarianten
Es wird unterschieden zwischen der stationären und der zirkulierenden (atmosphärischen) Wirbelschicht:
- bei der stationären Wirbelschicht verbleibt das Wirbelbett im Brennraum. Die Asche und der Bettabrieb können durch Entnahme aus dem Brennraum oder durch nachgeschaltete Abscheider erfasst werden. Je nach Anströmgeschwindigkeit unterscheidet man zwischen Bubbling Regime, Slugging Bed, Turbulent Regime und Fast Fluidization.
- bei einer zirkulierenden Wirbelschicht wird das Wirbelbett aus der Brennkammer ausgetragen und über Abscheider (Trennung von Rauchgas und Bettmaterial) und Siphon wieder zurückgeführt(Kreislauf: zirkulierendes Bettmaterial). Zirkulierende WSF sind konstruktiv und verfahrenstechnisch aufwändiger als stationäre, erlauben aber eine höhere Leistungsdichte.
In einigen Pilotanlagen wird die WSF als druckaufgeladene Brennkammer in einem Gasturbinenprozess verwendet. Die druckaufgeladene Wirbelschichtfeuerung ist eine Sonderform der WSF-Technologie, die sich aufgrund der Problematik der Heißgasreinigung bisher industriell nicht durchsetzen konnte.
Brennstoff
Viele Festbrennstoffe erfordern eine Aufbereitung vor der Verbrennung. Typische Aufbereitungsschritte sind die Zerkleinerung des Brennstoffes, das Aussortieren größerer nicht brennbarer Fremdstoffe sowie das Trocknen und Kompaktieren. Hierzu kommen verschiedene Apparate und Anlagen zum Einsatz (z. B. Schredderanlage mit Windsichter erfolgen). Eine Wirbelschichtfeuerung kann eine sehr große Breite als Brennstoffe nutzen. Der Einsatz von festen, flüssigen, schlammartigen, pastösen oder gasförmigen Brennstoffen zeichnet die Wirbelschichtfeuerung als Vielstoff- und Mehrstofffeuerung (gleichzeitige Verbrennung verschiedener Stoffe) aus. Im Gegensatz zu einer Rostfeuerung können diese Brennstoffe einfach in die Wirbelschicht (Pseudoflüssigkeit) eingemischt werden. Ein großer Vorteil der Wirbelschichtfeuerung ist thermische Verwertung oder Beseitigung von Problemstoffen z. B. Klärschlamm (sehr feucht), Petrolkoks (viel Schwefel), Hühnermist (geringe Dichte), Deponiegas (heizwertarm)... etc.
Weiteres
Bei der Wirbelschichtfeuerung in Kohlekraftwerken wird der Kohle Kalk zugesetzt, um den in der Kohle enthaltenen Schwefel zu binden. Dabei entsteht Gips, der nach Reinigung im Bau verwendet werden kann. Der Ausstoß von Stickoxiden wird reduziert durch geringe Verbrennungstemperaturen und mehrstufige Luftzufuhr. Außerdem können Kraftwerke mit Wirbelschichtfeuerung bei gleicher Leistung kompakter gebaut werden als Kraftwerke ohne Wirbelschichtfeuerung .
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