- Bekenntnissynode
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Mit dem Begriff Bekenntnissynode werden evangelische Synodalversammlungen bezeichnet, die auf Kreis-, Provinzial-, Landes- oder Reichsebene seitens der Bekennenden Kirche zwischen 1934 und dem Ende der nationalsozialistischen Zeit 1945 einberufen wurden. Sie erhoben den Anspruch, rechtmäßige Leitungsorgane der evangelischen Kirche zu sein und stellten sich damit in offenen Gegensatz zu den deutschchristlich bestimmten Kirchenbehörden und Leitungsorganen.
Die Bekennende Kirche berief auf Reichsebene vier Synoden ein, die als Bekenntnissynoden der Deutschen Evangelischen Kirche bekannt sind. Sie tagten sämtlich unter der Leitung von Präses Karl Koch (Bad Oeynhausen).
Die Erste trat vom 29.-31. Mai 1934 in Wuppertal-Barmen zusammen und verabschiedete die Barmer Theologische Erklärung.
Die Zweite tagte vom 19.-20. Oktober 1934 in Berlin-Dahlem und verabschiedete das sogenannte kirchliche Notrecht von Dahlem.
Die Dritte kam 1935 in Augsburg zusammen und wählte die Erste Vorläufige Leitung der Bekennenden Kirche.
Die Vierte und letzte Reichsbekenntnissynode fand vom 18.-22. Februar 1936 in Bad Oeynhausen statt. Sie konnte keine Einigung über eine Beteiligung der Bekennenden Kirche an den Reichskirchenausschüssen erzielen und war schwer belastet vom Dissens zwischen Mitgliedern des Lutherrats und Mitgliedern aus den sogenannten „zerstörten“, das heißt deutsch-christlich dominierten Landeskirchen. Die Oeynhauser Synode wählte die Zweite Vorläufige Leitung und bestimmte auch die Mitglieder des Reichsbruderrats.
Auf der Ebene der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union fanden bis 1943 insgesamt zwölf Bekenntnissynoden statt, von denen die ersten drei (Barmen, 29. Mai 1934; Berlin-Dahlem, 4. - 5. März 1935; Berlin-Steglitz, 23. - 26. September 1935) noch staatlich geduldet wurden.
Quellen
- Reinhard Jüstel: LÜCKING, Karl Hermann. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 21, Nordhausen 2003, ISBN 3-88309-110-3, Sp. 858–865.
- Arbeiten zur Geschichte des Kirchenkampfes, 30 Bände, 1958 - 1975; Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen
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