- Belagerung von Calais (1346)
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Belagerung von Calais (1346) Teil von: Hundertjähriger Krieg Datum 4. September 1346–3. August 1347 Ort Calais Ausgang Einnahme der Stadt durch England Konfliktparteien Königreich England
Grafschaft FlandernKönigreich Frankreich Befehlshaber Eduard III. Philipp VI.
Jean de FosseuxTruppenstärke 33.900 Mann: 5.300 Ritter, 6.600 Infanteristen, 20.000 Bogenschützen, 2.000 Flämische Soldaten 7.000-8.000 Bürger Verluste unbekannt unbekannt Schlachten des Hundertjährigen Krieges (1337–1453) 1. Phase 1337–1386Ärmelkanal und Flandern (1337-40): Cadzand – Arnemuiden – Ärmelkanal – Sluis
Chevauchées der 1340er: Saint-Omer – Auberoche
Edward III. Feldzug (1346-47): Caen – Blanchetaque – Crécy – Calais
Bretonischer Erbfolgekrieg (1341-64): Champtoceaux – Brest – Morlaix – Saint-Pol-de-Léon – La Roche-Derrien – Turnier der Dreißig – Mauron – Auray
Frankreichs Alliierte: Neville’s Cross – Les Espagnols sur Mer – Brignais
Chevauchées der 1350er: Maupertuis
Krieg der beiden Peters & Kastilischer Bürgerkrieg (1356-75): Barcelona – Araviana – Nájera – Montiel
Französische Gegenoffensive: La Rochelle
2. Phase 1415–1435Heinrich V. Feldzug (1415): Harfleur – Azincourt
Kampf um Nordfrankreich: Rouen – Baugé – Meaux – Cravant – La Brossinière – Verneuil
Jeanne d'Arcs und die Kriegswende: Orléans – Schlacht der Heringe – Jargeau – Meung-sur-Loire – Beaugency – Patay – Compiègne – Gerberoy
3. Phase 1436–1453Französischer Sieg: Formigny – CastillonDie Belagerung von Calais (1346–1347) durch die Engländer unter König Eduard III. fand während des Hundertjährigen Krieges zwischen England und Frankreich statt.
Hintergrund
Nachdem Eduard III., der seit 1327 englischer König war, als Sohn Isabellas von Frankreich auch die französische Krone gefordert hatte, fiel Philipp VI. 1337 in die Guyenne, eines von Eduards Lehen, ein. Er eröffnete damit unwissentlich den Hundertjährigen Krieg. Philipp konnte eine erste englische Invasion im Jahre 1339 zurückschlagen. Es folgte eine kurze Zeit des Friedens nach einem Abkommen im Jahr 1341. Im Juni 1346 landete Eduard III. jedoch mit seinen Truppen in Frankreich und schlug am 26. August das französische Ritterheer vernichtend bei Crécy.
Verlauf der Belagerung
Nach dem Sieg bei Crécy führte Eduard III. sein Heer nach Calais und begann im selben Monat die Belagerung der Stadt, die elf Monate dauern sollte. Bis zum August 1347 versuchte Philipp VI. vergeblich, die Stadt zu entsetzen. Das sumpfige Gelände der Umgebung machte Angriffe auf die Belagerer schwierig. Die Einnahme der Stadt hätte Plünderungen und Zerstörung nach sich gezogen. Um dies zu verhindern, bot gemäß der Chronik des Zeitzeugen Jean Froissart der Bürgermeister von Calais, Jehans de Viane, die Übergabe der Stadt an. Eduard akzeptierte die Kapitulation unter der Bedingung, dass sich die sechs vornehmsten Bürger der Stadt nur in einem Hemd bekleidet, den Strick um den Hals und die Schlüssel der Stadt und der Festung in der Hand ihm auslieferten. Am 4. August 1347 sollen die Bürger Eustache de Saint-Pierre, Jean d'Aire, Jacques und Pierre de Wissant, Jean de Fiennes und Andrieus d'Andres freiwillig unter den genannten Bedingungen dem englischen König gegenübergetreten sein. Trotz der demütigenden Kapitulation konnte nur die Bitte der schwangeren Königin Philippa von Hennegau Eduard III. dazu bewegen, Gnade walten zu lassen. Er übergab ihr die sechs Geiseln, die wiederum von ihr freigelassen wurden.
Folgen
Dieser Feldzug war mit der Einnahme der Stadt beendet. Doch der Krieg flammte acht Jahre später wieder auf, als Eduards III. Sohn, Edward, Prince of Wales, Bordeaux angriff und einnahm.
Die Ereignisse der Kapitulation wurden in einer Plastik aus Bronze unter dem Namen Die Bürger von Calais von Auguste Rodin 1895 festgehalten, die heute vor dem Rathaus der Stadt steht. Eine weitere Plastik steht in London in den Victoria Tower Gardens.
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