- Schlacht von La Brossinière
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Schlacht von La Brossinière Teil von: Hundertjähriger Krieg Datum 16. September 1423 Ort La Brossinière bei Bourgon Ausgang Französischer Sieg Konfliktparteien Königreich Frankreich Königreich England Befehlshaber Ambroise de Loré
John VIII. of HarcourtWilliam de la Pole Truppenstärke 1520 Mann 2000 Gewappnete, 800 Bogenschützen Verluste gering 1200-1400 Gefallene Schlachten des Hundertjährigen Krieges (1337–1453) 1. Phase 1337–1386Ärmelkanal und Flandern (1337-40): Cadzand – Arnemuiden – Ärmelkanal – Sluis
Chevauchées der 1340er: Saint-Omer – Auberoche
Edward III. Feldzug (1346-47): Caen – Blanchetaque – Crécy – Calais
Bretonischer Erbfolgekrieg (1341-64): Champtoceaux – Brest – Morlaix – Saint-Pol-de-Léon – La Roche-Derrien – Turnier der Dreißig – Mauron – Auray
Frankreichs Alliierte: Neville’s Cross – Les Espagnols sur Mer – Brignais
Chevauchées der 1350er: Maupertuis
Krieg der beiden Peters & Kastilischer Bürgerkrieg (1356-75): Barcelona – Araviana – Nájera – Montiel
Französische Gegenoffensive: La Rochelle
2. Phase 1415–1435Heinrich V. Feldzug (1415): Harfleur – Azincourt
Kampf um Nordfrankreich: Rouen – Baugé – Meaux – Cravant – La Brossinière – Verneuil
Jeanne d'Arcs und die Kriegswende: Orléans – Schlacht der Heringe – Jargeau – Meung-sur-Loire – Beaugency – Patay – Compiègne – Gerberoy
3. Phase 1436–1453Französischer Sieg: Formigny – CastillonDie Schlacht von La Brossinière (auch als Schlacht von la Gravelle bezeichnet) fand im Rahmen des Hundertjährigen Krieges am 26. September 1423 statt. Sie ereignete sich bei La Brossinière (heute: Bourgon im Kanton Loiron), zwischen englischen und französischen Truppen, kurz nachdem die seit 1415 ruhenden Feindseligkeiten zwischen beiden Seiten wieder ausgebrochen waren. Die Schlacht wurde auf dem Chemin gravelais ausgetragen, einer antiken Handelsstraße die Anjou und die Normandie miteinander verband.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Im Sommer 1423 unternahm eine englische Streitmacht von etwa 2000 Gewappneten und 800 Bogenschützen unter dem Kommando von William de la Pole von der Normandie aus einen Raubzug nach Anjou und Maine. Auf ihrem Weg plünderten sie die Landstriche die sie durchquerten, nahmen Gefangene und eroberten schließlich Segré. Dort trieben sie eine Herde von 1200 Bullen und Kühen aus der Stadt und dem Umland zusammen, bevor sie sich auf dem Rückweg in Richtung Normandie machten.
Um diesen Überfall zu rächen, befahl die Schwiegermutter des französischen Königs Charles VII., Königin Jolanthe von Aragón, eiligst eine Streitmacht aufstellen. Diese sollte die Plünderer noch auf dem Rückweg stellen und schlagen. Das Kommando für dieses Unternehmen wurde Ambroise de Loré übertragen, der seit 1422 Sainte-Suzanne kommandierte. Dieser setzte unverzüglich ein Schreiben an Jean VIII. d’Harcourt, Graf von Aumale und Gouverneur von Touraine, auf, der zu diesem Zeitpunkt einen Raubzug in die Normandie vorbereitete. Sie wollten sich bei Laval treffen und Johann alle Truppen mitbringen, die er bereits angemustert hatte. Bei Le Bourgneuf-la-Forêt setzte Johann ein Schreiben an Anna de Laval auf, und bat diese ihren zwölfjährigen Sohn André de Lohéac sowie Guy XIV. de Laval zusammen mit allen verfügbaren Männern unter Waffen ebenfalls zum vereinbarten Treffpunkt zu schicken.
Er erreichte Laval am 24. September und direkt am nächsten Morgen machten sich die zusammengeführten Kräfte von Harcourt, Laval und Loré auf den weiteren Weg um die Engländer über die Fernhandelsstraße zu verfolgen. Als sie sich ihnen schließlich auf drei Marschstunden genähert hatten und klar war, dass diese La Brossiniére passieren würden, beriet sich Harcourt mit den anderen Heerführern. Es wurde beschlossen, dass Harcourt und Guy de Laval sich mit ihren Truppen zu Fuß bis La Brossiniére begeben würden und dort in Schlachtordnung Stellung beziehen sollten. Die restlichen 200 Mann würden geführt von Loré die Engländer zu Pferde von hinten angreifen.
Schlachtverlauf
Zwei Stunden nachdem sich die Franzosen in Schlachtordnung aufgestellt hatten, entdeckten englische Aufklärer die französischen Vorposten. Sie zwangen diese zum Rückzug und verfolgten sie bis sie sich hinter die französischen Linien zurückgezogen hatten. Die Engländer brachen die Verfolgung daraufhin ab und zogen sich zurück.
Der englische Zug führte aufgrund der Plünderungen einen sehr langen Tross mit sich, marschierte aber in disziplinierter Marschordnung. Noch bevor die englische Hauptstreitmacht auf die Entdeckung der französischen Truppen vor ihnen reagieren konnte, führte Loré einen Kavallerieangriff auf die Engländer. Diese suchten hinter den Wagen des Trosses Deckung. Gleichzeitig rückten nun auch die französischen Fußtruppen vor und bald waren die Engländer eingeschlossen. Obwohl diese tapfer kämpften, konnten sie sich nicht lange halten. Bald wandten sich die englischen Soldaten zur Flucht, was aber nur wenigen gelang. Insgesamt wurden zwischen 1200 und 1400 der englischen Soldaten vor Ort niedergemacht oder auf der Flucht von den Franzosen erschlagen. William de la Pole und einige andere Adlige konnten zusammen mit etwa 120 Mann entkommen. Auf französischer Seite war nur ein Ritter, John Le Roux und einige wenige Gewappnete gefallen.
Folgen
Der Sieg von La Brossiniére wurde ins ganz Frankreich begeistert aufgenommen und sollte noch für lange Zeit im kollektiven Gedächtnis verankert bleiben. Für Charles VII. war diese Schlacht ein wichtiger Erfolg zu Beginn seiner Herrschaft. Der zwölfjährige André de Lohéac, späterer Marschall von Frankreich, wurde zusammen mit einigen Gefährten für die Teilnahme an der Schlacht zum Ritter erhoben.
Literatur
- Bataille de la Brossinière, in: Alphonse-Victor Angot, Ferdinand Gaugain, Dictionnaire historique, topographique et biographique de la Mayenne, Goupil, 1900-1910.
- Jaques Salbert, La Mayenne des origines à nos jours. Éditions Bordessoules: o.O. 1991.
Quellen
- Guillaume Cousinot, Chroniques de la pucelle. Online-Quelle
Kategorien:- Schlacht des Hundertjährigen Kriegs
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