Wolseley 6/90

Wolseley 6/90
Wolseley 6/90
Hersteller: BMC
Produktionszeitraum: 1954–1959
Klasse: Obere Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine,  4 Türen
Vorgängermodell: Wolseley 6/80
Nachfolgemodell: Wolseley 6/99
6/90

Wolseley 6/90 Mark III (1958)

Produktionszeitraum: 1954–1959
Karosserieversionen: Limousine 4 Türen
Motoren: 2,6 l-R6. 95-101 bhp (70-75 kW)
Länge: 4775 mm
Breite: 1702 mm
Höhe: 1575 mm
Radstand: 2883[1] mm
Leergewicht: kg

Der Wolseley 6/90 war ein PKW der oberen Mittelklasse, den der britische Automobilhersteller Wolseley in den Jahren 1954 bis 1959 herstellte. Er ersetzte den 6/80 als Flaggschiff in der Modellpalette.

Inhaltsverzeichnis

Serie I

Obwohl Wolseley damals unter der Kontrolle von Lord Nuffield und BMC stand und bald an deren Badge Engineering-Aktivitäten teilnahm, erscheint der 6/90 als eigenständiges Wolseley-Modell. Er beruhte auf der Konstruktion des Riley Pathfinder, hatte aber nicht die komplizierte hintere Radaufhängung dessen ersten Modells. Der 6/90 hatte einen BMC-C-Sechszylinder-Reihenmotor, ein Motor, der 2.639 cm³ Hubraum besaß und 95 bhp (70 kW) leistete[2] und mit einem manuellen Vierganggetriebe gekoppelt war. Der Wagen entsetzte Wolseley-Traditionalisten mit einem Armaturenbrett aus gestreiftem, grauen Kunststoff und einem großen, verchromten Lautsprechergitter („Käseschneider“!) in der Mitte. Die Handbremsbetätigung war unter dem Armaturenbrett neben der Lenksäule angebracht und der Schalthebel war an der Lenksäule gegenüber dem Fernlichtschalter montiert. Die vorderen Ledersitze waren eng nebeneinander eingebaut und die Rückbank hatte eine auszuklappende Mittelarmlehne.

Es wurden 5.776 Exemplare hergestellt.

Das Magazin “The Motor” testate einen 6/90 im Jahre 1955 und stellte eine Höchstgeschwindigkeit von 154 km/h und eine Beschleunigung von 0-100 km/h in 17,3 sec. fest. Der Benzinverbrauch betrug 13,1 l/100 km und der Testwagenpreis £ 1.063,-- einschl. Steuern[3].

Der Wagen ist auch dafür bekannt, dass Leonard Lord, der Chef von BMC, seinen Konstrukteur Gerald Palmer durch Alec Issigonis ersetzte.

Serie II

Die 6/90 der Serie II, die 1957 eingeführt wurden, hatten Blattfedern an der angetriebenen Hinterachse, ein konventionelleres, walnussverziertes Armaturenbrett und einen Schalthebel, der an der rechten Seite des Sitzes – beim rechtsgelenkten Wagen (!) – montiert war. Overdrive und Getriebeautomatik gab es auf Wunsch. Die Motorleistung stieg auf 97 bhp (71 kW).

1958, nach nur acht Produktionsmonaten, wurde die Serie II von der Serie III abgelöst; es entstanden nun 1.024 Exemplare der Serie II.

Serie III

Die Serie III hatte größere Bremsen, einen Bremskraftverstärker, ein größeres Heckfenster und einen auf 101 bhp (75 kW) erstarkten Motor. Diese Karosse gab es auch als Riley 2.6, der erfolglos den Riley Pathfinder beerbte.

1959 endete die Produktion des 6/90 nach Einführung des von Pininfarina gezeichneten Modells 6/99. Insgesamt entstanden 11.852 Wolseley 6/90[4].

Spritzgussmodelle

Ein Modell des 6/90 gab es 2007 von Lansdowne.

Einzelnachweise

  1. Cukshaw & Horrobin: Complete Catalogue of British Cars, Macmillan, London (1974), ISBN 0-333-16689-2
  2. The Wolseley Six-Ninety, The Motor, Ausgabe 13. Juli 1955
  3. The Wolseley Six-Ninety, The Motor, Ausgabe 13. Juli 1955
  4. Robson, G.: A-Z of British Cars 1945-1980, Herridge Books, Devon 2006, ISBN 0-9541063-9-3

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