Wolterschrei

Wolterschrei
Lithographie von Joseph Kriehuber, 1862

Charlotte Wolter (* 1. März 1834 in Köln; † 14. Juni 1897 in Hietzing/Wien) war eine gefeierte Schauspielerin. Sie war bekannt dafür, dass sie ihre Kostüme immer selbst entwarf, und ihre kräftige Mezzosopran-Stimme (der „Wolter-Schrei“) wurde vom Publikum verehrt.

Leben

Sie begann ihre Laufbahn in Pest, spielte dann bei reisenden Gesellschaften und am Carltheater in Wien und erhielt 1859 ein Engagement am neuerbauten Victoriatheater in Berlin, wo sie bis 1861 tätig war.

Ihre Darstellung der Hermione in Shakespeares Wintermärchen erregte dort allgemeines Aufsehen, das auch ein sehr erfolgreiches Gastspiel auf Engagement am Wiener Hofburgtheater zur Folge hatte. Sie hatte sich zwar mittlerweile für das Thalia-Theater in Hamburg auf drei Jahre verpflichtet; doch gelang es ihr schon nach zwei Jahren, eine gütliche Lösung des Kontrakts zu bewirken, und die Künstlerin wurde so bereits 1862 für das Burgtheater in Wien gewonnen, wo sie in vielen Rollen als tragische Heldin gefeiert wurde.

Zu ihrem Repertoire gehörten, beispielsweise die Adrienne Lecouvreur, Racines Phädra, Maria Stuart, Orfina, Lady Milford in Schillers Kabale und Liebe, Messalina, Friedrich Halms Begum Somru und die Klara in Maria Magdalena.

Sie war vermählt mit dem Grafen Karl O'Sullivan de Graß († 1888).

Charlotte Wolter wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 A, Nummer 20) begraben, nach ihrem Wunsch im Kostüm von Iphigenia, ihrer erfolgreichsten Rolle. 1898 benannte man die Woltergasse in Wien-Hietzing nach ihr.

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