- Wuketits
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Franz M. Wuketits (* 5. Januar 1955 in Parndorf, Burgenland) ist ein österreichischer Biologe, Hochschullehrer und Wissenschaftstheoretiker.
Wuketits studierte von 1973 bis 1978 Zoologie, Paläontologie, Philosophie und Wissenschaftstheorie an der Universität Wien. 1978 promovierte er zum Dr. phil. 1980 erfolgte seine Habilitation venia legendi für Wissenschaftstheorie mit besonderer Berücksichtigung der Biowissenschaften an der Universität Wien.
Seine Arbeitsgebiete sind hauptsächlich: Geschichte und Theorie der Biowissenschaften, Evolutionstheorie, Evolutionäre Ethik, Evolutionäre Erkenntnistheorie und Soziobiologie.
Er wurde 1982 mit dem Österreichischen Staatspreis für Wissenschaftliche Publizistik ausgezeichnet. Wuketits gehört zum Wissenschaftlichen Beirat der Giordano Bruno Stiftung, die sich die "Förderung des evolutionären Humanismus" zum Ziel gesetzt hat. Daneben ist er u. a. auch wissenschaftlicher Beirat der Sommerakademie Kapfenberg (Steiermark).
Von 1987 bis 2004 war er Lehrbeauftragter für Philosophie der Biologie an der Universität Graz. Seit 2005 ist er Lehrbeauftragter an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Daneben hat er Lehraufträge und Gastprofessuren an mehreren anderen Universitäten wahrgenommen. Seit 2002 ist er stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Konrad Lorenz Instituts für Evolutions- und Kognitionsforschung in Altenberg (Niederösterreich). Er ist langjähriger Mitherausgeber der Publikation Aufklärung und Kritik der Gesellschaft für kritische Philosophie Nürnberg und im wissenschaftlichen Beirat (editorial/advisory board) verschiedener Zeitschriften (u. a. Biological Theory, Ludus Vitalis, Universitas).
2008 wird das drei Bände umfassende, von Wuketits herausgegebene Handbook of Evolution erscheinen.
Werke (Auswahl)
- Wissenschaftstheoretische Probleme der modernen Biologie. Duncker & Humblot, Berlin 1978
- Kausalitätsbegriff und Evolutionstheorie. Die Entwicklung des Kausalitätsbegriffes im Rahmen des Evolutionsgedankens. Duncker & Humblot, Berlin 1980
- Biologie und Kausalität. Biologische Ansätze zur Kausalität, Determination und Freiheit. P. Parey, Berlin-Hamburg 1981
- Grundriß der Evolutionstheorie. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1982 (Grundriß der Evolutionstheorie. 2. verbesserte Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1989)
- Biologische Erkenntnis: Grundlagen und Probleme. G. Fischer, Stuttgart 1983
- Evolution, Erkenntnis, Ethik. Folgerungen aus der modernen Biologie. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1984;
- Zustand und Bewußtsein. Leben als biophilosophische Synthese. Hoffmann und Campe, Hamburg 1985
- Schlüssel zur Biologie. ECON, Düsseldorf-Wien-New York 1986. Taschenbuchausgabe: Droemersche Verlagsanstalt Knaur, München 1990.
- Schlüssel zur Philosophie. ECON, Düsseldorf-Wien-New York 1987; Taschenbuchausgabe: Droemersche Verlagsanstalt Knaur, München 1991.
- Charles Darwin. Der stille Revolutionär. Piper, München-Zürich 1987
- Evolutionstheorien. Historische Voraussetzungen, Positionen, Kritik. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1988; (Broschierte Sonderausgabe 1995)
- Jenseits von Zufall und Notwendigkeit. Biologische und kulturelle Evolution des Menschen. Edition Riannon, Basel 1988
- Gene, Kultur und Moral. Soziobiologie - pro und kontra. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1990
- Konrad Lorenz. Leben und Werk eines großen Naturforschers. Piper, München-Zürich 1990
- Verdammt zur Unmoral? Zur Naturgeschichte von Gut und Böse. Piper, München-Zürich 1993
- Die Entdeckung des Verhaltens. Eine Geschichte der Verhaltensforschung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1995
- Naturkatastrophe Mensch. Evolution ohne Fortschritt. Patmos, Düsseldorf 1998; 2. Aufl. 1998. Taschenbuchausgabe: Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2001.
- Eine kurze Kulturgeschichte der Biologie. Mythen, Darwinismus, Gentechnik. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1998 (Gleichzeitig erschienen im Primus Verlag, Darmstadt.)
- Die Selbstzerstörung der Natur. Evolution und die Abgründe des Lebens. Patmos, Düsseldorf 1999
- Warum uns das Böse fasziniert. Die Natur des Bösen und die Illusionen der Moral. Hirzel, Stuttgart-Leipzig 1999
- Evolution. Die Entwicklung des Lebens. C. H. Beck, München 2000 (2. Aufl. 2005).
- Humanität zwischen Hoffnung und Illusion. Warum uns die Evolution einen Strich durch die Rechnung macht. Kreuz, Stuttgart 2001 (verfasst gemeinsam mit Maria Wuketits)
- Der Affe in uns. Warum die Kultur an unserer Natur zu scheitern droht. Hirzel, Stuttgart/Leipzig 2002.
- Ausgerottet - ausgestorben. Hirzel, Stuttgart 2003.
- Darwin und der Darwinismus. C. H. Beck, München 2005.
- Bioethik. Eine kritische Einführung. C. H. Beck, München 2006.
- Der freie Wille. Die Evolution einer Illusion. Hirzel, Stuttgart 2007.
- Handbook of Evolution / Hrsg. Franz Wuketits. 1. Aufl. Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2004. 1500 S. in 3 Bd. ISBN 3-527-30622-6
Weblinks
- Literatur von und über Franz Wuketits im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Interview zum freien Willen (SZ 17.08.2007)
Personendaten NAME Wuketits, Franz M. KURZBESCHREIBUNG österreichischer Biologe und Wissenschaftstheoretiker GEBURTSDATUM 5. Januar 1955 GEBURTSORT Parndorf
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