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Die Waggon- und Maschinenbau AG in Görlitz, kurz WUMAG, war ein Hersteller von Eisenbahnfahrzeugen, Motoren, Turbinen und anderer Maschinenanlagen. Dieses Unternehmen ist nach mehrfacher Umorganisation, unter anderem als „VEB Waggonbau Görlitz“, seit 1997 Bestandteil von Bombardier Transportation.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die WUMAG ging auf die 1847 gegründete Görlitzer Maschinenbau-Anstalt und Eisengießerei sowie die am 21. Juni 1869 gegründete „AG für Fabrikation von Eisenbahnmaterial“ zurück. Letztere firmierte am 22. Oktober 1919 in „Waggonfabrik Görlitz AG“ um.
Am 6. Januar 1921 fusionierten beide Betriebe mit der „Cottbuser Maschinenbau-Anstalt und Eisengießerei AG“ zu einer Aktiengesellschaft. Nach der Fusion entstand die „Waggon- und Maschinenbau AG Görlitz“, kurz WUMAG.
1923 folgten Fusionen mit der Dresdner Maschinenfabrik und Schiffswerft Übigau sowie der „Maschinenbauanstalt und Dampfkesselfabrik H. Paucksch AG“ in Landsberg/Warthe. 1924 wurde das Siebenhaarsche Sägewerk bei Görlitz aufgekauft, das Werk Landsberg wurde verkauft und die Schiffswerft Uebigau in Dresden und Regensburg in die „Uebigau AG Schiffswerft, Maschinen- und Kesselfabrik“ ausgegliedert.
Neben Eisenbahnwaggons und Straßenbahnwagen wurden bei der WUMAG 1935 erstmals in Deutschland Doppelstockwagen für den Wendezug-Schnellverkehr zwischen Hamburg und Lübeck für die Lübeck-Büchener Eisenbahn entworfen und gebaut. Die WUMAG bestand bis 1945 allerdings nicht nur aus der Waggonproduktion, sondern besaß auch einen Betriebsteil, der Turbinen und U-Boot-Motoren herstellte. 1943 bestand fast die Hälfte der WUMAG-Belegschaft aus hauptsächlich jüdischen Zwangsarbeitern, die im Außenlager Görlitz untergebracht waren.
Zwischen 1945 und 1948 stand die WUMAG unter sowjetischer Führung, 1947 übergab die sowjetische Verwaltung viele Görlitzer Großbetriebe, darunter auch den Waggonbau, in das Volkseigentum. 1948 wurde der Görlitzer Maschinenbau gegründet. Dort wurden Dieselmotoren, Brikettpressen sowie Dampf- und Gasturbinenanlagen produziert.
Am 21. Januar 1949 stellte der „VEB Waggonbau Görlitz“ die ersten beiden D-Zug-Wagen fertig, in den folgenden Jahren begann die Entwicklung von Doppelstockwagen, die erste Auslieferung an die Deutsche Reichsbahn erfolgte am 28. Februar 1952.
Am 1963 wurde im Betrieb der VT 18.16 (ab 1970: Baureihe 175, Bauart Görlitz), ein dieselhydraulischer Schnelltriebzug, gebaut.
Bis 1984 produzierte der Betrieb etwa 4000 Waggons für den gesamten Ostblock.
In den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Betrieb in „Görlitzer Maschinenbau“ (GMB) umbenannt. Die Waggonfabrik mit den Werken I und II und die Maschinenfabrik waren mit 3600 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in Görlitz und gingen nach der Wende in der „DWA Deutsche Waggonbau AG“ auf. Zwei große Betriebsteile wurden verkauft, 2008 wird nur im ehemaligen Werk II produziert.
Seit 1987 gab es Gespräche zwischen dem Görlitzer Maschinenbau und Siemens.
1989 hatte das Werk 2000 Beschäftigte, lange stagnierte die Zahl bei 600. 2008 waren es 1350 Beschäftigte[1].
Als Bestandteil von Bombardier Transportation liefert das Unternehmen heute alle Doppelstockwagen für die Deutsche Bahn.
Von 1948 bis 2007 wurden 16765 Waggons gebaut, davon 6821 Doppelstockwagen, allein seit 1990 2337.[2].
WUMAG Niederrhein
Die 1948 in Krefeld gegründete WUMAG Niederrhein existiert weiterhin als Hersteller von Hubarbeitsbühnen unter dem Firmennamen WUMAG ELEVANT GmbH & Co KG, sowie als Hersteller von Walzen und Maschinen unter WUMAG TEXROLL GmbH & Co KG.
2008 wurde der Bereich Hubarbeitsbühnen (Elevant) vom österreichischen Unternehmen Palfinger übernommen.
Literatur
- Wolfgang Theurich: Doppelstockfahrzeuge aus Görlitz - Doppelt hoch, doppelt gut. Eisenbahn-Bildarchiv, EK-Verlag, Freiburg, 2004, ISBN 3-88255-347-2
Weblinks
Einzelnachweis
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