- Wundersylphen
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Wundersylphe Systematik Klasse: Vögel (Aves) Ordnung: Seglervögel (Apodiformes) Familie: Kolibris (Trochilidae) Gattung: Loddigesia Art: Wundersylphe Wissenschaftlicher Name der Gattung Loddigesia Bonaparte, 1850 Wissenschaftlicher Name der Art Loddigesia mirabilis Bourcier, 1847 Die Wundersylphe (Loddigesia mirabilis), auch als Violettscheitel-Flaggensylphe bezeichnet, ist eine Kolibriart aus der monotypischen Gattung Loddigesia. Sie ist endemisch in den Bergwäldern des nördlichen Perus.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Wundersylphe erreicht bei den Männchen eine Länge von 15 bis 17 Zentimetern und bei den Weibchen von 9 bis 10 Zentimetern. Davon fallen beim Männchen 11 bis 13 Zentimeter und beim Weibchen 5 bis 7 Zentimeter auf den Schwanz. Das Gewicht beträgt ungefähr drei Gramm. Beim Männchen sind die Zügel, der Oberkopf und die Federhaube glitzernd violett. Die Oberseite ist glänzend metallischgrün. Der Hinternacken ist mehr schimmernd bronzefarben. Das mittlere Steuerfederpaar ist grünlich bronzefarben und an der Spitze dunkler. Charakteristisch sind die seitlichen Steuerfedern. Sie sind schwarz und verlaufen zur Spitze hin in längliche dunkel glänzend purpurblaue Flaggen. Die Kinn- und Kehlfedern sind bläulichgrün mit einem schimmernden goldfarbenen Rand. Die Unterseite ist bräunlichweiß mit einem dunkel bronzefarbenen Mittelstreif. Der Bauch und die Flanken sind metallischgrün. Die Unterschwanzdecken sind bronzegrün, wobei das verlängerte Paar eine feine weiße Spitze aufweist. Der schwarze Schnabel ist etwas gekrümmt. Beim Weibchen ist die Oberseite glänzend metallischgrün. Der Oberkopf ist matter und dunkler. Das mittlere Steuerfederpaar ist an der Wurzel metallischgrün und von der Mitte bis zur Spitze dunkel stahlblau. Das äußerste Steuerfederpaar ist dunkel graubraun, die verbreiterte Spitze ist stahlblau. Die Unterseite ist weiß bis hell rostbräunlich. Der Hals und die Flanken sind glänzend metallischgrün. Die Unterschwanzdecken sind bräunlichweiß. Beim Weibchen fehlen die Kehlzeichnung und die Flaggen an den Schwanzfedern. Die immaturen Vögel ähneln dem Weibchen. Das immature Männchen hat eine teilweise entwickelte Kehlzeichnung, eine schwarze Mittellinie am Bauch und schwarze Flaggen an den Schwanzfedern.
Vorkommen
Das Vorkommen der Wundersylphe ist auf die Osthänge des Utcubamba-Tals in der Cordillera del Colán in der Provinz Chachapoyas, auf die Umgebung von Jesús del Monte in der Provinz San Martín und am Ufer des Lago Pomacochas im Distrikt Florida in der Provinz Bongará beschränkt.
Lebensraum
Die Wundersylphe kommt an Waldrändern, in Sekundärwäldern und in von Rubus-Dickicht dominierten montanen Buschlandschaften in offenem Gelände, in abschüssigen Tälern und Schluchten in Höhenlagen zwischen 2.100 und 2.900 Meter vor.
Nahrung
Die Nahrung besteht aus dem Nektar von blühenden Rubus-Gewächsen sowie aus Taxa wie Bomarea formosissima und Satureja sericea. Bei der Nahrungssuche werden bestimmte Futterpflanzen regelmäßig angeflogen. Die Wundersylphe sitzt beim Nektartrinken, anstatt wie andere Kolibriarten im Schwirrflug vor der Blüte zu verbringen.
Fortpflanzung
Über das Brutverhalten der Wundersylphe ist nur wenig bekannt. Die Paarungszeit ist von Oktober bis Mai.
Status
Die Wundersylphe wurde 1835 von Andrew Matthews, einem Vogelsammler, der für den Naturforscher George Loddiges arbeitete, entdeckt. Das Männchen, das von Matthews gesammelt wurde, bildete die Grundlage für H. C. Richters Lithografie in John Goulds A Monograph of the Trochilidae, or Family of Humming-birds (1849–87). Nach einer letzten Sichtung im Jahre 1880 durch den polnischen Ornithologen Jan Sztolcman wurde die Art 1962 vom brasilianischen Naturforscher Augusto Ruschi in einem Tal des Utcubamba wiederentdeckt. In den 1970er und 1980er-Jahren führte der Ornithologe Ted Parker Untersuchungen im Lebensraum der Wundersylphe durch. Er kam zu dem Ergebnis, dass mehr Weibchen als Männchen existieren und errechnete ein Geschlechterverhältnis von 5 zu 1. Im Jahre 2000 gelangen dem US-amerikanischen Ornithologen James Hecht die ersten Filmaufnahmen der Wundersylphe. Die Art hat ein sehr kleines Verbreitungsgebiet. Etwa 250 bis 1000 Exemplare leben in einem Areal von 110 km². Entwaldung ist an den Berghängen der Cordillera del Colán weit verbreitet. Seit 1978 wurden weite Waldbereiche im Lebensraum der Wundersylphe gerodet und der verbliebene Wald ist durch den Anbau von Hanf und Kaffee gefährdet. Gespräche mit den Einwohnern von Florida haben zudem offenbart, dass die getrockneten Herzen der Männchen als Aphrodisiakum verwendet werden. Die Jagd auf die Männchen, die mit Schleudern durchgeführt wird, könnte auch das schlechte Geschlechterverhältnis erklären.
Literatur
- Richard L. Garrigues: Is Marvellous Spatuletail Loddigesia mirabilis threatened by hunting?. Cotinga Heft 14: S. 13. 2000.
- James F. Clements und Noam Shany: A field guide to the birds of Peru. Lynx Edicions, Barcelona. 2001. ISBN 0934797188
- J. Del Hoyo, A. Elliot, J. Sargatal (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World. Volume 5: Barn-Owls to Hummingbirds. Lynx Edicions, Barcelona. 1999. ISBN 8487334253
Weblinks
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Loddigesia mirabilis in der Internet Bird Collection
- BirdLife factsheet
- Fotos der Art
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