- Würzburger Straßenbahn GmbH
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Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH Unternehmensform GmbH Gründung 23. Dezember 1965 Unternehmenssitz Würzburg, Deutschland Unternehmensleitung Prof. Dr. Norbert Menke, Dipl. Kfm. Thomas Schäfer
Mitarbeiter 1310 (2006) Umsatz 279,9 Mio. Euro (2006) Branche Infrastruktur, Energie, Parken, Binnenhäfen, Entsorgung und ÖPNV Website Die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) ist ein deutsches Infrastrukturunternehmen und Energieversorger mit Sitz in Würzburg. Im Jahr 2006 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 279,9 Mio. Euro und beschäftigte 1310 Mitarbeiter. Die WVV befindet sich vollständig im Besitz der Stadt Würzburg und versorgt Würzburg und viele Randgemeinden mit Strom, Erdgas, Fernwärme und Trinkwasser.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die WVV geht zurück auf die Würzburger Stadtwerke, die ihren Ursprung in einem im Jahr 1849 von den städtischen Gremien Würzburgs beschlossenen Projekt zur Beleuchtung der Stadt mit Gaslaternen hatten. Hierzu sollte eine Konzession über Würzburgs Beleuchtung vergeben werden, jedoch kam der Würzburger Magistrat zu dem Entschluss, selbst ein Gaswerk zu errichten. Dieses konnte im Jahr 1855 eingeweiht werden und versorgte anfänglich 616 Straßenlaternen und 150 Haushalte. Ebenfalls 1849 beschloss die Stadt Würzburg die Einrichtung eines modernen Brunnensystems mit Wasserwerk und Kanalisation. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Versorgung mit Gas und Trinkwasser wesentlich ausgebaut und weitere Anlagen in Betrieb genommen.
Im Jahr 1897 errichtete die Elektrizitäts-AG (bis 1893 Schuckert & Co, 1903 aufgegangen in den Siemens-Schuckertwerken) im Auftrag der Stadt Würzburg ein dampfbetriebenes Elektrizitätswerk auf einem stadteigenen Grundstück in der Wallstraße, das am 1. April 1899 in Betrieb ging und anfänglich 45 Abnehmer mit Strom versorgte. 1900 begann die am 10. Juli 1899 gegründete Würzburger Straßenbahnen AG mit der Elektrizifizierung der seit 1892 bestehenden Pferdebahn. Bald schon konnte das örtliche Elektrizitätswerk den Strombedarf nicht mehr stillen, so wurde das Würzburger Stromversorgungsnetz an das der Überlandwerke Unterfranken AG angeschlossen. Ab April 1923 bezog Würzburg auch Strom aus dem Wasserkraftwerk Untere Mainmühle, das sich im Besitz der Rhein-Main-Donau AG befand.
Aus dem Elektrizitätswerk in der Wallstraße, den Gaswerken und den Wasserwerken (das heutige Tochterunternehmen Trinkwasserversorgung Würzburg GmbH) entstanden die Stadtwerke Würzburg. Nach schweren Kriegsschäden wurde die Infrastruktur nach dem Zweiten Weltkrieg rasch wieder aufgebaut. Am 11. November 1954 ging das Würzburger Fernwärme-Netz an den Start, das von einem neugebauten Heizkraftwerk in der Nähe des Alten Hafens gespeist wurde. Am 23. Dezember 1965 wurden die Stadtwerke Würzburg in die neu gegründete Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH integriert. In die neue Gesellschaft wurden auch Teile der Würzburger Straßenbahn GmbH eingebracht.
Am 10. Dezember 1969 kam es zur Gründung der Würzburger Hafen GmbH , an der die WVV mit 74 % und die Stadt Würzburg zu 26 % beteiligt sind. Seit den 1990er Jahren ist das Unternehmen bestrebt, weitere Geschäftsfelder zu erschließen. Am 5. April 1993 wurde in diesem Bestreben die Würzburger Recycling GmbH gegründet, an der neben der WVV der Zweckverband Abfallwirtschaft Raum Würzburg, die Balthasar Höhn GmbH & Co. KG, die RECON GmbH sowie die Fischer & Söhne GmbH & Co. KG beteiligt sind. Außerdem wurde ergänzend die Kompostwerke Würzburg GmbH in Leben gerufen. Zusätzlich engagiert sich die WVV im Bereich Gewerbeimmobilien und im Betrieb von Parkplätzen.
Konzernstruktur
Die WVV fungiert als Dachgesellschaft und beherbergt die zentrale Organisation für ihre Tochterunternehmen in folgenden Bereichen:
- Energie- und Gasversorgung sowie Fernwärme: Stadtwerke Würzburg AG
- Trinkwasserversorgung: Trinkwasserversorgung Würzburg GmbH, eine Tochter der Stadtwerke Würzburg AG
- Öffentlicher Nahverkehr: Würzburger Straßenbahn GmbH
- Parkplätze: Würzburger Stadtverkehrs-GmbH
- Glasfasernetze: Stadtwerke Würzburg AG
Außerdem betreibt das Unternehmen den Würzburger Hafen (über die Würzburger Hafen GmbH), ein Kompostwerk (Kompostwerke Würzburg GmbH) und unterhält die städtische Straßenbeleuchtung. Ein weiteres Geschäftsfeld ist die Vermietung von Gewerbeimmobilien durch die WVV-Wirtschaftsstandort Würzburg Immobilien Management GmbH. Die WVV ist zu 100 % im Besitz der Stadt Würzburg.
Tochterunternehmen
Stadtwerke Würzburg AG
Zu 56,82 % im Besitz der WVV, die Stadt Würzburg hält 20,45 %, die Thüga AG (E.ON-Anteil 81,1 %) 12,58 % und die N-ERGIE AG (E.ON-Anteil 39,8 %) 10,15 %. Das Stromversorgungsnetz der STW mit einer Gesamtlänge von 2592 Kilometern ist an das Netz der E.ON Regelzone Süd gekoppelt. Insgesamt werden 46.095 Häuser von der STW mit Strom versorgt und die 24.852 Straßenleuchten Würzburgs betrieben. Hinzu kommen 22.429 Haus-Erdgasanschlüsse und 22.044 Anschlüsse von Häusern an die Trinkwasserversorgung. Über das Fernwärmenetz werden 1136 Häuser, vornehmlich in der Würzburger Innenstadt, versorgt.
Trinkwasserversorgung Würzburg GmbH
Zu 100 % im Besitz der WVV. Die TWV ist für die Gewinnung und Beschaffung von Trinkwasser und die Lieferung des Trinkwassers an Dritte, die Betriebsführung der Fernwasserversorgung Mittelmain und der Wasserversorgung Würzburg-Estenfeld sowie den Betrieb des Würzburger Dallenbergbades zuständig.
Würzburger Straßenbahn GmbH
Der WVV-Anteil liegt bei 74 %, die Stadt Würzburg besitzt 26 % der Anteile. Die WSB ist zuständig für den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) in Würzburg. Sie betreibt auf 19,7 Kilometern Streckennetz fünf Straßenbahnlinien mit einer Länge von insgesamt 42 Kilometern. Außerdem bedient sie mit 44 Bussen und angemieteten Fahrzeugen ein Liniennetz von 430 Kilometern. Die private Omnibusgesellschaft NVG befindet sich zu 88 % im Besitz der Würzburger Straßenbahn GmbH und ist in den örtlichen ÖPNV eingebunden. Die WSB wird sich in den kommenden Jahren zunehmend aus dem Omnibusverkehr zurückziehen und auf den Straßenbahnverkehr konzentrieren. Buszukäufe und Neueinstellungen werden künftig ausschließlich durch die NVG getätigt.
Würzburger Hafen GmbH
74 % der Anteile liegen bei der WVV, 26 % hält die Stadt Würzburg. Auf einem Areal von 87 Hektar, das den Alten Hafen, den Neuen Hafen und den Flusshafen umfasst, wurden im Jahr 2006 415.000 Tonnen an Schiffsgütern und 1.184.000 Tonnen an Bahngütern umgeschlagen.
Würzburger Stadtverkehrs-GmbH
Zu 100 % im Besitz der WVV. Die SVG betreibt in Würzburg leistungsfähige Parkhäuser und Parkplätze für über 4000 Fahrzeuge. Für den Endkunden bietet die SVG als Dienstleister rund ums Parken vernetzte Schrankenanlagen, Kassensysteme, Video- und Sprechanlagen und vieles mehr. Moderne SVG-Technik kommt mittlerweile deutschland- und weltweit zum Einsatz, zum Beispiel an den Flughäfen in London-Heathrow, Kuwait und Dubai.
Weitere Beteiligungen
- Würzburger Kompostierungs GmbH (WKG) zu 51 %
- Kompostwerk Würzburg GmbH (KWG) zu 100 %
- Würzburger Recycling GmbH (WRG) zu 60,6 %
- WVV-Wirtschaftsstandort Würzburg Immobilien Management GmbH (IMG) zu 100 %
- enPlus eG Erdgas Einkaufsgenossenschaft
Weblinks
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