XCom

XCom

X-COM ist eine Serie von Computer-Strategiespielen, die von Mythos Games entwickelt und von Microprose herausgegeben wurde.

Der Spieler leitet dabei die Organisation X-Com (für „Extraterrestrial Combat Force“), und muss zur Rettung der Menschheit eine Invasion von Aliens abwehren. Bei der Gestaltung dieser Aliens wurde vieles herangezogen, was aus UFO-Legenden und z. B. dem Cthulhu-Mythos bekannt ist.

Es müssen Stützpunkte gebaut werden, Soldaten/Agenten angeheuert und trainiert, neue Waffen und Fahrzeuge erforscht und hergestellt werden, Aliens aufgespürt, bekämpft, gefangengenommen und wiederum erforscht werden und zudem die Finanzen unter Kontrolle gehalten werden. Ziel ist es, die Zentrale der Aliens zu finden und zu zerstören, um so den Angriff endgültig abzuwehren.

Im Spielablauf gibt es eine große Übersichtskarte (Geoscape) für das Management und Abfangmanöver gegen feindliche UFOs und USOs. Wenn ein feindliches Fahrzeug abgeschossen wurde oder gelandet ist, muss der Spieler die überlebenden Aliens ausschalten, um das Fahrzeug bergen zu können. Dazu wird zu einer taktischen Karte gewechselt (Battlescape), auf der man die Aktionen jedes einzelnen Agenten koordinieren muss. Während auf der Übersichtskarte die Spielgeschwindigkeit in verschiedenen Zeitraffer-Geschwindigkeiten regulierbar ist, sind die Kampfszenarien rundenbasiert. Die ersten drei X-Com-Teile gehören zu den letzten großen rundenbasierten Strategiespielen mit Ausnahme der Panzer-General- sowie der Jagged-Alliance-Serie.

Durch Patches von Fans laufen X-Com 1 und 2 auch auf neueren Windows-Systemen.

Das Spielprinzip von X-Com lebt heute in dem darauf aufbauenden Open-Source-Spiel UFO: Alien Invasion fort.

Inhaltsverzeichnis

Spiele

  • 1993 X-COM: UFO Defense / UFO: Enemy Unknown (europäische Ausgabe)
Die Aliens kommen vom Mars, Kampf gegen sechs verschiedene feindliche Alienrassen. Eine davon sind die der populären UFO-Literatur entnommenen Greys von Zeta Reticuli (die sich hier aber „Sektoiden“ nennen), sowie die Story von Robert Lazar[1] um das Element 115, das im Spiel eine wichtige Ressource ist, die es zu erbeuten gilt.
  • 1995 X-COM: Terror from the Deep
X-COM: TftD spielt im Jahre 2040. Der auffälligste Unterschied zu UFO Defense ist, dass die Invasoren nun aus der Tiefsee kommen und dort auch die meisten Kämpfe stattfinden. Anstelle des klassischen UFO-Hintergrunds hat dieser Teil mehr Anspielungen auf den Cthulhu-Mythos. Das Spiel ist von der Spielmechanik und Technik nahezu identisch mit seinem Vorgänger.
  • 1997 X-COM: Apocalypse
Die Handlung spielt im Jahre 2084, demnach nach den ersten beiden X-Com-Spielen. Dieser Teil erzählt jedoch eine andere Story: Die Aliens fallen durch Dimensionstore in die Menschenwelt ein. Die Menschenwelt besteht jedoch nur noch aus einigen befestigten Städten und Weltraumkolonien. In diesem Teil ist es die Aufgabe des Spielers, eine Stadt zu verteidigen und im späteren Spielverlauf die Alienwelt anzugreifen.
Apocalypse nutzte eine alternative Spielmechanik mit linearen Missionsvorgaben, konnte damit allerdings nicht mehr an den Erfolg der Vorgänger anknüpfen. Der Spieler konnte hier zwischen Einsätzen auf Rundenbasis oder in Echtzeit wählen.
  • 1998 X-COM: Interceptor
Der typische Spielablauf der X-Com-Serie wird in den Weltraum verlegt. Der Spieler baut hier Raumstationen, steuert und befehligt Kampfschiffe.
  • 1999 X-COM: E-Mail-Games
X-COM wird auf ein einfaches Brettspiel für zwei Spieler reduziert, welche über Internet gegeneinander spielen.
  • 2001 X-COM: Enforcer
X-COM als Ego-Shooter, in welchem der Spieler einen Kampfroboter steuert. Das Spiel basiert auf der Unreal-Engine.
Inoffizielle Fortsetzungen
  • 2003 UFO: Aftermath[2]
Entwickelt von ALTAR interactive und veröffentlicht von Cenega. Sollte die beliebte Spielart von X-COM weiterführen. War allerdings nicht so erfolgreich wie erhofft, obwohl es im wesentlichen die Features aus den alten X-COM: UFO Defense und Terror from the Deep übernahm und mit 3D-Grafik und Spezialeffekten aufpolierte. Im Gegensatz zu den alten X-COM-Spielen wurde auch ein Rollenspiel-Aspekt integriert. Hierbei konnte der Spieler die Einsätze nun nicht mehr auf Rundenbasis absolvieren, sondern nur noch in Echtzeit.
  • 2005 UFO: Aftershock[3]
Nachfolger von UFO: Aftermath, in welchen weitere Features aus den original X-COM Spielen integriert wurden. So ist es nun auch möglich, Basen zu bauen. Die Handlung spielt 50 Jahre nach UFO: Aftermath. Der Rollenspiel-Anteil wurde nochmal verbessert und verfeinert.
  • 2007 UFO: Afterlight[4]
Nachfolger von UFO: Aftershock. Die Handlung spielt diesmal auf dem Mars, welcher kurz nach den Ereignissen von UFO: Aftershock von den Menschen kolonisiert wird. Wieder besteht das Spiel aus einer Mischung von Strategie, Taktik und Rollenspielelementen.
  • 2007 UFO: Extraterrestrials[5]
Rundenbasiertes Strategiespiel mit Anlehnung an das Original UFO: Enemy Unknown; entwickelt von Chaos Concepts und Vertrieb über Tri Synergy.
Open-Source-Projekte

Neben den an X-Com angelehnten Weiterentwicklungen gibt es auch mehrere Open-Source-Projekte, die teils eine Fortsetzung, teils eine Neuerstellung anstreben. Insbesondere zu nennen sind:

Remake mit Quake-II-Engine, aktuelle Version ist 2.2.1 (Stand 11. Mai 2008).
Das Spiel ist in erster Linie als Mehrspielerversion konzipiert, sodass entgegen den Originalspielen auch menschliche Spieler gegeneinander antreten können. Zudem lässt sich die Battlescape von UFO: Enemy Unknown und X-COM: UFO Defense integrieren.
  • X-Force: Fight for destiny[8]
Mehrsprachiges Fan-Projekt (i18n) Mit Hilfe eines Karteneditors und der implementierten Skriptsprache X-Script können vollständig eigenständige Spielwelten mit Karten, Forschungsbäumen, Spielverhalten und Aliens entworfen werden.
  • Project Xenocide[9]
Remake mit OGRE, bisher unvollendet.
Nicht veröffentlicht oder nur projektiert
  • X-COM: Genesis – gilt als der nie erschienene wahre dritte Teil
  • X-COM: Alliance – Nachfolgeprojekt für X-COM: Enforcer

Entwickler: Mythos Games und die Gollup-Brüder

Nachdem die Brüder Julian und Nick Gollup ihre ersten Ausflüge in taktische Rundenschlachten bereits Ende der 80er mit Laser Squad machen, werden sie erst mit der Veröffentlichung von X-COM: UFO Defense durch Microprose so richtig in der Szene bekannt. Der durchschlagende Erfolg führt dazu, dass schon bald ein Sequel auf derselben technischen Grundlage erscheint. Auch der dritte Teil der Spielereihe hält sich an das allgemeine X-COM-Konzept und bietet taktische Schlachten nun sogar in mehreren Dimensionen an. Kurz nach dem Erscheinen von X-COM: Apocalypse wird 1998 mit Magic & Mayhem das letzte Spiel der bislang erfolgreichen Spieleschmiede veröffentlicht.

Nur kurze Zeit später gründen Julian und sein Bruder eine neue Entwicklerfirma mit dem Namen Codo Technologies. 2002 veröffentlicht man das Multiplayer-Taktikspiel Laser Squad Nemesis, das mit seinen rundenbasierten taktischen Kämpfen stark an die Einsätze in früheren X-COM Spielen erinnert.

Seit September 2005 gibt es auf dem GameBoy Advance mit Rebelstar Tactical Command ein weiteres Taktikspiel, das an X-Com anknüpft, in dem man auf taktischen Karten rundenbasiert gegen Aliens antritt.

Weblinks

Remakes und Klone

Quellen und Anmerkungen

  1. The Lazar Tape – Video-Transkript (1991)
  2. UFO: Aftermath
  3. UFO: Aftershock – Sequel zu UFO: Aftermath
  4. UFO: Afterlight – Sequel zu UFO: Aftershock
  5. UFO: Extraterrestrials
  6. UFO: Alien Invasion bei Sourceforge
  7. UFO2000 bei Sourceforge, teilweise auch als X-Com: Gladiators bezeichnet
  8. X-Force: Fight for destiny
  9. Project Xenocide

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