- XX-Mann
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Als XX-Mann wird ein Individuum bezeichnet, das ein männliches Erscheinungsbild (Phänotyp) aufweist, obwohl es einen XX-Karyotyp hat. Das bedeutet, beide Geschlechtschromosomen sind X-Chromosomen, während das normalerweise für die Herausbildung des männlichen Phänotyps notwendige Y-Chromosom fehlt. Die Auftrittshäufigkeit wird mit 1:10.000 angegeben, das in Bezug auf die äußerlichen Merkmale ähnliche Klinefelter-Syndrom kommt etwa zehn mal so häufig vor.
Inhaltsverzeichnis
Ursache
Die Ursache dieser Form sexueller Differenzierung ist noch nicht abschließend geklärt.[1] Vermutet wird unter anderem eine Translokation der Sex determining region of Y (SRY) vom kurzen Arm des Y-Chromosoms auf den kurzen Arm des X-Chromosoms während der männlichen Meiose. Aus Letzterer gehen vier Keimzellen hervor, von denen eine das modifizierte X-Chromosom enthält. Entsteht aus dieser ein Spermium und befruchtet dieses eine Eizelle, so führt die SRY auf dem X-Chromosom über die Produktion des Hoden-determinierenden Faktors zur Ausbildung eines Hodens und männlicher Geschlechtsmerkmale. Da aber letztlich doch zwei X-Chromosomen vorhanden sind – das veränderte väterliche und das mütterliche –, entspricht das Erscheinungsbild im Wesentlichen dem des Klinefelter-Syndroms, wobei der dort regelhaft auftretende Großwuchs nicht beobachtet wird. Hier wie dort führt die Azoospermie zu einer Infertilität (Unfruchtbarkeit, Sterilität).
Diagnose
Die Diagnostik erfolgt mittels Chromosomenanalyse (Karyogramm) und dem molekulargenetischen Nachweis der SRY, meist im Rahmen einer Abklärung bei vorhandenem Kinderwunsch. Eine kausale (ursächliche) Therapie ist nicht möglich und bei nicht vorhandenem Kinderwunsch oft auch nicht erwünscht beziehungsweise nötig. Ein eventuell vorhandener Testosteronmangel kann entsprechend ausgeglichen werden.
Siehe auch
Literatur
- J. Eberle, K. Scheiber: Das XX-Mann-Syndrom – Fallberichte über 2 Patienten. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York 1987.
Weblinks
- Kompetenznetz Pränatalmedizin Köln – Zusammenschluss pränatalmedizinischer Schwerpunktpraxen in Köln: XX-Mann. Abgerufen am 18. Februar 2009.
Einzelnachweise
- ↑ T. Wang, J. H. Liu, J. Yang, J. Chen, Z. Q. Ye: 46, XX male sex reversal syndrome: a case report and review of the genetic basis. In: Andrologia. Band 41, 2009. S. 59–62. doi: 10.1111/j.1439-0272.2008.00889.x
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