- Xavier Mertz
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Xavier Guillaume Mertz (* 1883 in Basel; † 7. Januar 1913 in der Antarktis) war ein Schweizer Forscher, der hauptsächlich als Expeditionsmitglied unter Douglas Mawson mit der Aurora bekannt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er hatte akademische Abschlüsse von den Universitäten Leipzig und Bern (Dr. jur.), war Schweizer Meister im Skifahren und darüber hinaus ein erfolgreicher Bergsteiger.
Mertz wurde Mitglied der australischen Antarktis-Expedition unter Douglas Mawson von 1911 bis 1914. Hauptaufgabe dieser Expedition war die Kartierung der Antarktis-Küste von der Oates-Küste zur Queen-Mary-Küste. Die Basis befand sich auf Adelie-Land; Mertz war zusammen mit Belgrave Edward Sutton Ninnis für die grönländischen Schlittenhunde zuständig.
Am 10. November 1912 verließen Mawson, Ninnis und Mertz die Basis, um das König-Georgs-Land zu erforschen. Als man über den später nach ihm benannten Ninnis-Gletscher kam, stürzte Ninnis in eine Gletscherspalte. Mit ihm gingen sechs Hunde, ein Großteil der Verpflegung und sonstige wichtige Gegenstände verloren. Die beiden Überlebenden hatten nur noch Lebensmittel für zehn Tage, waren aber 315 Meilen vom Camp weg. Um zu überleben, töteten Mawson und Mertz die Hunde, um sie zu essen. Lange Zeit glaubte man, sein Tod sei Folge einer Vitamin-A-Vergiftung (Hypervitaminosis A), die er sich durch den Verzehr der Hundeleber zugezogen habe.[1][2] Eine neuere Untersuchung kommt aber zu dem Schluss, dass der Organismus des bis dahin streng vegetarisch lebenden und unter starkem psychischen Stress stehenden Manns die Umstellung auf eine rein fleischliche Ernährung nicht vertragen hat.[3] Am 1. Januar 1913 klagte Mertz über Bauchschmerzen, verfiel dann immer mehr und musste von Mawson mit dem Schlitten transportiert werden. 100 Meilen vor dem rettenden Camp verfiel Mertz ins Delirium und starb.
Der Mertz-Gletscher und ein See-Graben unweit des Gletschers wurden nach ihm benannt.
Werke
- Die patentrechtliche Licenz, insbesondere der Licenzzwang. Stämpfli, Bern 1907 (zugl. Dissertation, Universität Bern)
Literatur
- Anton Holzer: Reise ohne Wiederkehr. In: Fotogeschichte. Beiträge zur Geschichte und Ästhetik der Fotografie, Jg. 23 (2003), Bd. 90, S- 21-37
- Martin Riggenbach: Fast alle Berge in der Schweiz. Xavier Mertz, Schifahrer, Abenteurer, Fotograf. In: Fotogeschichte. Beiträge zur Geschichte und Ästhetik der Fotografie, Jg. 23 (2003), Bd. 90, S. 39-42.
- Douglas Mawson: The Home of the Blizzard, Vol. I und Vol. II, William Heinemann, London 1915 (in Englisch, abgerufen am 26. Mai 2010).
Einzelnachweise
- ↑ J. Cleland und R. V. Southcott: Hypervitaminosis A in the Antarctic in the Australasian Antarctic Expedition of 1911-1914: a possible explanation of the illness of Mertz and Mawson. In: Med. J. Aust. 1, 1969, S. 1337–1342 (engl.)
- ↑ D. J. Shearman: Vitamin A and Sir Douglas Mawson. In: Brit. Med. J. 1, 1978, S. 283–285 (engl.)
- ↑ Denise Carrington-Smith: Mawson and Mertz: a re-evaluation of their ill-fated mapping journey during the 1911–1914 Australasian Antarctic Expedition. In: Med. J. Aust. 183, 2005, S. 638–641 (engl.), abgerufen am 6. Januar 2009.
Weblinks
- Angelika Franz: Am Ende aßen sie Schlittenhunde, Spiegel Online am 11. März 2008
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