Bellovaker

Bellovaker
Karte von Gallien im ersten Jahrhundert v. Chr. mit der geographischen Zuordnung der Stammesgebiete

Die Bellovaker (lat.: Bellovaci) waren ein belgischer Volksstamm in Nord-Gallien, der das gesamte Département Oise im heutigen Frankreich bewohnte. Nach ihrer Niederlage gegen Gaius Iulius Caesar im Gallischen Krieg war Caesaromagus, das heutige Beauvais, ihre Hauptstadt. Der Name Beauvais stammt von der lateinischen Bezeichnung Bellovacensis pagus.[1] Die Lage ihrer Stadt Bratuspantium, in die sie sich vor den anrückenden Truppen Caesars zurückzogen,[2] konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden. Einige Historiker weisen darauf hin, dass es sich aufgrund der Etymologie um Grattepanche im Département Somme handeln könnte. Jedenfalls kann es nicht Caesaromagus gewesen sein,[3] da dort keine archäologischen Spuren einer vorrömischen Befestigungsanlage oder Siedlung gefunden wurden.

Unter Augustus wurden die Bellovaker in die Provinz Gallia Belgica integriert.

Literatur

  • Cornelia Catlin Coulter: Caesar’s Clemency. In: The Classical Journal 26, 7, April 1931, S. 513–524.
  • Henry O. Forbes: The Topography of Caesar’s Last Campaign against the Bellovaci. In: The Geographical Journal 59, 3, März 1922, S. 195–206.
  • T. Rice Holmes: The Topography of Caesar’s Campaign against the Bellovaci (51 BC). In: The Geographical Journal 61, 1, Januar 1931, S. 44–48.
  • Maximilian Ihm: Bellovaci. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,1, Stuttgart 1897, Sp. 257.
  • Josephine H. Ross: In Behalf of Caesar’s Enemies. In: The Classical Journal 34, 8, Mai 1939, S. 449–460.

Anmerkungen

  1. Ferdinand Lot: La Gaule. Les fondements ethniques, sociaux et politiques de la nation française. Librairie Arthème Fayard, Paris, 1947 (CHAPITRE III, E: La Belgium).
  2. Caesar, De bello Gallico 2,13.
  3. Joseph Justus Scaliger hatte in seinem Thesaurus temporum, Leiden 1606, noch den Zusammenhang zwischen Bratuspantium und Caesaromagus angenommen

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