- Belger
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Belgae (dt. Belger oder Belgen) ist die Bezeichnung, die Gaius Iulius Caesar den gallischen Stämmen nördlich der Flüsse Sequana (Seine) und Matrona (Marne) gab. Ihr Siedlungsgebiet lag ursprünglich zwischen Seine und Rhein. Sie waren in erster Linie keltischer, zum Teil aber auch germanischer Herkunft. Einige der Stämme aus der Marne-Gegend trieben regen Handel mit dem ebenfalls keltischen Britannien, wo sie sich im Jahrhundert vor Christi Geburt an der Küste niederließen. Die Belgae sind das Volk, das nach Kuhn den oder einen Teil des Nordwestblocks ausmacht; ein Volk, das ihm zufolge eher mit den Venetern verwandt ist und vielleicht um die Zeitenwende keltisiert wurde. Der Nordwestblock umfasst auch weite Teile Nordwestdeutschlands und die Niederlande, die allerdings, wenn Kuhns These richtig ist, um die Zeitenwende germanisiert wurden. Die Nordwestblock-These ist bisher aber nur von wenigen Forschern aufgegriffen worden.
Der heutige Staat Belgien, der so erst seit 1830 existiert, wurde historisierend nach den teilweise in dessen heutigem Gebiet ansässigen Belgern benannt; eine durchgehende historische Verbindung von den Belgae zu den heutigen Belgiern existiert nicht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte der Belgae
Im ersten gallischen Feldzug Caesars bildeten die Belger eine Koalition gegen diesen, wurden aber 57 v. Chr. geschlagen.
Ein belgischer Stamm, die Eburonen, revoltierte 53 v. Chr. gegen Rom, und vernichtete 15 römische Kohorten. Im Gegenzug wurden sie fast vollständig von den römischen Legionen aufgerieben. Von der anderen Rheinseite nachrückende Stämme ersetzten sie.
Als Caesar das erste Mal nach Britannien übersetzte, traf er dort auf von Cassivelaunus geführte belgische Gegner, aus denen der Stamm der Catuvellaunen hervorging. Nach weiteren Siegen Caesars in Gallien (54 bis 51 v. Chr.) flüchteten weitere belgische Siedler nach Britannien und verbreiteten ihre Kultur über große Teile Südenglands. Die wichtigsten belgischen Königreiche entstanden um Colchester (die Trinovanten unter König Cunobelinus), St. Albans (die Catuvellaunen) und Calleva Atrebatum (die Atrebaten).
Der wichtigste Beitrag der Belgae zur Wirtschaft Britanniens war die Einführung eines schwereren Pfluges, was die verfügbare Ackerfläche erheblich erweiterte.
Belgische Stämme
Stämme auf dem Festland
57 v. Chr. bis 51 v. Chr. wurde das Gebiet der belgischen Festlandsstämme von Julius Caesar erobert. Die Namen einiger dieser Stämme waren:
- Aduatuker
- Ambianer
- Atrebaten
- Bellovaker
- Eburonen
- Menapier
- Moriner
- Nervier
- Remer
- Suessionen
- Viromanduer
Unter Kaiser Augustus wurde dort die römische Provinz Gallia Belgica mit dem Hauptort Durocortorum (Reims) gegründet.
Stämme auf der britischen Insel
Siehe auch
Literatur
- Max Ihm: Belgae. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,1, Stuttgart 1897, Sp. 203–207.
- Rolf Hachmann/Georg Kossack/Hans Kuhn (1962): Völker zwischen Germanen und Kelten. Schriftquellen, Bodenfunde und Namengut zur Geschichte des nördlichen Westdeutschlands um Christi Geburt, Neumünster: Karl Wachholtz.
Kategorien:- Kelten
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