- Yamato damashii
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Yamato-damashii (jap. 大和魂 Yamatodamashī) ist japanisch und bedeutet sinngemäß „Yamato-Geist“ oder japanische Seele (vgl. auch tama). Es ist synonym mit Yamato gokoro („japanisches Herz“).
Yamato ist hierbei die Bezeichnung für Japan im Shintō, das Japan als eine Einheit des Landes, der Natur, der Menschen und ihrer Kultur untrennbar und manifestiert im Tennō ansieht. Der Geist dieses Yamato bedeutet sehr viel, und paradoxerweise muss „Erkenntnis der Schlichtheit als Weg der Wahrheit“ als eines der wichtigsten Yamato-Ideale angesehen werden.
Obwohl viele der Emotionen, die der Japaner mit Yamato verbindet, nicht dem gaijin zugänglich zu formulieren seien, gehören „Liebe zum Detail, wie zum Ganzen“, „Tapfer- und Ehrlichkeit“, „Siegeswillen und Bescheidenheit“ alle gleichermaßen zum Erstgenannten.
Ohne eine Vorstellung vom Yamato-damashii ist die Teezeremonie, das Ikebana und die Kalligrafie (obwohl buddhistische Künste) kaum zu begreifen oder gar auszuführen. Demzufolge manifestiert sich für viele Japaner der Yamato-Geist in diesen Künsten. Allerdings spricht man auch bei modernen Künstlern, wie Eiskunstläufern oder Schauspielern oft von Yamato-Geist.
In der Taishō- und frühen Shōwa-Zeit (also in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts) wurde der Begriff häufig in Zusammenhang mit ethnischem Nationalismus verwendet. In japanischen Quellen aus diesen Perioden wird damit ein Konzept rassischer Überlegenheit beschrieben, das im Deutschen in Begriffen wie „arisches Blut“ oder „deutscher Volksgenosse“ eine Entsprechung fand. Yamato-damashii ist heute aber nicht mehr in dieser Bedeutungsvariante zu verstehen.
Literatur
- Abegg, Lilly; Yamato – der Sendungsglaube des japanischen Volkes; Frankfurt/M. 1936 (Societäts-Verlag)
Weblinks
- Fukui Yoshihiko: „Yamato damashii“ in der Encyclopedia of Shinto der Kokugaku-in, 22. März 2007 (englisch)
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