- Yamato nadeshiko
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Yamato Nadeshiko (jap. 大和撫子) ist ein Bezeichnung für das klassische japanische Frauenideal. Es kann als Mischung aus Hausfrau, Geisha und Samurai charakterisiert werden.
Bedeutung
Der Begriff bezeichnet keine konkrete Person, auch wenn er wie ein normaler japanischer Name klingt. Vielmehr ist er eine Zusammensetzung aus dem Namen der geographisch-geschichtlichen Provinz Yamato, der Keimzelle des heutigen japanischen Staates, und der Blumenart nadeshiko (撫子, Dianthus superbus var. longicalycinus), die in Japan ein Symbol für junge Frauen ist.
Wesenszüge
Eine Yamato Nadeshiko ist stets hübsch, anmutig, dezent gekleidet und fein geschminkt. Freizügige Kleidung ist tabu. Traditionelle Kleidung (Kimono) ist zwar nicht obligatorisch, aber nicht nur zu festlichen Anlässen erwünscht. Das bei der heutigen japanischen Jugend weit verbreitete Bleichen der Haare hat zu unterbleiben.
Charakterlich ist eine Yamato Nadeshiko willensstark und kann sich durchsetzen. Schicksalsschläge und psychische oder physische Schmerzen erträgt sie unbewegt. Sie ist aber nicht unabhängig oder selbständig und findet auch nicht im Arbeitsleben, sondern nur in der Heirat mit einem starken Mann ihre Erfüllung. Sie bringt alle nötigen Opfer zum Wohlergehen und Schutz ihrer Familie und ihrer Heimat.
Ihrem Ehemann ordnet sie sich bedingungslos unter, folgt ihm nach und gibt sich ihm hin. Dabei zeigt sie beim Sex keine Initiative, ist nicht aktiv und fordernd, sondern höchstens subtil verführerisch. Es ist die Aufgabe des Mannes, ihre verborgenen Lüste freizulegen.
Erscheinungsbild in der Kunst
Yamato Nadeshiko ist der dominierende Charaktertyp von Japanerinnen im Film, sowohl in japanischen Produktionen (vor allem Fernsehserien) als auch in westlichen Filmen wie z. B. The Last Samurai, Shogun oder Man lebt nur zweimal.
Es gibt eine Fernsehserie aus dem Jahr 2000 mit dem Titel Yamato Nadeshiko und den Manga Yamato Nadeshiko Shichi Henge, der aber eher eine Parodie des Klischees darstellt.
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