Yeollin Uri-dang

Yeollin Uri-dang
Name
Uri-Partei
Logo
Basisdaten
Gründungsdatum: 2003
Vorsitzender: Kim Geun-tae
Website: Uri Partei
Koreanische Schreibweise
Siehe auch: Koreanischer Name
Hangeul: 열린우리당
Hanja: 열린우리黨
Revidiert: yeollin uri dang
McCune-R.: yŏllin uri dang

Die Yeollin uri dang („Unsere offene Partei“), üblicherweise zu Uri-Partei abgekürzt, war die Partei des von 2003 bis 2008 regierenden Präsidenten Roh Moo-hyun in Südkorea mit sozial-liberaler politischer Ausrichtung. Die Partei wurde 2003 gegründet, als Loyalisten von Präsident Roh Moo-hyun in der Millennium Demokratischen Partei entschieden sich von den Parteimitgliedern zu trennen, die nur wenig Unterstützung für die neu gebildete Regierung zeigten. Insgesamt 42 der 103 Parlamentsabgeordneten der Millennium Demokratische Partei sowie weitere von der konservativen Großen Nationalpartei (GNP) wechselten in die neu gegründete Partei. Am 18. August 2007 löste sich die Partei auf und formte mit anderen liberalen Gruppierungen zusammen die United New Democratic Party.[1] Nach der deutlichen Niederlage ihres Kandidaten bei dem Präsidentschaftswahlen im Dezember 2007 beschloss die United New Democratic Party im Februar 2008 die Fusion mit der oppositionellen Democratic Party zur United Democratic Party (UDP). Damit hatten sich viereinhalb Jahre nach der Abspaltung der Uri-Partei von der Millennium Demokratischen Partei die liberalen Partei wiedervereinigt.[2] Die UDP stellte die größte Fraktion im Parlament Südkorea, verlor aber bei den Parlamentswahlen vom 9. April 2008 ihre Mehrheit an die Hannara Dang von Staatspräsident Lee Myung-bak. Sie ist aber mit 81 von 299 Sitzen die stärkste Oppositionspartei im Parlament.[3]

Geschichte der Uri-Partei

Ursprünglich war die Partei bekannt unter dem Name „Neue Partei für mitwirkende Bürger“. Dieser wurde jedoch am 22. Oktober 2003 in „Unsere Offene Partei“ geändert und sollte damit die progressiven Ziele nationale Wiedervereinigung, Bereitschaft zur Bürgermitbestimmung und den Drang nach Reformen widerspiegeln. Politisch setzte sich die Uri-Partei u.a. für eine Ausweitung der Sozialsysteme auf Bevölkerungsschichten mit niedrigen Einkommen ein. Nach der Asienkrise 1997/98 wurde ein mäßiges Wirtschaftswachstum angestrebt und gegenüber Nordkorea verfolgt man weiterhin eine Annäherung im Rahmen der „Sonnenscheinpolitik“. Dabei versucht die Partei auch, das Land von der engen strategischen Allianz mit den USA und Japan zu lösen.

Die Partei zog internationale Aufmerksamkeit auf sich, als ihre Mitglieder physisch das Rednerpult in der Nationalversammlung blockten, um das Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Roh am 12. März 2004 zu verhindern. Wenn dieser Protest auch erfolglos blieb, wurde die Enthebung später wieder durch das südkoreanische Verfassungsgericht aufgehoben. Bei den letzten Parlamentswahlen 2004 konnte die Uri-Partei 152 der insgesamt 299 Sitze erringen und damit eine eigene Mehrheit beanspruchen.

Am 19. August 2004 geriet die Partei in eine peinliche Affäre, als durch die Nationale Untersuchungskommission enthüllt wurde, dass der Vater des damaligen Vorsitzenden Shin Gi-nam während der Besatzungszeit (1905-1945) für die japanische Militärpolizei gearbeitet hatte. Die Untersuchung, initiiert am 56. Jahrestag der Befreiung (15. August 2004) von Präsident Roh, war ein Teil einer nationalen Kampagne, um Licht in die Aktivitäten der Kollaborateure während der japanischen Besatzungszeit zu bringen. Ironischerweise wurde die Kampagne von Shin und der Uri-Partei befürwortet.

Die Popularität der Partei verschlechterte sich weiter durch interne Konflikte und Skandale um den Präsidenten, der zugab, sich „inkompetent“ und „nicht geeignet“ für das oberste Regierungsamt zu fühlen.[4] Seit den Parlamentswahlen 2004 ist es der Uri-Partei nicht mehr gelungen einen einzigen Sitz in den Kommunalwahlen zu erlangen. Im August 2005 musste die Partei schließlich die Mehrheit im Parlament abgeben. Auch 2006 folgten erhebliche Niederlagen, was im Mai des Jahres, nachdem die GNP 13 der 16 Provinzen gewinnen konnte, zum Rücktritt des Vorsitzenden Chung Dong-young führte, der sich für die „selbstgerechte Einstellung und Unangemessenheit“ der Partei entschuldigte. Die Partei verlor sogar in Daejeon, eine Stadt, die lange Zeit als Uri-Hochburg betrachtet wurde.

Referenzen

  1. The Korea Times: Uri Disbands to Merge With Liberal Party, 19. August 2007 (englisch)
  2. The Korea Times: Two Liberal Parties Agree to Merge, 11. februar 2008 (englisch)
  3. Tages-Anzeiger: Konservative gewinnen Mehrheit in Südkorea vom 10. April 2008.
  4. China Daily: South Korea's Roh rejects cabinet resignation, 11. Oktober 2003 (englisch)

Weblinks


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