- Yoshiwara
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Yoshiwara (jap. 吉原, dt. „Glückswiese“) war das Vergnügungs- und Bordellviertel in Edo.
Geschichte
Im frühen 17. Jahrhundert war Prostitution, die sowohl von männlichen wie von weiblichen Personen niedrigen wie höheren Standes ausgeübt wurde, in den japanischen Residenzen Edo, Kyōto und Ōsaka weit verbreitet. 1617 beschränkte der Shōgun Tokugawa Hidetada das Gewerbe auf die Stadtbezirke Shimabara in Kyōto, Shimmachi in Ōsaka und Yoshiwara in Edo.
Yoshiwara, das durch seine Kabukitheater und Bordelle berühmt war, befand sich damals unweit des heutigen Tokioter Viertels Nihonbashi. Nach dem Meireki-Großbrand von 1657 wurde Yoshiwara in die Gegend nördlich von Asakusa verlegt, wo man Anfang des 18. Jahrhunderts 1.750 Frauen zählte, während bis zu 3000 Prostituierte aus ganz Japan dort dem Gewerbe nachgingen. Ihnen war es verboten, das Stadtviertel zu verlassen; lediglich der Besuch sterbender Verwandter oder des alljährlichen Kirschblütenfestes war ihnen erlaubt.
Yoshiwara wurde sowohl beim Großbrand von 1913 als auch beim Kantō-Erdbeben von 1923 stark zerstört, blieb dennoch bis zum offiziellen Verbot der Prostitution (1958) ein bekanntes Rotlichtviertel. Auch danach ging das Geschäft mit käuflicher Liebe weiter.
Heute heißt das Entsprechende „Senzoku Yon-chōme“ und liegt in der Nähe des Bahnhofs Minowa. Immer noch bekannt ist es für seine Soaplands, eine spezielle Art von Bordellen.
Szenen aus Yoshiwara waren wie andere anzügliche Sujets häufig Thema zeitgenössischer Japanischer Farbholzschnitte. Yoshiwara ist auch der Name eines verruchten Etablissements im Film Metropolis.
Literatur
- Tresmin-Trémolières: Yoshiwara, die Liebesstadt der Japaner. In: Iwan Bloch (Hrsg.): Sexualpsychologische Bibliothek, Band 4. Berlin o. J., ca. 1910. Louis Marcus Verlagsbuchhandlung.
- Projekt Gutenberg-DE: Bibliothek der Sexualwissenschaft. 36 Klassiker der Sexualwissenschaft als Faksimile auf DVD. Verlag Hille & Partner. ISBN 978-3-86511-524-9
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