ZB/SA 25

ZB/SA 25

Der ZB/SA 24 (abgekürzt für: Fernsprecher mit Zentralbatterie-Betrieb/Selbstanschluss-Betrieb, Modell 24) (auch als W24 bezeichnet) ist ein Telefonapparat, welcher von der Deutschen Reichspost bzw. Reichstelegraphenverwaltung (RTV) als Standardapparat und Vorläufer des W28 im Jahr 1924 in Betrieb genommen wurde. Er war eine Entwicklung von Siemens & Halske. Zum Teil wurde er auch als „SA 24“ oder „W24“ bezeichnet – die später übliche Postbezeichnung für Selbstwählfernsprecher (Wählfernsprecher mit dem Einführungsjahr 1924). Vorgängermodell war der optisch ähnliche, etwas größere ZB/SA 19, der kurz nach dem 1. Weltkrieg eingeführt wurde.

Seine Bezeichnung „ZB/SA“ benennt die wichtigsten technischen Eigenschaften: Der Apparat bezog den Strom für sein Kohlemikrofon von einer Zentralbatterie über das Telefonnetz, das heißt: Es war im Gegensatz zu den Ortsbatterie (OB) -Geräten keine Batterie beim Teilnehmer und kein Kurbeln zur Rufspannungserzeugung mehr nötig. Dank des Nummernschalters (Wählscheibe) war der Apparat für den Selbstwählbetrieb, also für die automatische Gesprächsvermittlung geeignet. Der Teilnehmer musste nur die Rufnummer wählen und wurde automatisch mit seinem gewünschten Gesprächspartner verbunden - so wie es vom Prinzip her heute immer noch üblich ist. Der Selbstwählbetrieb war aber damals nur im eigenen Ortsnetz möglich - Fernverbindungen mussten weiterhin von Hand vermittelt werden. Der Ausbau des Selbstwählnetzes in Deutschland zog sich bedingt durch Wirtschaftskrisen und Kriege lange hin – die letzte handbetriebene Orts-Vermittlungsstelle in der Bundesrepublik Deutschland wurde erst 1966 außer Betrieb genommen.

Das Design des ZB/SA 24 ist noch recht kantig und nicht so ergonomisch wie bei den Nachfolgemodellen. Besondere Kennzeichen: Eine nahezu würfelförmige Gehäusehaube aus schwarz lackiertem Stahlblech – vorne nach oben abgeschrägt, eine vernickelte Messing-Wählscheibe („Nummernschalter 24“ bzw. „N24“), die ausladend geschwungene vernickelte Hörergabel, der stielförmige, ebenfalls vernickelte Handapparat mit flacher, kreisrunder Hörmuschel und kugel- oder trichterförmiger Mikrofon-Einsprache („Handapparat 24“). Die beiden Glocken des Weckers sind im Gegensatz zu seinem Vorgänger ZB/SA 19 nicht mehr an der Gehäuserückseite, sondern innenliegend angebracht. Zum Öffnen des Gehäuses ist ein Spezialschlüssel erforderlich. Sämtliche Bauteile sind auf der Stahlblech-Bodenplatte montiert und mit gebundenden Kabelbäumen frei verdrahtet. Der Nummernschalter lässt sich zu Reparaturzwecken nach vorne herunterklappen. Bei aufgelegtem Handapparat ist die Wählscheibe blockiert. Dies war schaltungstechnisch notwendig und erzwang auch als Nebeneffekt das „richtige Telefonieren“ (Handapparat abnehmen, Wählton abwarten, Rufnummer wählen).

Der Apparat wurde in größeren Stückzahlen produziert, aber ein Telefon war zu damaligen Zeiten ein Luxusgegenstand, welchen sich nur öffentliche Einrichtungen, Geschäftsleute oder begüterte Kreise leisten konnten - kaum ein Privathaushalt. Bereits im Jahr 1928, vier Jahre nach seiner Einführung, wurde der ZB/SA 24 von dem technisch verbesserten und optisch komplett überarbeiteten, viel erfolgreicheren Modell W28 abgelöst. Dieser fand schon eine wesentlich größere Verbreitung.

Der ZB/SA 24 ist heute ein gesuchtes Sammlerobjekt. Gut erhaltene Exemplare sind rar, die Apparate sind meist restaurierungsbedürftig. Man kann heute noch damit telefonieren, sofern der Anschluss oder die Telefonanlage das traditionelle Impulswahlverfahren (IWV) beherrscht. Allerdings lässt die Sprach- und Hörqualität der alten Fernhörer/Kohlemikrofone zu wünschen übrig.


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