- Zainab bint Dschahsch
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Zainab bint Dschahsch (* 592; † 641) (arabisch زينب بنت جحش, DMG Zaynab bint Ǧaḥš), war eine Ehefrau Mohammeds. Er hat sie nach ihrer Scheidung von seinem Adoptivsohn Zaid ibn Haritha geheiratet.
Ihre Mutter, Umayma bint (Tochter des) Abd al-Muttalib war eine Tante Mohammeds. Zainab war eine der ersten Muhadschirun und wurde nach der Hidschra mit Zaid, dem Adoptivsohn Mohammeds verheiratet. Als Mohammed sie eines Tages alleine in ihrem Haus sah, verliebte er sich in sie. Zaid bemerkte dies und trennte sich hierauf von ihr. [1] Zainab war mit Aischa befreundet. Des Weiteren war sie für ihre Großzügigkeit gegenüber den Armen bekannt: als sie starb, besaß sie nichts mehr, da sie alles den Armen gegeben hatte.
Im christlichen Mittelalter dienten die Umstände der Heirat von Zainab mit dem Propheten und ihre erzwungene Trennung von Zaid der anti-islamischen Propaganda. Aufgrund dessen bemühen sich moderne muslimische Apologeten und Biographen, Mohammed in einem günstigeren Licht darzustellen.[2]
Inhaltsverzeichnis
Zainab im Koran
Die Anhänger Mohammeds sahen in seiner Ehe einen Verstoß gegen das koranische Verbot die ehemalige Gattin seines Sohnes zu heiraten,[3] da Adoptivsöhne in der vorislamisch-arabischen Gesellschaft denselben Status wie den leiblicher Söhne hatten.[4] Eine Antwort darauf erfolgte in Form einer Offenbarung:
„Gott hat keinem Mann zwei Herzen in seinem Inneren gemacht... Und er hat eure Adoptivsöhne nicht wirklich zu euren Söhnen gemacht. Das ist eure Rede aus eurem Munde...“
– 33:4 nach Khoury
Hiermit sollte dargelegt werden, dass ein Adoptivsohn nicht denselben rechtlichen Status wie den eines leiblichen Sohnes habe und somit die Ehe mit dessen ehemaliger Ehefrau legitim sei.
Durch die Eheschließung mit Zainab scheint Mohammed beabsichtigt zu haben einen Bruch mit vorislamischen Praktiken zu demonstrieren.[5] Dementsprechend beschreibt der Koran die Umstände der Eheschließung:
„Und (damals) als du zu demjenigen, dem sowohl Gott als auch du Gnade erwiesen hatten, (gemeint ist Said ibn Haritha, der Freigelassene Mohammeds) sagtest: 'Behalte deine Gattin für dich und fürchte Gott!', und in dir geheimhieltest, was Gott (doch) offenkundig machen würde, und Angst vor den Menschen hattest, während du eher vor Gott Angst haben solltest! Als dann Said sein Geschäft mit ihr erledigt hatte (d.h. sich von ihr geschieden hatte), gaben wir sie dir zur Gattin, damit die Gläubigen sich (künftig) wegen (der Ehelichung) der Gattinnen ihrer Nennsöhne, wenn diese (w. sie) ihr Geschäft mit ihnen erledigt haben, nicht bedrückt fühlen sollten. Was Gott anordnet, wird (unweigerlich) ausgeführt. Und der Prophet braucht sich wegen dessen, was Gott für ihn verordnet hat, nicht bedrückt zu fühlen...“
– 33:37-38 nach Paret
Außerdem dürften - wie bei der Mehrheit der Ehen des Propheten[6] - politische Gründe eine Rolle gespielt haben.[7]
Des Weiteren soll der sogenannte "Schleiervers" (Ayat al-Hidschab; siehe 33:53), der die Frauen des Propheten zum Tragen des Schleiers verpflichtete in der Hochzeitsnacht mit Zainab offenbart worden sein.[8] Manche Überlieferungen bringen des Weiteren 66:1 in Verbindung mit der Eifersucht der restlichen Frauen des Propheten gegenüber Zainab.[8]
Einzelnachweise
- ↑ Gustav Weil: Mohammed der Prophet, sein Leben und seine Lehre.Verlag der J. B. Metzler'schen Buchhandlung, 1843, Stuttgart, S. 145 f.
- ↑ The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Brill, Leiden. Bd. 11, S. 484 und dort angegebene Literatur
- ↑ Siehe Sure 4, Vers 23
- ↑ W. Montgomery Watt: Muhammad at Medina. Oxford University Press, 1962. S. 330
- ↑ W. Montgomery Watt: Muhammad at Medina. Oxford University Press, 1962. S. 287 f.
- ↑ W. Montgomery Watt: Muhammad. Prophet and Statesman. Oxford University Press, 1961. S. 102 f.
- ↑ W. Montgomery Watt: Muhammad at Medina. Oxford University Press, 1962. S. 330-331
- ↑ a b The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Brill, Leiden. Bd. 11, S. 484 (Zaynab bt. Djahsh b. Riʾāb al-Asadiyya)
Literatur
- The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Brill, Leiden. Bd. 11, S. 484 (Zaynab bt. Djahsh b. Riʾāb al-Asadiyya)
- W. Montgomery Watt: Muhammad at Medina. Oxford University Press, 1962. S. 186, 282, 285-288, 325, 327, 329-331, 396
Siehe auch
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