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Quanzhou (chin. 泉州市, Quánzhōu shì) ist eine bezirksfreie Stadt in der südostchinesischen Provinz Fujian. Das Verwaltungsgebiet von Quanzhou hat eine Fläche von 11.244 km² und 6,66 Millionen Einwohner (2004). Die Stadt besaß während der Yuan-Dynastie einen der bedeutendsten Häfen der Welt. Zu den berühmtesten Besuchern der Stadt gehören Marco Polo und Ibn Battuta.
Inhaltsverzeichnis
Administrative Gliederung
Auf Kreisebene setzt die Stadt Quanzhou sich aus vier Stadtbezirken, drei kreisfreien Städten und fünf Kreisen zusammen. Es sind dies:
- Stadtbezirk Fengze 丰泽区, 132 km², 180.000 Einwohner;
- Stadtbezirk Licheng 鲤城区, 52 km², 270.000 Einwohner;
- Stadtbezirk Luojiang 洛江区, 382 km², 170.000 Einwohner;
- Stadtbezirk Quangang 泉港区, 326 km², 370.000 Einwohner;
- Stadt Shishi 石狮市, 189 km², 310.000 Einwohner;
- Stadt Jinjiang 晋江市, 721 km², 1,03 Millionen Einwohner;
- Stadt Nan'an 南安市, 2.035 km², 1,48 Millionen Einwohner;
- Kreis Hui'an 惠安县, 762 km², 920.000 Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Luocheng 螺城镇;
- Kreis Anxi 安溪县, 2.983 km², 1,07 Millionen Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Fengcheng 凤城镇;
- Kreis Yongchun 永春县, 1.452 km², 550.000 Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Taocheng 桃城镇;
- Kreis Dehua 德化县, 2.210 km², 310.000 Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Xunzhong 浔中镇;
- Kreis Jinmen 金门县, keine Angaben, da z.Zt. unter Verwaltung der Republik China.
Lage
Quanzhou liegt in der Nähe der Mündung des Jin Jiang in die Taiwan-Straße im Süden der Provinz Fujian. Die Stadt hat ein sehr mildes Klima mit Jahresdurchschnittstemperaturen von 15 bis 21 Grad Celsius.
Geschichte
Unter dem Namen Zaytoun (Zaitun, chin. 刺桐城, Cìtóng chéng), der sich von den vielen Ölbäumen in der Gegend ableitete, war Quanzhou schon im fünften Jahrhundert ein wichtiger Handelshafen.
Im dreizehnten Jahrhundert erreichte die Bedeutung ihren Höhepunkt, als die Seidenstraße durch zahlreiche Kriege und Raubüberfälle zu unsicher geworden war und man deshalb eine Seidenstraße der Meere vorzog. Während der Song-Dynastie und auch der Yuan-Dynastie bewohnten viele arabische und persische Kaufleute die Stadt. Es gab Handelsrouten nach Afrika und Arabien im Westen sowie bis ins heutige Indonesien. Es gibt auch Theorien, dass durch die Araber Quanzhous chinesische Erfindungen wie das Schießpulver oder der Druck in den Westen und damit nach Europa kamen.
In der Ming- und Qing-Dynastie verfiel langsam der Hafen, nicht zuletzt durch das Seehandelsverbot, das zeitweise herrschte. Die übervölkerte Stadt war von zahlreichen Auswanderungswellen in Richtung Südostasien und ins heutige Taiwan betroffen.
Wirtschaft
Unter den bezirksfreien Städten Fujians ist Quanzhou die Stadt mit der größten Wirtschaftskraft. Quanzhou ist ein wichtiges Zentrum der Steinmetzerei und im Umland der Stadt gibt es Steinbrüche sowie zahllose Firmen, die sich mit der Herstellung von Gedenktafeln, Statuen oder einfach nur schönen Steinen beschäftigen. Auch werden Fliesen, mit denen viele Häuser in China außen verkleidet sind, hergestellt. Dadurch sind Quanzhou und Umgebung einer sehr hohen Staubbelastung ausgesetzt.
- Bruttoinlandsprodukt: 122,3 Milliarden Renminbi
- BIP pro Kopf: 16.650 Renminbi
Zahlen: Fujian Statistical Yearbook 2003 (Zahlen von 2002)
Sehenswürdigkeiten
- Der Kaiyuan-Tempel ist eine während der Song-Zeit errichtete riesige Tempelanlage etwas außerhalb des Stadtzentrums. Obwohl sie nur in Teilen erhalten ist, bedeckt sie immer noch eine Fläche von 6000 Quadratmetern. Sie wird von den im 13. Jahrhundert hinzugefügten Zwillingspagoden dominiert, die sehr solide gebaut sind und neben einigen Erdbeben auch die Kulturrevolution unversehrt überlebt haben. Die Pagoden wie die Haupthalle sind von kostbaren Schnitzereien geschmückt. Am westlichen Ende der Anlage steht ein alter Maulbeerbaum, an dem der Legende zufolge Lotusblüten erschienen sind, was den Anlass zum Bau des Tempels gegeben hat und auch für den Nebennamen des Tempels, Lotusblütentempel verantwortlich ist.
- Die Qingjing-Moschee ist ebenfalls nur in Teilen erhalten, sie ist jedoch um das Jahr 1000 gegründet und damit eine der ältesten Moscheen, die es in China noch gibt. Da sie für chinesische Verhältnisse einen sehr arabischen Stil aufweist, ist sie Beleg dafür, wie hoch die Zahl arabischstämmiger Einwohner Quanzhous in der Zeit der Blüte der Stadt gewesen sein muss.
- Der Guandi Miao ist dem Helden Guan Yu gewidmet. Dieser sehr lebhafte Tempel wird von lebensgroßen Wächter-Statuen auf Pferden bewacht; im inneren kann man Wandgravuren besichtigen, die Szenen aus dem Leben von Guan Yu zeigen.
- Das Meeresmuseum zeigt die Geschichte des Seehandels, der Quanzhou einmal reich gemacht hat. Es besitzt unzählige Schiffsmodelle, unter anderem auch jener Schiffe des legendären Admirals Zheng He, und illustriert, wie weit voraus China dem mittelalterlichen Europa war.
Erreichbarkeit
Quanzhou hat einen neugebauten Flughafen, der etwa 20 km östlich der Stadt liegt. Er hat aber nur einige Inlandsverbindungen.
Quanzhou liegt ca. zwei Autostunden nördlich der Stadt Xiamen und 4-5 Autostunden südlich der Stadt Fuzhou, beide mit internationalen Flughäfen. Von beiden Städten gibt es häufige Verbindungen per Bus. Ebenso gibt es Langstreckenbusse in viele weitere Städte Chinas.
Züge gibt es nur ins Inland, nach Fuzhou oder Xiamen gibt es keine direkten Zugverbindungen.
Partnerschaften
Quanzhou unterhält drei Partnerschaften zu ausländischen Städten:
- Urasoe in Japan (seit 1987)
- Montreal Park in den Vereinigten Staaten (seit 1994)
- Neustadt an der Weinstraße in Deutschland (seit 1995)
Weblinks
24.916666666667118.58333333333Koordinaten: 24° 55′ N, 118° 35′ O
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