Renminbi

Renminbi
Rénmínbì
Staat: Volksrepublik China
Unterteilung: 1 Yuán = 10 Jiǎo = 100 Fēn
ISO-4217-Code: CNY
Abkürzung: RMB, ¥
Wechselkurs:
(7. November 2011)

EUR = 8,728 CNY
100 CNY = 11,458 EUR

CHF = 7,071 CNY
100 CNY = 14,142 CHF

Vorderseite von 1- und 2-Jiǎo-Banknoten mit der Darstellung chinesischer Ethnien. Die Banknoten stammen aus der vierten Serie, die zwischen 1988 und 1997 ausgegeben wurde.

Der Renminbi (chinesisch 人民幣 / 人民币 Rénmínbì „Volkswährung“) ist die Währung der Volksrepublik China und wird von der Chinesischen Volksbank herausgegeben.

Die internationale Abkürzung nach ISO 4217 ist CNY, in China wird RMB verwendet, das Symbol ist ¥. Die Einheiten der Währung sind Yuán (, formell:  / ), Jiǎo () und Fēn (). Ein Yuan entspricht 10 Jiao bzw. 100 Fen.

Umgangssprachlich wird anstatt Yuán häufig Kuài ( / , Stück) und anstatt Jiǎo Máo (, Haar) verwendet. Im Westen wird die Währung selbst auch oft Yuan genannt.

Inhaltsverzeichnis

Stückelung

Es existieren Geldscheine zu 100, 50, 20, 10, 5, 2 und 1 Yuan, 5, 2 und 1 Jiao und 5, 2 und 1 Fen. Geldstücke existieren zu 1 Yuan, 5 und 1 Jiao, 5, 2 und 1 Fen. Scheine und Münzen mit Fen-Werten sind aus dem Umlauf fast verschwunden.

Die Preise in den meisten Geschäften lauten auf volle Jiao, Ausnahme sind manche Supermarktpreise mit einer Endung auf 5 Fen, also halbe Jiao. Diese Preise werden letztendlich dann jedoch an der Kasse auf volle Jiao-Beträge abgerundet.

Beim Wechsel von Fremdwährung in Yuan erhält man auch Münzen in Fen-Werten, da dort nicht gerundet wird.

Bei der Verwendung von kleinen Werten in Münzen oder Scheine gibt es regionale Unterschiede: Während in Shanghai überwiegend 1-Yuan-Münzen im Umlauf sind, sind in Qingdao hauptsächlich 1-Yuan-Scheine, ebenfalls auch Scheine in Jiao-Werten im Umlauf.

Wechselkurssystem

Wechselkurs gegenüber dem US-Dollar, seit 1990
Wechselkurs des Euro zum Renminbi seit 2005

Die chinesische Währung ist seit 1994 erst inoffiziell und später offiziell mit einer Bandbreite von 0,5 % an den US-Dollar gekoppelt. Seit dem 21. Juli 2005 betrug der Mittelkurs der Bindung 8,11 Yuan je Dollar. Davor hatte der Mittelkurs 8,277 Yuan pro Dollar betragen. In den 1980er Jahren war der Kurs noch 2 Yuan pro US-Dollar gewesen. Die chinesische Zentralbank sorgt durch gezielte Devisenmarktinterventionen für ein Einhalten des vorgegebenen Wechselkurses.

Das feste Wechselkurssystem hat China zunächst sowohl in der Inflations-Bekämpfung als auch beim Zugang zu internationalem Kapital große Vorteile verschafft, da die Wechselkurspolitik Chinas als sehr glaubwürdig gilt. Die hohen Zuflüsse an ausländischem Kapital der letzten Jahre wurden nicht zuletzt aufgrund des geringen Währungsrisikos getätigt. Selbst die Asienkrise überstand der Renminbi ohne Abwertung. In den letzten Jahren nahm jedoch der internationale Druck auf China zu, die Dollarbindung aufzuheben und seine Währung frei fließen (und somit vermutlich aufwerten) zu lassen. Vor allem die USA, die EU sowie die südostasiatischen Nachbarn Chinas fordern das Land auf, den ihrer Meinung nach inzwischen stark unterbewerteten Renminbi freizugeben. Da die chinesische Währungspolitik jedoch durch Dollarkäufe indirekt die Staatsverschuldung der USA stützt, hätte eine Aufwertung des Renminbi für die USA ambivalente Folgen.

Die meisten Studien (zum Beispiel auch der Big-Mac-Index des Economist) zeigen eine erhebliche Unterbewertung der chinesischen Währung, die dem Land gegenüber seinen wirtschaftlichen Wettbewerbern einen erheblichen Kostenvorteil gibt.[1] Die chinesische Zentralbank hat allerdings mehrfach verkündet, dass sie sich bei der Reform des Wechselkurssystems nicht unter Druck setzen lasse und ein Umbau des Systems von der volkswirtschaftlichen Lage Chinas sowie der Situation seines Finanzmarkts abhängt. Hierbei betrachten Regierung und Zentralbank die Wechselkursbindung nicht isoliert, sondern als Bestandteil mehrerer wirtschaftspolitischer Maßnahmen, zu denen auch erhebliche Kapitalverkehrskontrollen zählen.

Im Juli 2005 reagierte die Zentralbank auf den Druck der Märkte und ließ den Renminbi leicht um 2,1 % aufwerten. Für die Zukunft kündigte die Bank einen Übergang zu einem Währungskorb-System an. Nach ersten Verlautbarungen des Gouverneurs der Zentralbank Zhou Xiaochuan vom August 2005 soll der Währungskorb mehr als zehn Währungen enthalten, vor allem US-Dollar, Euro, japanischen Yen und südkoreanischen Won. Allerdings ist nach wie vor eine sehr starke Fokussierung auf den US-Dollar zu beobachten. Seit der Lösung der vollkommen festen Bindung wurde der Renminbi bis Juli 2007 um etwa 9 % aufgewertet. 2007 wurde der Renminbi um weitere 6 % gegenüber dem Dollar aufgewertet, gleichzeitig um ebenfalls 6 % gegenüber dem Euro abgewertet, da der Euro je Dollar um 12 % zulegen konnte. Das chinesische Wechselkursregime 2007 entsprach ungefähr einem Währungskorb mit gleich großer Gewichtung von Dollar und Euro.

Im Juni 2010 kündigte die chinesische Notenbank auf ihrer Webseite an, die Reform der Wechselkurspolitik voranzutreiben und die Flexibilität des Wechselkurses zu erhöhen. Die Ankündigung wurde international positiv aufgenommen.[2] Am 22. Juni 2010 setzte die chinesische Zentralbank die Tagesrate gegenüber dem Dollar um 0,42 % hoch.[3] Nach Einschätzung Paul Krugmans hat sich damit die chinesische Währungspolitik keineswegs dem Grundsatz nach geändert; schlimmstenfalls sieht er nur noch Handelssanktionen als mögliche Antwort.[4]

Auch bei dem Jahrestreffen des Internationalen Währungsfonds im Oktober 2010 konnten die Differenzen über die chinesische Währungspolitik nicht geklärt werden. Vor allem die Vereinigten Staaten erneuerten ihre Kritik an der Unterbewertung des Renminbi, Experten warnten vor einem „Währungskrieg“.[5] Am 13. Oktober 2010 setzte die chinesische Zentralbank den Wechselkurs auf 6,6693 Yuan fest, damit hat der Renminbi den höchsten Wert seit der Einführung der Dollar-Kopplung erreicht.[6]

Von August 2010 bis August 2011 wurde der Yuan um 5% zum Dollar aufgewertet.[7] Der Kurs belief sich bei 6,434 Yuan/Dollar (0,1554 Dollar/Yuan). Experten halten die Währung weiterhin für stark unterbewertet, glauben aber, dass die chinesische Notenbank Schritt für Schritt ihre Interventionen aufgeben wird, außerdem würde durch eine Liberalisierung des chinesischen Außenhandels der Renmimbi zur frei konvertierbaren Währung.

Aussehen

1999 wurde eine neue Serie von Banknoten veröffentlicht, die parallel zu den vorherigen Scheinen verwendet wird. Anders als zuvor ist seither auf allen neuen Renminbi-Scheinen die Abbildung von Mao Zedong zu sehen. Die Scheine der alten Serie sind inzwischen aus dem Umlauf verschwunden, Ausnahme sind Scheine in Jiao-Werten, da diese nicht neu aufgelegt wurden.

Die chinesische Notenbank hat Ende 2005 neue Banknoten eingeführt, die eine bessere Fälschungssicherheit bieten sollen. Die neuen Geldscheine im Wert von 5, 10, 20, 50 und 100 Yuan unterscheiden sich kaum von der 1999 eingeführten Serie, enthalten nun aber zusätzlich neue Seriennummern, Wasserzeichen, die EURion-Konstellation und andere Merkmale.

Die 1979 zusätzlich zum Renmin-bi, dem Volksgeld, eingeführten speziellen Banknoten für Ausländer in derselben Yuan-Stückelung, die Foreign Exchange Certificates (FEC), in China als Wai-bi, Fremdengeld, zum Unterschied vom Renmin-bi bekannt, wurden 1994 wieder abgeschafft, nachdem sich ein reger Schwarzmarkt um Wai-bi entwickelt hatte, da Import- und zahlreiche Exportprodukte nur gegen konvertibles Wai-bi erhältlich waren.

Falschgeld

Falschgeld, besonders gefälschte neue 50- und 100-Yuan-Scheine, ist recht verbreitet. Um dem Fälschen von hohen Beträgen vorzubeugen, endet die Stückelung bereits bei 100 Yuan. Neben einem Wasserzeichen ist Mao Zedongs Revers eines der wichtigsten Sicherheitsmerkmale der Noten: Die Struktur des Scheins ist hier stark geriffelt und kann mit dem Fingernagel geprüft werden. Häufig werden die Scheine auch unter ultraviolettem Licht oder maschinell geprüft.

Geschichte

Der Renminbi wurde im Jahr 1949 vom kommunistischen Regime nach Gründung der Volksrepublik China eingeführt.[8] Es handelt sich bei ihm um die jüngste chinesische Währung.

Literatur

  • Ansgar Belke, Christian Dreger und Georg Erber: Abbau globaler Handelsungleichgewichte: muss China aufwerten?. In: Wochenbericht. 77/2010, Nr. 40, 2010, ISSN 0012-1304, S. 2–8 (PDF-Datei; DIW Online).

Einzelnachweise

  1. William R. Cline, John Williamson: New Estimates of Fundamental Equilibrium Exchange Rates (PDF), Policy Brief, Peterson Institute for International Economics, Number PB08-7, July 2008
  2. Spiegel: China akzeptiert schwächeren Dollar
  3. Bettina Wassener: China Pegs Renminbi's Value Higher. The New York Times, 21. Juni 2010.
  4. Paul Krugman: The Renminbi Runaround. The New York Times, 24. Juni 2010.
  5. Spiegel Online: IWF kann Währungsstreit nicht entschärfen, 9. Oktober 2010.
  6. Spiegel Online: China wertet Yuan minimal auf, 13. Oktober 2010.
  7. Aufwertung gegenüber dem Dollar Der Spiegel vom 3. August 2011
  8. Augsburger Allgemeine vom 21. Juni 2010: Renminbi oder Yuan?

Weblinks


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