Zdislava

Zdislava
Zdislava von Lämberg

Die heilige Zdislava von Lämberg (* nach 1220; † 1252 auf Schloss Lämberg bei Deutsch Gabel (Jablonné v Podještědí)) ist die böhmische Schutzheilige der Armen und Kranken.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Zdislava war die Tochter des Přibyslav von Křižanov und seiner Frau Sybille von Sizilien. 1238[1] wurde sie mit Gallus von Lemberg (Havel z Lemberka, † 1253) aus dem Geschlecht der Markwartinger, der die Städte Deutsch Gabel sowie Habelschwerdt gegründet hatte, verheiratet. Aus der Ehe gingen die drei Söhne Gallus III., Jaroslav und Zdislav sowie die Tochter Margarete hervor.

Um 1240 ließ Gallus die Kommende und das Spital der Johanniter in Böhmisch Aicha (Český Dub) und wenig später das Dominikanerkloster und Laurentiuskirche in Deutsch Gabel errichten.

Als Terziarin des Dominikanerordens wirkte Zdislava als Wohltäterin für Arme, Kranke und Aussätzige. Sie wurde in der Gruft der Laurentiuskirche in Deutsch Gabel bestattet und schon bald als heilig verehrt.

Verehrung

Bereits im 14. Jahrhundert berichtete der böhmische Chronist Dalimil über Zdislavas Heilungen von Kranken und die ihr zugeschriebene Auferweckung von fünf Toten.

Franz Anton Graf Berka von Dubá errichtete zwischen 1699 und 1729 für die vermeintliche Ahnin seiner Familie in Deutsch Gabel die monumentale Barockkirche an Stelle der alten Laurentiuskirche. Nach einem Entwurf des Wiener Baumeisters Johann Lucas von Hildebrandt erbauten italienische Bauleute das Gotteshaus, dessen äußere Gestalt dem Petersdom nachempfunden wurde. Die Fertigstellung der Wallfahrtskirche erlebte Graf Franz Anton nicht mehr.

Spätere Forschungen ergaben jedoch, dass die Familie Waldstein näher mit Zdislava verwandt ist als die Berka von Dubá.

Trotz der Bemühungen der Familie Berka von Dubá erfolgte zunächst keine päpstliche Bestätigung der Verehrung Zdislavas als Selige; diese geschah erst 1907 durch Papst Pius X. 1908 wurden ihre Gebeine erhoben.

Seit 1949 bemühte sich der damalige Leitmeritzer Bischof Trochta um Zdislavas Heiligsprechung, die am 21. Mai 1995 durch Papst Johannes Paul II. erfolgte.

Am Berg Svatá hora befindet sich eine Gedenkstätte. Die erste und bisher einzige Zdislava geweihte Kirche befindet sich seit 1994 in Lavičky.

Literatur

  • Marie Dolistová: Paní Zdislava z Lemberka, 1. Auflage, Verlag ŘÁD, Prag 2009. Gedicht der Autorin und Informationen zur Hl. Zdislava mit Übersetzung in 5 Sprachen. ISBN 978-80-86673-15-8 (tschechisch, polnisch, obersorbisch, deutsch, Esperanto, englisch)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. cs:Havel z Lemberka

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Zdislava — Santa Zedislava Santa Nacimiento 1220 Moravia (Bohemia) …   Wikipedia Español

  • Zdislava de lemberk — Sainte Zdislava de Lemberk Sainte Zdislava et Saint John Sarkander …   Wikipédia en Français

  • Zdislava (Ort) — Zdislava …   Deutsch Wikipedia

  • Zdislava (Liberec) — Zdislava Administration Pays  Tcheque, republique ! …   Wikipédia en Français

  • Zdislava de Lemberk — Sainte Zdislava de Lemberk Sainte Zdislava et Saint John Sarkander Mère de famille et tertiaire dominicaine Naissance 1215 Krizanov, Moravie …   Wikipédia en Français

  • Zdislava Berka — Infobox Saint name= Saint Zdislava Berka birth date=1220s death date=1252 feast day= January 1 venerated in= Roman Catholic Church imagesize= 250px caption=Saint Zdislava and Saint John Sarkander birth place= Křižanov death place= Lemberk Castle… …   Wikipedia

  • 5275 Zdislava — Infobox Planet minorplanet = yes width = 25em bgcolour = #FFFFC0 apsis = name = Zdislava symbol = caption = discovery = yes discovery ref = discoverer = Z. Vavrova discovery site = Klet Observatory discovered = October 28, 1986 designations = yes …   Wikipedia

  • Böhmisch Aicha — Český Dub …   Deutsch Wikipedia

  • Cesky Dub — Český Dub …   Deutsch Wikipedia

  • Christofsgrund — Kryštofovo Údolí …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”