Zeittauchen

Zeittauchen
Statisches Apnoe.jpg

Als Zeittauchen, auch statisches Apnoetauchen, wird beim Sporttauchen, speziell dem Apnoetauchen eine Leistungsdisdziplin bezeichnet, bei der es darum geht, mit einem Atemzug möglichst lange unter Wasser zu bleiben.

Gemessen wird die Zeit, in der die Atemöffnungen (Nase und Mund) unter Wasser sind. Dafür ist es nicht erforderlich abzutauchen. Die meisten Apnoisten bevorzugen es, auf der Oberfläche zu liegen und lediglich das Gesicht ins Wasser zu tauchen. Mit einem Sicherheitsmann werden vorher abgesprochene Zeichen ausgetauscht, um eine plötzlich auftretende Ohnmacht wegen Sauerstoffmangels frühzeitig erkennen zu können. Bei Wettkämpfen, die den Standards[1] des internationalen Freitauch-Verbandes AIDA International genügen, wird die zu erwartende Tauchzeit vorher angesagt. Wird diese Zeit unterschritten, werden Strafpunkte auferlegt. Die Durchführung muss dann innerhalb eines Zeitfensters von zehn Sekunden, beginnend mit dem sogenannten „Official Top“ erfolgen. Nachdem Mund oder Nase das Wasser verlassen haben, wird die Zeit gestoppt. Der Athlet muss dann innerhalb von 15 Sekunden ein Oberflächen-Protokoll durchführen. Dieses besteht aus:

  1. Entfernen jeglicher Ausrüstung aus dem Gesicht, z.B. Tauchermaske, Nasenklammer oder Schwimmbrille
  2. Ein OK-Zeichen geben.
  3. Verbale Bestätigung: „I am OK“ oder „I’m OK“. In nationalen Wettkämpfen kann diese Bestätigung auch in einer offiziellen Landessprache gegeben werden, also in Deutschland auch auf deutsch.

Wird das Oberflächenprotokoll nicht vollständig durchgeführt, wird die Leistung nicht bewertet.

Der Weltrekord der Männer lag bis am 8. Juni 2009 bei 10:12 Minuten und wurde von dem Deutschen Tom Sietas aufgestellt, seit dem liegt der neue Weltrekord bei 11:35 Minuten, aufgestellt durch den Franzosen Stéphane Mifsud.[2] Der Weltrekord der Frauen beträgt 8:23 Minuten und wurde von der Russin Natalia Molchanova aufgestellt.[3]

Eine populäre Showvariante ist das Zeittauchen mit reinem Sauerstoff. Hierbei atmet der Taucher etwa zehn Minuten vor dem Start ausschließlich reinen Sauerstoff aus einer Sauerstoffflasche. Dadurch wird der Auslöser für den Atemreiz, das Kohlendioxid, fast vollständig abgeatmet. Zudem enthält normale Luft nur etwa 21 % Sauerstoff und 0,04 % Kohlendioxid. Das heißt, die in den Lungen befindliche Atemluft enthält fast die fünffache Menge an Sauerstoff. Trotzdem werden bei dieser Variante nur etwa doppelt so lange Zeiten erreicht. Grund dafür ist der extreme Anstieg des Kohlendioxids. Durch diesen biochemischen Vorgang verändert sich auch der pH-Wert des Blutes. Der Blutpuffer ist zwar ebenfalls trainierbar, kann aber ab einer individuellen Grenze nicht mehr toleriert werden. In Fernsehshows, wie z. B. der Guinness-Rekordshow werden solche „Weltrekorde“ um ca. 20 Minuten gezeigt. Der Hinweis auf Doping in Form einer Sauerstoffvoratmung wird dabei oft vernachlässigt, so dass der Eindruck entsteht, es würde sich um echtes Zeittauchen handeln.

Siehe Auch

Einzelnachweise

  1. AIDA Wettkampfregeln v.12
  2. Meldung auf wefreedive.org abgerufen am 6. Juli 2009
  3. Offizielle Weltrekorde nach AIDA International

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