- Ziehung der Lottozahlen
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Die Ziehung der Lottozahlen ist die samstags im Fernseh-Gemeinschaftsprogramm der ARD-Landesrundfunkanstalten präsentierte Übertragung der Auslosung der wöchentlichen Gewinnzahlen der im Deutschen Lotto- und Totoblock zusammengeschlossenen Lotterieunternehmen. Sie wird vom Hessischen Rundfunk als Direktübertragung aus dem eigenen Studio in der Sendezentrale in Frankfurt am Main gesendet und live in das Gemeinschaftsprogramm der ARD eingespeist.
Inhaltsverzeichnis
Organisation und Präsentation
Die Übertragung der Ziehung wird von einer Moderatorin (volkstümlich „Lottofee“ genannt) präsentiert. In anderen Ländern, zum Beispiel in der Schweiz, gibt es keine Moderation. Die erste Lottofee war Karin Dinslage, die ab 4. September 1965 in dieser Funktion im Deutschen Fernsehen auftrat. Karin Tietze-Ludwig übernahm die Rolle von 1967 bis 1998, wurde aber zeitweise auch durch andere Moderatoren vertreten. Der Satz „Der Aufsichtsbeamte hat sich vor der Ziehung vom ordnungsgemäßen Zustand des Ziehungsgerätes und der 49 Kugeln überzeugt“ gehört zur deutschen Fernsehgeschichte. Tietzes Nachfolgerin ist seit 1998 Franziska Reichenbacher (regelmäßige Vertretung: Ingrid El Sigai).
Über 40 Jahre lang hatte sich am Stil der Präsentation kaum etwas geändert. Wurden zunächst nur die sechs Glückzahlen plus Zusatzzahl gezogen und die Ergebnisse von Spiel 77 und Glücksspirale nur verlesen, werden seit Mitte der 1990er Jahre auch die Ziehung der Gewinnzahlen der Lotterien Spiel 77 und Super 6 übertragen. Speziell für die Zahlen von Super 6 wurde jahrelang zu einem zweiten Aufnahmestudio umgeschaltet, welches sich beim Saarländischen Rundfunk in Saarbrücken befand; heute werden die Super 6-Gewinnzahlen samstags live in der Sendung Aktueller Bericht im SR Fernsehen gezogen und nur noch nach Frankfurt übermittelt. Seit 2007 moderiert die Ansagerin nicht mehr nur von mehreren Positionen, sondern schreitet dabei auch quer durch das höchstgelegene Fernsehstudio Europas, im 53. Stock des Main Towers in Frankfurt. Heute wird die Ziehung durchgängig von leichter instrumentaler Unterhaltungsmusik untermalt.
Der Sendeplatz im Ersten Programm war seit der ersten Sendung 1965 der späte Samstagabend gegen 22:15 Uhr. Da dieser Termin aber vom pünktlichen Ende der in den 1980er Jahren oft ausgestrahlten Samstagabendshows abhängig war, konnte es auch deutlich später werden. Am 3. April 1993 wechselte man auf samstags 19:55 Uhr – ein Termin, der auch der Werbewirtschaft weitaus angenehmer war. Auf Wunsch der ARD wurde der Sendetermin beginnend mit der Ziehung am 8. August 2009 wieder auf 22.00 Uhr verlegt Dieser Termin variiert jedoch je nach Sendeprogramm der ARD teilweise erheblich.[1]
Lotto am Mittwoch
Weitaus weniger Flair und Institutionscharakter entwickelte die Sendung Lotto am Mittwoch, die seit dem 28. April 1982 vom ZDF im Auftrag des Deutschen Toto- und Lottoblocks produziert und ausgestrahlt wird.
Ursprünglich lief die Ziehung mittwochs um 21:20 Uhr. Mit der Umstellung auf 6 aus 49 mit zwei Ziehungen wurde der Sendetermin ins Vorabendprogramm verlegt. Dabei nutzte man die Sendung zur Zuschauerbindung: beide Ziehungen wurden zunächst nicht direkt nacheinander, sondern mit einem Zeitabstand von etwa einer Stunde ausgestrahlt. Der Termin der Ziehung A erfolgte in der Werbepause gegen 18:20 Uhr, Ziehung B fand gegen 19:25 Uhr statt, nach den heute-Nachrichten und einer Werbepause. Eine Zeit lang gab es einen einheitlichen Sendetermin, eingebettet in eine Werbepause der Vorabendserie, also gegen 18:20 Uhr. Inzwischen liegt der Sendeplatz fest auf 18:50 Uhr.
Präsentiert wurde die Sendung über lange Jahre von der diensthabenden Ansagerin des entsprechenden Abendprogramms. Seit der Abschaffung der Programm-Anmoderation im ZDF führt die vormalige Ansagerin Heike Maurer durch die Sendung.
Über lange Jahre war neben der ZDF-Ansagerin auch ein Gast in der Sendung vertreten, der stets ein bekanntes Gesicht aus einer Fernsehserie, einem Film oder einer Show des ZDF war. Die Sendung wurde also auch zur Eigenwerbung genutzt.
Das Lotto am Mittwoch war zunächst eine ganz eigene Lotterie nach dem System 7 aus 38. Im April 1986 wurde es auf das vom Samstagslotto bekannte 6 aus 49 umgestellt. Jedoch fanden im Gegensatz zum Samstagslotto stets zwei Ziehungen statt, wobei jede Ziehung ihre eigenen Gewinnquoten hatte. Ab dem 10. Mai 1995 galten einheitliche Gewinnquoten für beide Ziehungen.
Seit dem 6. Dezember 2000 existiert das Mittwochslotto als eigenständige Lotterie nicht mehr, sondern ist die Fortsetzung des Samstagslottos. Ein Jackpot der Samstagsziehung wird seither nun auch mittwochs wieder ins Spiel gebracht und umgekehrt. Um die Gewinnchancen samstags und mittwochs gleichzustellen, wurde zu diesem Zeitpunkt die zweite Ziehungsreihe beim Mittwochslotto abgeschafft.
Österreich
In Österreich findet die Ziehung der Gewinnzahlen für Lotto jeden Mittwoch um 18.48 Uhr und am Sonntag um 19.17 Uhr in ORF 2 statt. Die erste Lottoziehung aus 6 aus 45 war am 7. September 1986.
Zusätzlich gibt es in Österreich ein „Zahlenlotto 1-90“, welches am Dienstag, Donnerstag und Samstag gezogen wird. Kaiserin Maria Theresia führte das Lottospiel durch ein Patent am 13. November 1751 in Österreich ein.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Ziehung der ARD-Lottozahlen künftig 2 Stunden später AFP, 16. Juni 2009
Weblinks
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