- Zojo-ji
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San'en-zan Zōjō-ji (jap. 三縁山増上寺, San'en-zan Zōjō-ji) ist ein buddhistischer Tempel im Bezirk Shiba in Minato in der Präfektur Tokio, Japan. Er ist der große Haupttempel der Chinzai-Sekte des Shingon-shū. Der Gründer des Zōjō-ji war Yūyo Shōsō (酉誉聖聡).
Shūei (宗叡, 809-884), ein Schüler von Kūkai, gründete einen Tempel names Kōmyō-ji (光明寺) in Kaizuka (貝塚), dem heutigen Kōjimachi in Chiyoda); von diesem Tempel wird behauptet, er sei der Vorläufer des Zōjō-ji gewesen. Jahrhunderte später, im Jahre 1393 während der Muromachi-Periode zu Lebzeiten Yūyo Shōsō, konvertierte der Tempel von der Shingon- zur Jōdo-Schule.
Während der Edo-Periode diente der Tempel der Tokugawa-Familie als Stammtempel. Tokugawa Ieyasu ließ den Tempel zunächst nach Hibiya (Bezirk von Chiyoda) verlegen, bevor er ihn 1598 erneut, an seinen heutigen Standort, verlegen ließ.
Mit dem Fall des Tokugawa-Shogunats nahm die Anlage den Charakter eines öffentlichen Parks an. Ein großer Teil der Tempel-Anlage wurde während des Zweiten Weltkriegs durch Luftangriffe zerstört, in der Folgezeit zum größten Teil jedoch wieder aufgebaut. Das Gebiet östlich des Tempels wird heute Daimon (大門, dt. großes Tor) genannt, da sich einst das große Tor als Zugang zu den weitläufigen Anlagen dort befand. Eine Replik dieses Tores aus Beton steht heute noch auf der in direkter Linie zum Tempel führenden Straße auf halben Weg zum Bahnhof Hamamatsuchō. Der Tempel besitzt heute nur noch eine vergleichsweise kleine Fläche im Vergleich zu seinen Hochzeiten während des Tokugawa-Shogunats.
Bauwerke
- Das Sangedatsu-Tor (三解脱門, Sangedatsu-mon) wurde 1622 errichtet und ist das einzige Bauwerk des Tempels, welches die durch den Zweiten Weltkrieg verursachten Zerstörungen überstanden hat und vom Staat als wichtiges Kulturgut bezeichnet wird. San (三) bedeutet drei und Gedatsu (解脱) bedeutet Moksha. Wenn ein Mann durch dieses Tor schreitet soll er Erlösung von drei Leiden finden: Ton (貪, dt. Gier), Shin (瞋, dt. Hass) und Chi (癡, dt. Dummheit).
- Die große Glocke (Daibonsho) wurde 1673 fertig gestellt und wird zweimal täglich geläutet, je sechsmal morgens sowie abends. Dies soll nicht nur der Ansage der Zeit, sondern auch der spirituellen Reinigung der Menschen dienen.
- Die große Halle (Daiden) wurde erst 1974 wieder aufgebaut und besitzt heute Merkmale sowohl klassischer buddhistischer Bauweise als auch moderne Züge.
Luftaufnahme vom Tokyo Tower
Jizō-Statuen am Tempel
Mausoleum der Tokugawa
Sechs der insgesamt 15 Tokugawa-Shogune liegen in Zōjō-ji begraben. Die Gräber von Hidetada und das Monument seiner Frau Sūgen'in, von Ienobu und von Ietsugu wurden zu nationalen Schätzen ausgerufen, verbrannten allerdings bei der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Heute haben die beiden verbleibenden Gräber den Status von wichtigen kulturellen Denkmälern inne. Weitere Gräber befinden sich hinter der großen Halle.
Weblinks
- Offizielle Webseite des Tempels japanisch und englisch
35.657427777778139.748325Koordinaten: 35° 39′ 27″ N, 139° 44′ 54″ O
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