- Zosimos aus Panopolis
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Zosimos aus Panopolis (* ca. 350; † ca. 420) war ein griechischer Alchemist des späten 4. und frühen 5. Jahrhunderts. Er wurde in Panopolis (heute Achmim) in Ober-Ägypten geboren. Zosimos lehrte in Alexandria und verfasste 28 Bücher über die Alchemie (Chemeutika), von denen nur Band 24 sowie einige Zitate erhalten sind. Das in Griechisch verfasste Hauptwerk von Zosimus basiert auf Lehrbriefen, die an eine gelehrte Frau – Theosebeia – gerichtet sind. Ein weiteres Werk Über die Kraft gibt Visionen des Autors wieder.
Im Text wird die Alchemie als Geheimlehre von ausgewählten Priestern dargestellt.
Zum Werk
Im Text des Werkes Über die Kraft geht es um Entkörperung, Verbindung des Körpers mit Geist, Vergeistigung. Dabei spielen die vier Elemente des Empedokles (Erde, Wasser, Luft, Feuer) eine Rolle. In diesem Werk wird vom Priester Ion berichtet, der am frühen Morgen zerstückelt und verbrannt wird. Dabei wird – unter qualvollen Schmerzen - der Körper durch Feuer in Rauch und Geist umgewandelt, wobei er sich in ein kleines Menschlein (Homunculus) verwandelte, das sich mit den eignen Zähnen zerfleischte. Ein altersgraues Männlein klärt nun über das Verdampfen des Wassers auf dem Altar auf. Durch diesen Prozess von Wandlung – oder Läuterung – geht das Wasser in Dampf über. Die vier Elemente verschmelzen, verwickeln, vergeistigen sich nach festen Regeln entsprechend Maß und Gewicht. Dieser Prozess ist fortlaufend mit Trennung und Vereinigung verbunden, es ist das Wesen des Kosmos. Um zur Erkenntnis zu kommen, muss der Eingang des Tempels, in dem reines Wasser und Licht vorhanden sind, aufgefunden werden. Der Eingang wird jedoch durch einen Drachen bewacht. Dieser Drachen kann nur nach einer Methode überwunden werden.
In dieser verworrenen Schreibweise wurde beispielsweise der Destillationsprozess beschrieben.
Bei den Briefen an Theobrosia wird beispielsweise über das Recht der Münzherstellung der Könige berichtet. Das Geheimnis wird beispielsweise nur mündlich dargelegt und ist von den Vorfahren geerbt worden. Der das Geheimnis kannte, führte das Werk niemals selbst aus, sondern beauftragte andere. Die Werkleute arbeiten jedoch nur für den König, dem Geheimnisträger. Theobrosia wird nun auch ermahnt, sich vor falschen Propheten zu schützen und die Leidenschaften zu bekämpfen. Da Menschen das Gold mehr lieben als die Kenntnis der Kunst, verlieren sie schnell Verstand und Reichtum. Nur wer den Weg der Vernunft geht, wird auch das Gold finden. Das Gold liegt direkt vor den Augen des Menschen, es ist jedoch auf geheimnisvolle Weise auch verborgen und nicht für jeden sichtbar.
Im weiteren Text wird dann auf ähnlich geheimnisvolle Weise die Herstellung von chemischen Stoffen, Färbemitteln beschrieben. Verfahren und Öfen für die Wachsmalerei, zur Herstellung von Schwefelwasser, von Pigmenten wie Zinnober und Magnesia wurden im Hauptwerk beschrieben.
Durch zahlreiche Experimente fand er heraus, dass Schwefelsäure Metalle auflöst. In einem anderen Experiment gelang es ihm, Sauerstoff aus rotem Quecksilberoxid freizusetzen.
Der Begriff Ion wurde von Michael Faraday für wandernde, geladende Teilchen bei der Elektrolyse genutzt. In abgewandelter Form wurde der Titel Über die (Erhaltung der) Kraft später von Hermann von Helmholtz zur Darstellung des Energieerhaltungsgesetzes verwendet.
Literatur
Günther Bugge: Das Buch Der Grossen Chemiker, Verlag Chemie, Weinheim 1974, Prof. Julius Ruska: Zosimus, S. 1 - 18, ISBN 3-527-25021-2
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