- Benjamin Gottlieb Gerlach
-
Benjamin Gottlieb Gerlach (* 7. Juni 1698 in Liegnitz; † 18. Juni 1756 in Zittau) war ein deutscher Pädagoge und Autor.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Gerlach besuchte das Gymnasium in Liegnitz und Breslau. Am 11. Mai 1719 immatrikulierte er sich an der Universität Wittenberg und absolvierte ein Studium der Philosophie. Während jener Zeit dürften Martin Hassen in Ethik, Friedrich Strunz in der Dichtkunst, Jakob Karl Spener in Geschichte, Georg Wilhelm Kirchmaier in der griechischen Sprache, Johann Matthias Hase und Johann Friedrich Weidler in Mathematik beispielsweise seine Lehrer gewesen sein.[1]
Gerlach muss über gute Geistesgaben verfügt haben, denn schon zweieinhalb Jahre später konnte er den Ansprüchen genügen, die an den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie gestellt wurden, den er am 17. Oktober 1721 erwarb. Am Folgetag absolvierte er erfolgreich die Prüfung der Vorleseerlaubnis für Universitäten als Magister legens und war in der Folge als Privatdozent tätig[2]. Jedoch schien ein akademischer Zugang zur Universität für ihn nicht möglich gewesen zu sein. Daher bewarb er sich 1728 um die Stelle des Rektors der Wittenberger Stadtschule.
Da er den Ansprüchen von Gottlieb Wernsdorf der Ältere entsprochen hatte, wurde er von diesem am 2. Juni in sein Amt eingeführt. Lange Zeit blieb er jedoch nicht in jener Stellung[3]. Am 5. Juli 1730 trat er die besser dotierte Stelle des Rektors am Gymnasium in Mühlhausen/Thüringen an [4] und wurde am 25. November 1738 Direktor des Gymnasiums in Zittau[5], wo er bis zu seinem Lebensende wirkte. Sein umfangreiches hinterlassenes Schriftwerk behandelt theologische, sowie historische Themen, Biographien und Erbauungsschriften.
Werkauswahl
- Progr. de Catechismo Lutheri, Augustanae Confessionis prodromo. Mühlhausen 1730
- Progr. de Chr. Becmanno. Mühlhausen 1738
- Leben eines gebohrnen Laubauers, M. Sam. Gottlieb Edelmann. Zittau 1739
- Erbauliebe Gedanken vоn dег durch Christi Tod auf das herrlichste bewiesenen Liebe Gottes. Zittau 1739
- de Templo Sinensi portatili. 1739
- Betrachtungen über die Freude in Gott, nach Anleitung der Worte Ps. 73, 28. Zittau 1739
- Progr. de utilitate, ex Livio et Cornelio Nepote capienda, contra Sam. Pufendorfium. Zittau 1739
- Progr. Narratio vitae M. Sam. Gl, Neubarthi. Zittau 1739
- Progr. de Martino Opitzio, Poëta maximo Teutonico. Zittau 1739
- Progr. I et II de neglectu litterarum humaniorum. Zittau 1740
- Progr. invitatio ad actum dramaticum. Zittau 1740
- Progr. de vita Seligmanni, Consiliarii Saxonici intimi. Zittau 1740
- Progr. illustrans Act. XIX, 24. Zittau 1740
- Diss. de templo Sinensi portatili. Zittau 1740
- Progr. de Julio Caesare. Zittau 1740
- Progr. von Erfindung der Buchdruckerey. Zittau 1740
- Progr. de commodis institutionis publicae. Zittau 1741
- Progr. de mentis Philippi Melanchthonis de re scholastica. Zittau 1742
- Progr. de Fl. Theodosii M. Eugenii tyranni victore. Zittau 1743
- Progr. de vita Hieron. Wolfii. Zittau 1743
- Progr. de vita Donat. Groffii. Zittau 1744
- Die auf die Thränensaat gewärtige Freuden – Erndte der Religion; eine Denkschrift. Zittau 1744
- Progr. de vita Joh. Regii. Zittau 1745
- Progr. de claris Horatita. Zittau 1745
- Progr. de flore litterarum inter bella. Zittau 1745
- Progr. de Tapientia cum fortitudine coniungenda. Zittau 1745
- Denkschrift auf M. Сh. Stephani, 5ten Schulkollegen. Zittau 1747
- Progr. de Servio Tullio. Zittau 1747
- Progr. de Tarquinio Superbo. Zittau 1747
- Progr. de Schola Zittaviesi. Zittau 1748
- Progr. de officiis divitum et paupemm. Zittau 1749
- Progr. de vi exemplorum. Zittau 1750
- Progr. de hortoium amaloribus apud Romanos et Graecos. Zittau 1750
- Von Waisenhäusern; bey dem Umgange der Waisenkinder. Zittau 1750
- Die feste Zuversicht auf Gott, als das sicherste Mittel in zeitlicher Trübsal; eine Denkschrift. Zittau 1750
- Denkschrift auf den Cantor und Coll. IV, J. C. Grünewald. Zittau 1751
- Progr. de arte moriendi. Zittau 1751
- Denkschrift von der Beständigkeit im Guten. Zittau 1751
- Denkschrift die Gewissheit der Auferstehung der Todten. Zittau 1751
- Vom wahren Werthe der Armen; bey dem Umgange der Waisenkinder. Zittau 1751
- Progr. de mercatu bonarum litterarum. Zittau 1751
- Progr. de Theodosio iuniori. Zittau 1751
- Progr. de praemiis eruditorum. Zittau 1751
- Progr. de Zittavia eruditorum ferace. Zittau 1752
- Progr. de virtutibus politici. Zittau 1752
- Progr. de accommodatione praeceptorum ad captum disci-pulorum. Zittau 1752
- Progr. de Adoniae seditioso ingenio. Zittau 1752
- Progr. de necessitate iustitutionis puerilis. Zittau 1752
- Die wahren Kennzeichen der Auserwählten; eine Denkschrift. Zittau 1752
- Progr. de effectibus Constantinopoleos expugnatae. Zittau 1753
- Progr. de variis fatis regnorum. Zittau 1753
- Progr. de rogationibus veterum. Zittau 1753
- Progr. de arrogantia litteratorum. Zittau 1753
- Denkschrift auf D. Joh. Gottl. Hornigk. Zittau 1753
- Gedult und Hoffnung, zwey köstliche Dinge in allerley Trübsal; eine Denkschrift. Zittau 1753
- Progr. de migratjonibus litterarum. Zittau 1754
- Denkschrift: der geistliche Brautschmuck einer mit Jesu verlobten Seele. Zittau 1754
- Denkschrift: von der Krone der Gerechtigkeit. Zittau 1754
- Denkschrift: von der unermässlichen Barmherzigkeit Gottes. Zittau 1754
- Denkschrift: die aus der Unruhe m die Ruhe versetzte Seele. Zittau 1755
- Denkschrift: von Litaneyen. Zittau 1754
- Progr. Mardochaeus sive fiducia in Deum da superbia, et crudelitate gloriose triumphans. Zittau 1755
- Gottes Wort, als der beste Trost im menschlichen Elende und Sterben; eine Denkschrift. Zittau 1755
- Progr. die Dankbegier einer gläubigen Seele vor alle göttliche Wohlthaten. Zittau 1755
- Progr. Gott das höchste Gut und Erbtheil wahrer Christen. Zittau 1756
- Progr. Der himmlische Gnadenlohn christlicher Standhaftigkeit. Zittau 1756
- Lieder bey dem jährlichen Umgang der Waisenkinder…
Weblinks
- Johann Georg Meusel: Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller. Gerhard Fleischer der Jüngere, Leipzig, 1804, Bd. 4, S. 129 (Online bei Google Buchsuche)
Einzelnachweise
- ↑ Heinz Kathe: Die Wittenberger Philosophische Fakultät 1501–1817 Böhlau, Köln, 2002, S. 455-468 ISBN 3412044024
- ↑ Fritz Juntke: Album Academiae Vitebergensis – Jüngere Reihe Teil 3; Halle (Saale), 1966, S. 177
- ↑ Franz Ernst Heinrich Spitzner: Geschichte des Gymnasiums und der Schulanstalten zu Wittenberg aus den Quellen erzählt. Hartmann Verlag, Leipzig, 1830, S. 94 (Online bei Google Buchsuche)
- ↑ Reinhard Jordan: Chronik der Stadt Mühlhausen in Thüringen. Danner, 1906, Bd. 3, S. 166
- ↑ Theodor Gartner: Quellenbuch zur Geschichte des Gymnasiums zu Zittau. B. G. Teubner, Leipzig, 1911, Bd. 2, S. 100
Wikimedia Foundation.