- Zugstabsystem
-
Ein Zugstabsystem ist eine seilartige Verbindung, die aus zwei Gabelköpfen mit Innengewinden und einem Rundstab besteht, welcher an den Enden mit Außengewinden versehen ist. Da der Zugstab jeweils ein Rechts- und ein Linksgewinde hat, kann man das Zugstabsystem durch Drehen des mittigen Stabes einstellen bzw. anspannen. Es werden verschiedene Systeme am Markt angeboten, welche ein Gewinde-Abmessungsspektrum von M 6 bis M 160 abdecken. Die möglichen Längen reichen in Abhängigkeit vom Durchmesser und der Stahlgüte bis zu über 20 Metern. Über Muffen und Spannschlösser lassen sich die Gewindeenden noch beliebig verlängern. Der gelenkige Anschluss an ein Bauwerk erfolgt über Bolzen, die durch die Gabelkopf-Querlöcher und ein Loch im Anschlussblech gesteckt werden. Optional kann der überstehende Teil des Gewindes durch Abdeckhülsen verdeckt werden.
Zum Einsatz kommen solche Systeme als Windverbände, Abspannungen, Brückenhänger und Abhängungen.
Eine gelenkige Alternativ-Ausführung zum Gabelkopfsystem ist das häufig - insbesondere bei größeren Abmessungen - wirtschaftlichere Augenstabsystem. Hier besteht die seilartige Verbindung entweder aus einem Doppelaugenstab für Fixlängen oder, wenn eine Einstellmöglichkeit verlangt wird, aus zwei Augenstäben, wobei ein Augenstab ein Rechtsgewinde und der Zweite ein Linksgewinde besitzt. Die Einstellung erfolgt hier über ein mittiges Spannschloss, das leichter gedreht werden kann, als ein langer Stab bei einem Gabelkopf-Zugstabsystem. Der Anschluss an ein Bauwerk erfolgt über zwei parallele Stegbleche mit Bohrungen, zwischen die ein Auge gesteckt und über einen Bolzen verbunden wird.
Gelegentlich werden Zugstäbe auch nur mittels Muttern und Unterlagsplatten oder Unterlegscheiben befestigt. Diese starre Lösung verzichtet - wie eine Schweißlösung - auf eine Gelenkwirkung, was aber häufig - insbesondere bei dynamisch belasteten Bauwerken - zu Ermüdungsschäden führen kann. In der wirtschaftlichen Langzeitbetrachtung ist dies zu berücksichtigen.
Wikimedia Foundation.