- Zungenbürste
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Der Zungenschaber ist ein Instrument zur Reinigung der Zungenoberfläche, besonders des problematischen hinteren Drittels. Während die vorderen zwei Drittel der Zunge durch Sprechen und Schlucken im Kontakt mit dem Gaumen sind, wodurch dieser Teil der Zunge natürlich sauber gehalten wird, können sich auf der Zungenoberfläche des hinteren Teils bakterielle Beläge bilden und sich winzige Essensreste festsetzen, die mitverantwortlich für Mundgeruch gemacht werden. Der Zusammenhang zwischen Zungenbelag und Mundgeruch wurde erstmals 1920 wissenschaftlich nachgewiesen.
Den Zungenschaber gibt es in unterschiedlichen Formen: Beispielsweise als gebogener, in der Biegung abgeflachter Stab aus Edelstahl oder aus Kunststoff mit einer Form ähnlich wie ein Nassrasierer.
Der Zungenschaber ist in deutschsprachigen Ländern wenig gebräuchlich, allerdings eine in den USA und vielen asiatischen Ländern weiter verbreitete Methode der Mundhygiene. In Indien und China wird im Zusammenhang mit Ayurveda seit 4000 Jahren die Zunge gereinigt, damals meist mit aromatisierten Zweigen.
Dem Zungenschaber ähnlich ist die Zungenbürste, sie dient dem gleichen Zwecke, doch hat sie auf der einen Seite kleine Borstenköpfe, ähnlich einer Zahnbürste, mit denen die Zunge gereinigt wird. Bei der Zungenbürste handelt es sich also um eine Variante des Zungenschabers.
Problematisch kann bei der Anwendung eines Zungenschabers der Würgreflex sein. Dieser kann durch ein zu tiefes Einführen ausgelöst werden. Wenn man die Zunge an der Spitze mit einem Papiertuch festhält, ist der Würgreflex beim Verwenden des Schabers deutlich geringer.
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