- Zurrgurt
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Spanngurte sind gewebte Bänder mit einem Verschluss zum Befestigen und Festzurren von Gegenständen.
Inhaltsverzeichnis
Gurte aus Polypropylen
In Baumärkten und Billigläden angebotene Spanngurte sind meist aus Polypropylen mit geringer Reißfestigkeit von ca. 100 bis 200 daN und einer sehr geringen Kantenfestigkeit. Die Verschlüsse sind aus Kunststoff oder aus billigem Spritzguss. Sie kosten wenige Euro. Solche Gurte sind ungeprüft und eignen sich nur für behelfsmäßige Befestigungen.
Solche Gurte eignet sich nicht für industrielle Anwendung, und ebenso wenig für den Sicherheitsbereich oder für den Gebrauch im Sport.
Polyester-Gurte
Hochwertige Spanngurte sind immer aus Polyester-Bandmaterial gefertigt. Um die Dehnung im Gebrauch zu verringern, werden die Gurte vorgereckt. Um die Oberfläche zu verdichten und die Gurte widerstandsfähiger gegen Verschmutzung zu machen werden sie imprägniert. Standardgurte werden in den Breiten 25, 35, 50 und 75 mm hergestellt, mit Reißfestigkeiten zwischen 250 und 10.000 daN.
Beschläge werden immer mit speziellen Sicherheitsnähten fest eingenäht. An dieser Stelle ist auch ein Stoffstreifen mit aufgedruckten Prüfmerkmalen (Material, Reißfestigkeit, Prüfnorm) eingenäht.
Spannschloss
Einfache Spanngurte werden mit einem Spannschloss aus hochwertigem Metallguss verschlossen. Der Verschluss besteht aus einem Umlenksteg und einer geriffelten Klemmbacke, die mit einer Feder auf den Steg gedrückt wird. In eine Richtung lässt sich das Gurtband durchziehen, in die andere wird es durch die Klemmbacke blockiert.
Ratsche
Mit Ratschen können Spannkräfte bis 500 daN erzeugt werden. Professionelle Ratschen sind aus Edelstahl oder voll verzinkt.In der professionellen Ladungssicherung (LKW) werden 3 Arten Unterschieden: die Langhebelratsche, die Kurzhebelratsche, die Schwerlastratsche.
Endbeschlag
Je nach Anwendungsbereich werden Spanngurte ohne oder mit verschiedenen Endbeschlägen ausgestattet. Verbreitet sind Spitzhaken, Spitzhaken mit Verschluss, Triangel (Bügel, Öse), Triangelhaken, Klauenhaken, Rahmenhaken, Flachhaken.
Sicherheitsnormen
Industriell eingesetzte Spanngurte werden je nach Anwendungsbereich nach den Normen DIN 60060, VDI 2701 und/oder EN 12195-2 geprüft. Die zulässigen Bruchlasten sind auf einem eingenähten blauen Prüfschild aufgedruckt. Spanngurte sind (wie Hebezeug) regelmäßig zu prüfen. Spanngurte sind vor jedem Gebrauch auf Beschädigung zu kontrollieren und bei Mängeln umgehend zu ersetzen. Gurte mit fehlendem Prüfschild dürfen nicht mehr verwendet werden. Für das Zurren von scharfkantigen Gegenständen (beispielsweise Bleche) ist ein spezieller Kantenschutz vorgeschrieben.
Das Prüfschild rechts im Bild bedeutet: maximal darf eine Handspannkraft von 50 daN angewendet werden, maximale Gurtspannung 200 daN, Bruchlast Gurt einfach 1000 daN, doppelt 2000 daN, Prüfnummer und Prüfdatum, Typ-Nummer und Gurtlänge.
Gepäckstücke
Verbreitet sind einfache Spanngurte zum Verschließen von Taschen und Rucksäcken, oder zum Festzurren von Gegenständen an Gepäckstücken. An Rucksäcken beispielsweise zum Befestigen von Schlafsack, Isomatte, Eispickel, Ski oder Snowboard.
Siehe auch
- Zurrkette
- Ladungssicherung
Literatur
- Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen: Ladungssicherung auf Fahrzeugen. Handbuch für Unternehmer, Einsatzplaner, Fahr- und Ladepersonal.
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