- Zuschlagsmarke
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Zuschlagmarke ist die Bezeichnung für eine Sonderbriefmarke, die neben dem normalen Postentgelt noch einen Zuschlag (Spende) für einen „guten Zweck“ hat. Der Zuschlag beträgt regelmäßig die Hälfte des Portos, des Öfteren liegt er auch knapp darunter. Die Zuschlagmarken kann man daran erkennen, dass neben dem Frankaturwert noch der Zuschlag angegeben wird. „55+25“ heißt also 55 Eurocent für die Briefbeförderung und +25 Eurocent gehen als Spende an den jeweiligen Verwendungszweck.
Inhaltsverzeichnis
Historische Entwicklung
Erste Zuschlagmarken gab es in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg, regelmäßige Ausgaben gab es jedoch erst in der Zeit des Dritten Reiches, wo man durch diese Ausgaben gezielt Kaufkraft abschöpfen wollte. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es zunächst auf lokaler Ebene eine ganze Reihe an Ausgaben mit Zuschlag. In der späteren Bundesrepublik wurden dann ab 1949 Wohlfahrtsmarken eingeführt, später kamen weitere regelmäßige Zuschlagmarken hinzu sowie auch einzelne Ausgaben aus besonderem Anlass. In der DDR hingegen gab es nur vereinzelte Ausgaben zu besonderen Gelegenheiten. Die Schweiz verausgabt seit Jahrzehnten ebenfalls regelmäßig Zuschlagmarken.
Zuschläge über 50 % des Portowertes zielen regelmäßig auf Philatelisten, denn diese können zur Komplettierung ihrer Sammlungen nicht auf solche Ausgaben verzichten, die im normalen Briefverkehr kaum genutzt werden. Besonders zwischen 1933 und 1945 wurden etwa in Deutschland Marken mit sehr hohen Zuschlägen wie beispielsweise "12+38" ausgegeben. Als Konsequenz der teilweise exorbitant hohen Zuschläge, die den Nennwert des Öfteren mehrfach überstiegen, waren Markenneuerscheinungen mit einem Zuschlag von mehr als 50 % für philatelistische Ausstellungen gesperrt.
Trotz der Einhaltung der 50 %-Marke war die Höhe des Zuschlages seit den Portosteigerungen der 1980er in der Bundesrepublik Deutschland Gegenstand teilweise heftiger Auseinandersetzungen zwischen den organisierten Philatelisten und den Zuschlagempfängern, was schließlich zu dem Kompromiss führte, dass die bis dahin übliche Praxis der Erhebung eines Zuschlages von 50 % auf den Portowert aufgeweicht wurde.
Heutige Ausgabepraxis
Deutschland
Die Deutsche Post AG gibt heute folgende Arten von Zuschlagbriefmarken regelmäßig aus:
- Für die Wohlfahrt (Wohlfahrts- und Weihnachtsmarken zugunsten der Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege) - jährlich
- Für den Sport (Stiftung Deutsche Sporthilfe) - jährlich
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- Eine Darstellung der Berliner Motive ist unter Sporthilfe der Deutschen Bundespost Berlin zu finden.
- Für die Jugend (Stiftung Deutsche Jugendmarke) - jährlich
- Für den Umweltschutz - alle zwei Jahre
- Für die Philatelie (Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte) - alle vier Jahre
Hinzu kommen - allerdings selten - Ausgaben aus besonderem Anlass wie etwa zur Flutkatastrophe an der Oder in Brandenburg.
Österreich
Die Österreichische Post gibt jährlich eine Zuschlagbriefmarke zum „Tag der Briefmarke“ heraus. In Österreich besteht die Besonderheit, dass jede Zuschlagbriefmarke vom Parlament genehmigt werden muss, deshalb erscheinen in Österreich relativ wenig Zuschlagbriefmarken.
Schweiz
Die Schweizer Post gibt jährlich zwei Zuschlagbriefmarkenserien heraus:
- Im Frühjahr "Pro Patria" für die Heimat
- Im Herbst "Pro Juventute" für die Jugend
Zuschlagmarkengalerie
Wohlfahrtsmarken
Briefbote im 15. Jahrhundert (Deutsche Bundespost Berlin: 1989)
Weihnachtsbriefmarken der Deutschen Post AG aus dem Jahr 2004 mit Sonderstempel der Weihnachtspostfiliale aus Himmelpfort
Für den Sport
Goleo VI. und Pille, Maskottchen der Fußballweltmeisterschaft 2006
Zuschlagbriefmarke „100 Jahre FIFA“, mit Motiv FIFA WM-Pokal
Deutschlandfahnen zur FIFA WM 2006
dito mit Ersttagsstempel aus Bonn
Weblinks
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