Zwischenaktmusik

Zwischenaktmusik

Der Ausdruck Entracte oder Entr’acte (frz.: Zwischenakt) bezeichnet die Instrumentalmusik, die in der Pause zwischen den Akten oder Bildern eines Schauspiels, Musicals oder einer Oper gespielt wird, während der Hauptvorhang geschlossen ist. Manchmal überbrückt eine solche Musik eine Umbaupause zum Wechsel der Dekoration, manchmal signalisiert sie das Ende einer Pause. Die Entracte-Musik hat eine ähnliche Funktion wie die Ouvertüre. Auch in der Zirkusmusik nennt man die eröffnende Musik nach der Pause Entracte. Manchmal bereitet eine solche Musik die Stimmung der folgenden Handlung oder eines neuen Bühnenbilds vor, manchmal ist sie ganz unabhängig von der Aufführung. Im 19. Jahrhundert wurden mitunter Sätze von Solokonzerten als Entracte-Musik gespielt, um einzelnen Orchestermusikern die Gelegenheit zu geben, sich als Solisten zu profilieren.

Manche Entracte-Musiken werden auch unabhängig vom Bühnenstück, für das sie geschrieben wurden, im Konzertsaal gegeben, wie die Bühnenmusik von Franz Schubert zum romantischen Schauspiel Rosamunde von Helmina von Chézy (1823) oder die Entractes aus Georges Bizets Oper Carmen (1875), jeweils dargeboten als Suite.

In einem ganz weiten Sinn kann Entracte ein Synonym für Intermezzo (Oper) sein, also auch tänzerische und szenische Darbietungen umfassen. In Alban Bergs Oper Lulu (1937) kommt ein imaginärer, musikalisch dargestellter Film als „Entracte“ vor. Ein wirklicher Film als Entracte ist das gleichnamige Werk von René Clair zu einer Musik von Eric Satie (1924), der zwischen den Akten eines Balletts gezeigt wurde.


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