- Zündels Abgang
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Zündels Abgang ist der erste Roman des Schweizer Schriftstellers Markus Werner (* 1944 in Eschlikon). Das Buch erschien 1984 im Residenz Verlag und wurde schnell zum Bestseller.
Handlung
Der fiktive Erzähler, Pfarrer Viktor Busch, rekonstruiert aus tagebuchartigen Aufzeichnungen, persönlichen Erinnerungen und Gesprächen die letzten Wochen vor dem Verschwinden seines Freundes Konrad Zündel. Nach dem Verlust eines Zahns bricht der Lehrer Zündel eine Urlaubsreise ab und kehrt zu seiner Frau Magda zurück, die den Sommer lieber alleine verbracht hätte und nach einem (kleinen) Streit zu ihrer Schwester fährt. Für Zündel ist dies Anlass (den eine Lüge des Hausmeisters über Männerbesuch in seiner Abwesenheit noch verstärkt), nach Genua zu fahren, wo er gezeugt wurde, um sich dort dem Alkoholrausch und Gedanken über Gott und die Welt, Liebe und Selbstmord hinzugeben. Als er zu Beginn der Schulzeit zurückkehrt, ist er nicht mehr er selbst; die wahnhafte, einsame Zeit in Genua hat das labile Gemüt des intellektuellen, weltfremden und depressiven Lehrers zu sehr mitgenommen. Nach einem irren Auftritt in seiner Schule wird er in eine psychiatrische Klinik gebracht; es ist nicht klar, in welcher geistigen Verfassung er sich befindet. Er bricht von dort aus und verschanzt sich eine Zeit mit einer Pistole im Ferienhaus eines Freundes. Von dort verschwindet er nach einem letzten Besuch des Erzählers. Sein Vater, der seine Mutter vor der Geburt verließ, erhält später ein Paket mit seinen Aufzeichnungen, das Zündel in Genua abgeschickt hatte, und leitet es an Busch weiter.
Das Buch greift viele Themen aus dem erlebten und gedanklichen Umfeld des Protagonisten auf: Liebe und Treue, das Verhältnis von Mann und Frau in Zeiten der Emanzipation, Selbstmord und Tod, Vaterschaft, Religion und Selbstbehauptung.
Sprache und Stil
Ein erzähltechnisch und stilistisch reizvoller Gegensatz besteht in der Verknüpfung der beiden Erzählebenen: Dem sachlichen Rahmen der Dokumentation von Zündels Geschichte durch Viktor Busch steht das philosophische Pathos des Intellektuellen Zündel gegenüber. Die Schweizer Herkunft des Autors und der Charaktere zieht sich in Form von Helvetismen durch den gesamten Roman („das Tram“, „es tönt“...).
Kategorien:- Literarisches Werk
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