- Markus Werner
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Markus Werner (* 27. Dezember 1944 in Eschlikon, Kanton Thurgau) ist ein Schweizer Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Markus Werner wurde in Eschlikon (Kanton Thurgau) geboren. 1948 zog die Familie nach Thayngen (Kanton Schaffhausen) um. Dort besuchte Werner die Schule und absolvierte 1965 die Matura. Anschliessend studierte er Germanistik, Philosophie und Psychologie an der Universität Zürich und promovierte 1974 mit einer Arbeit über Max Frisch, dessen Einfluss auf Werners Schreiben bedeutsam ist. Von 1975 bis 1985 war er Hauptlehrer, von 1985 bis 1990 Lehrbeauftragter an der Kantonsschule Schaffhausen. Seit 1990 ist er freier Autor. Werner lebt heute in Schaffhausen.
Werners Figuren
Die Romanhelden von Markus Werner, der im Alter von 40 Jahren mit Zündels Abgang (1984) debütierte, haben ihrem Beruf den Rücken gekehrt. Aus ihrem Blickwinkel beschreibt Werner lakonisch, mit Humor, Staunen, aber auch Verzweiflung den Alltag. Dabei entsteht eine Fülle von streng kalkulierten Szenen und Episoden, in denen die Einrichtung der Welt, auf die sich Werners Hauptdarsteller keinen Reim machen können, in überscharfen, bisweilen lachhaften Details zu Tage tritt. Gerade an den scheinbar harmlosen Tücken des Alltages scheitern Werners Figuren, an den tauben Ohren ihrer Mitmenschen, an ihren kalten, sturen Seelen – Zündels Abgang ist als Motto ein bezeichnendes Zitat Robert Walsers vorangestellt: «Zum Warmwerden lag allem Anschein nach keine Ursache vor». Auch die menschlichen Unzulänglichkeiten werden in tragikomischem Grundton vorgeführt. In Werners Texten zeigt sich das Selbstverständliche als Seltsames; man staunt und wundert sich wie ein Kind. Seine Romanfiguren plädieren für das Recht, Schwächen zu haben und Fehler machen zu können («Sicherheit ist das Kennzeichen des Tölpels», in: Die kalte Schulter, bzw. chinesisches Sprichwort), sie sehnen sich nach Zärtlichkeit, verfluchen jedoch zugleich in oftmals scharfem Ton die Welt, ihre Mitmenschen und nicht zuletzt sich selbst.
Werke
- Bilder des Endgültigen, Entwürfe des Möglichen. Zum Werk Max Frischs, Univ. Diss. 1974, Bern: Lang 1975 (=Europäische Hochschulschriften. Reihe 1, Deutsche Literatur und Germanistik, 111).
- Zündels Abgang, Roman, 1984, ISBN 3-7017-1385-5, ISBN 3-423-10917-3 (dtv Taschenbuch)
- Froschnacht, Roman, 1985, ISBN 3-7017-0424-4, ISBN 3-423-11250-6
- Die kalte Schulter, Roman, 1989, ISBN 3-423-11672-2
- Bis bald, Roman, 1992, ISBN 3-7017-0758-8, ISBN 3-423-12112-2 (2005/2006 in die Reihe Schweizer Bibliothek aufgenommen).
- Festland, Roman, 1996, ISBN 3-7017-0969-6, ISBN 3-423-12529-2
- Der ägyptische Heinrich, Roman, 1999, ISBN 3-7017-1174-7, ISBN 3-423-12901-8
- Am Hang, Roman, 2004, ISBN 3-10-091066-4; Fischer Taschenbuch 16467, ISBN 978-3-596-16467-7
Als Hörbuch: Lesung mit Hanspeter Müller-Drossaart, 2005, ISBN 3-898-13401-6 (Der Audio Verlag, 4 CDs)
Auszeichnungen
- 1984 Literaturförderpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung
- 1984 und 1993 Einzelwerkpreise der Schweizerischen Schillerstiftung
- 1986 Georg-Fischer-Preis der Stadt Schaffhausen
- 1990 Alemannischer Literaturpreis[1]
- 1993 Thomas-Valentin-Literaturpreis der Stadt Lippstadt
- 1995 Prix littéraire Lipp (Genf); Internationaler Bodensee-Literaturpreis
- 1997 Preis der SWR-Bestenliste
- 1999 Hermann-Hesse-Preis
- 2000 Joseph-Breitbach-Preis (gemeinsam mit Ilse Aichinger und W. G. Sebald).
- 2002 Johann-Peter-Hebel-Preis des Landes Baden-Württemberg
- 2005 Gesamtwerkspreis der Schweizerischen Schillerstiftung
- 2006 Bodensee-Literaturpreis der Stadt Überlingen
- 2008 Ehrenpreis von Stadt und Kanton Schaffhausen
- 2010 Zonser Hörspielpreis
Literatur
- Martin Ebel (Hrsg.): „Allein das Zögern ist human.“ Zum Werk von Markus Werner. Fischer Taschenbuch 16908, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-596-16908-5. (Enthält auch vorgängig nicht publizierte Texte Markus Werners.)
Weblinks
- Literatur von und über Markus Werner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Markus Werner im Schweizer Autorenlexikon der Bibliomedia
Einzelnachweise
- ↑ Alemannischer Literaturpreis. Stadt Waldshut-Tiengen, abgerufen am 14. Dezember 2010.
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