Ödemkrankheit der Schweine

Ödemkrankheit der Schweine

Die Ödemkrankheit oder Colienterotoxämie ist eine mit Ödemen einhergehende Infektionskrankheit von Schweinen, die vom Bakterium Escherichia coli verursacht wird. Vor allem STEC treten dabei auf, die mit F18ab-Fimbrien und STX 2e als Virulenzfaktoren ausgestattet sind. Es handelt sich meist um die O-Gruppen 138, 139, 141 oder 147, die meist hämolysierend sind.

Inhaltsverzeichnis

Ätiologie und Pathogenese

Auslösende Faktoren der Krankheit sind meist tiefgreifende Veränderungen des Darms, wie sie beim Absetzen, bei Futterwechseln oder bei Aufnahme großer Futtermengen auftreten. Der Darm wird geschwächt und STEC-Stämme können sich extrem vermehren. Die E. coli produzieren das Shiga-Toxin, das die Gefäßwände schädigt, die dann durchlässig für Flüssigkeit werden. Dies führt zu Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Ödemen) an allen möglichen Körperstellen. Je nach Lokalisierung werden Nerven geschädigt, weil sie in eine Sauerstoffunterversorgung geraten. Es können durch die Endotoxine auch Schockzustände auftreten.

Klinik

Meist tritt die Krankheit nach dem Absetzen auf, sie ist aber in jedem Lebensalter möglich. Bei einigen Tieren, aber nicht bei allen, sieht man Ödem im Kopfbereich, an den Augenlidern und dem Nasenrücken. Je nach Lokalisation der Ödeme gehen die klinischen Symptome von plötzlichen Todesfällen, unspezifischen Allgemeinstörungen, Durchfällen, unkoordinierten Bewegungen, Lähmungen, Schreckhaftigkeit, Muskelzuckungen bis Stimmverlust. Lungenödeme verursachen Atemnot. Es tritt kein Fieber auf.

Diagnose

Die Diagnose wird nach der Klinik gestellt: Ödeme und zentralnervöse Erscheinungen in der Altersgruppe. Durch Bakterienkultur lassen sich die Erreger nachweisen.

Therapie und Prophylaxe

Meist ist die Therapie mit Antibiotika nicht mehr erfolgreich. Am wichtigsten ist die Veränderung der Umwelt: Futterentzug, viel Wasser und eine langsame Normalisierung. Zur Vorbeugung wird eine Gewöhnung der Ferkel bereits vor dem Absetzen an faserreiches Futter empfohlen. Mit Bestandsimpfstoffen wurden gute Erfahrungen gemacht; mit ihnen wird eine Woche vor dem Absetzen begonnen.

Literatur

  • Medizinische Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenlehre von Rolle/Mayr, Enke Verlag, Stuttgart 2007
Gesundheitshinweis Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!

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