- 魏
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Dieser Artikel behandelt den größeren Staat Wèi aus dem antiken China. Für den kleineren gleichlautenden Staat Wèi (衛), siehe Wey (Staat).
Der Staat Wei (chin. 魏, Wèi) existierte zur Zeit der Streitenden Reiche in China. Sein Territorium befand sich zwischen den Staaten Qin und Qi und umschloss die heutigen Provinzen Hebei, Henan, Shanxi und Shandong. Nachdem König Hui die Hauptstadt von Anyi nach Daliang (heutiges Kaifeng) verlegt hatte, nannte man den Staat auch Liang.
Die Blütezeit des Staates Wei war unter seinen ersten zwei Herrschern Wen und Wu. Der dritte Herrscher, König Hui, widmete sich der ökonomischen Entwicklung des Staates und nutzte etwa den Gelben Fluss zur Bewässerung des Ackerlands. Mit König Hui begann jedoch auch der langsame Verfall von Wei, dessen Vorstöße nach Osten in zahlreichen Schlachten zurückgeschlagen wurden, so in der Schlacht von Maling (341 v. Chr.). Im Westen verlor Wei die Hexi-Region, die nicht nur als Weideland, sondern auch als Brückenkopf am Gelben Fluss gegen Qin bedeutsam war. Nach dem Verlust dieser Region musste Wei immer wieder Angriffe der Qin abwehren. In der Schlacht von Yique (293 v. Chr.) schlug die Qin-Armee die vereinten Streitkräfte von Wei und Han vernichtend.
Im Jahre 225 v. Chr. flutete der Qin-General die Wei-Stadt Daliang, indem er den Gelben Fluss anstaute und umleitete. Daraufhin kapitulierte Wei und ergab sich dem Rivalen Qin.
Wei hatte einige fähige Strategen und Feldherren hervorgebracht, etwa den reformerischen Minister Lǐ Kuī, den General Yue Yang (der den Staat Zhongshan unterwarf) und den Eroberer Pang Juan, der jedoch gegen Tian Ji und Sun Bin die Schlacht von Maling verlor.
Herrscher von Wei
Postumer Titel | Geburtsname | Regierungszeit | Bemerkungen |
---|---|---|---|
Alle Angaben „v. Chr. (vor Christus).“ | |||
Marquis Wén (文侯) | Sī (斯) oder Dū (都) | 445–396 | |
Marquis Wǔ (武侯) | Jí (擊) | 396–370 | Sohn des vorigen |
König Huì (惠王) | Yīng (罃) | 370–319 | Sohn des vorigen |
König Xiang (襄王) | Si (嗣) oder He (赫) | 319–296 | Sohn des vorigen |
König Zhao (昭王) | Chi (遫) | 296–277 | Sohn des vorigen |
König Anxi (安釐王) | Yu (圉) | 277–243 | Sohn des vorigen |
König Jingming (景湣王) | Zeng (增) oder Wu (午) | 243–228 | Sohn des vorigen |
König Jia (王假) | Jia (假) | 228–225 | Sohn des vorigen |
Im Geschichtswerk Shiji von Sima Qian ist eine leicht veränderte Liste überliefert: Dort wird König Huis Tod in das Jahr 335 v. Chr. verlegt, und sein Sohn Xiang soll ihn im nächsten Jahr beerbt haben. Nach seinem Tod im Jahre 319 soll ein gewisser König Āi (哀王) sein Nachfolger gewesen sein, der dann im Jahr 296 von seinem Sohn Zhao beerbt wurde. Die meisten Gelehrten und Kommentatoren bezweifeln aber die Existenz des Königs Ai, dessen Geburtsname nicht überliefert ist. Es ist möglich, dass Sima Qian den zweiten Teil der Herrschaft König Huis einem König Ai zugeschrieben hat, um die große Lücke zwischen Marquis Wu und König Xiang zu schließen. Die Zäsur im Jahr 334 deutet darauf hin, dass der damalige Marquis Hui sich in diesem Jahr zum König erklärte. Einige Gelehrte halten allerdings Sima Qians Aufzeichnungen gleichfalls für wahr.
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