Berliner Kommunikationssystem

Berliner Kommunikationssystem

BERKOM – Berliner Kommunikationssystem war ein Entwicklungsprojekt unter Federführung der Deutschen Bundespost zur Entwicklung von Diensten und Anwendungen für geplante Breitbandnetze wie Breitband-ISDN, VBN, IBFN oder ATM. Die Gründung erfolgte am 1. Februar 1986 in Berlin.

Berkom gehörte später als Betrieb zur T-Nova Deutsche Telekom Innovationsgesellschaft mbH und hatte ihren Sitz in Berlin. Mit dem Übergang der T-Nova in die T-Systems endete die eigenständige Existenz.

Die Projektphase I von 1986 bis 1989 stand unter der Leitung der DETECON, die folgenden beiden Projektphasen II und III wurden von der eigens gegründeten DeTeBerkom GmbH geführt.

Es wurden Anwendungen, multimediale (End-)Geräte und Dienste entwickelt und erprobt auf den Gebieten:

  • Teledienste (Informationdienste, Telemedizin, Telepublishing, Vernetzung von Produktionsstätten),
  • Informationsdienste („Multimedia-Mail“, Videokonferenzen, Application Sharing),
  • Wissensmanagement,
  • Vermittlungsstellen für Breitbandnetze,
  • Entwicklung von Endgeräten,
  • Entwicklung von Übertragungsstandards u. a. BERKOM-Referenzmodell, ein dem ISO/OSI-Referenzmodell nachempfundenes Schichtenmodell für Breitbanddienste.

BERKOM hat in Berlin ein eigenes geschlossenes Breitband-Glasfasernetz zur Verbindung der verschiedenen Projektpartner genutzt.

BERKOM hat einige seiner Zeit weit voraus gehende Projekte durchgeführt. So wurde 1993 das System TerraVision von Art+Com im Auftrag der BERKOM entwickelt. Auf der Suche nach möglichst anspruchsvollen, bandbreitenhungrigen Anwendungen für ihr Hochgeschwindigkeitsnetz VBN in Berlin trat die BERKOM an Art+Com heran. Präsentiert hat Art+Com das Terravision genannte Projekt einer breiten Öffentlichkeit zum ersten Mal auf der ITU Konferenz in Kyoto Ende 1994, und Terravision kam in Deutschland für die Präsentation der zukünftigen Stadtplanung von Berlin zum Einsatz. Das System war bei BERKOM installiert und wurde auf etlichen Messen demonstriert. Aufmerksamkeit erregte das Projekt nicht nur durch die neuartige Darstellung, sondern auch durch die Form der Navigation, die durch einen Globus-großen überdimensionierten Trackball erfolgte. Terravision war in Performer, einer SGI-Grafikbibliothek, implementiert und muss das Interesse des damaligen Direktors und Chefentwicklers der für SGIs Grafikbibliotheken zuständigen Abteilung geweckt haben. Einige Jahre später gründete Michael T. Jones die Firma Keyhole, die die Technik und Anwendung entwickelte, die wiederum Google 2004 kaufte und in Google Earth umbenannte. Jones wurde CEO von Google Earth. [1] [2]

Quellen

  1. Christian Wilk: Welt in Händen. In: iX 12/2005, S. 50.
  2. http://www.medienkunstnetz.de/werke/terravision

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