- Bernd Feustel
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Bernd Feustel (* 20. September 1954 in Bamberg) ist ein deutscher Schachmeister.
Feustel erlernte schon früh das Schachspiel und wurde 1964 Mitglied im SC 1868 Bamberg. Im Alter von zehn Jahren gelang ihm in einer Simultanpartie ein Remis gegen den damaligen Schachweltmeister Tigran Petrosjan. 1972 und 1973 gewann er jeweils die internationale Deutsche Jugendmeisterschaft. In den Jahren 1976 und 1977 wurde er mit dem SC 1868 Bamberg deutscher Mannschaftsmeister. 1974 wurde er zum Londoner Turnier eingeladen, 1980 wurde er in Bad Neuenahr/Ahrweiler Zweiter bei der Deutschen Meisterschaft. Im gleichen Jahr gewann er die deutsche Blitzmeisterschaft.
Feustel wechselte nach Erlangen, wo er ein Studium der Slawistik, Anglistik und Indogermanistik begann. Er spielte in der Folge für den TB Erlangen am Spitzenbrett in der Schachbundesliga. Aufgrund gesundheitlicher Probleme zog er sich Ende 1996 vom Turnierschach zurück. In den Jahren zuvor hatte er ein auf Schach spezialisiertes Satzstudio betrieben. Außerdem wirkte er an zahlreichen Buchprojekten und Übersetzungen mit, die vorwiegend mit dem Thema Schach zu tun hatten.
Nach langer Pause erhielt Feustel im Jahr 2007 als Spieler des ausrichtenden Vereins, des SC 1957 Bad Königshofen, einen Freiplatz bei der deutschen Einzelmeisterschaft. Nach gutem Start mit 3,5 Punkten aus 6 Runden musste er das Turnier wegen einer Erkrankung vorzeitig abbrechen.
Feustel vermied gerne ausanalysierte Eröffnungen und bevorzugte weniger bekannte Wege. Dazu schrieb er sein wohl bekanntestes Buch Eröffnungen - abseits aller Theorie. Nach ihm wird ein igelartiger Eröffnungsaufbau benannt (Feustel-Aufbau oder Hippopotamus-Eröffnung), der durch die Aufstellung des Nachziehenden mit b6, d6, e6, g6, Lb7, Lg7, Se7 und Sd7 charakterisiert wird.
Bernd Feustel trägt den Titel eines FIDE-Meisters, seine aktuelle Elo-Zahl beträgt 2280 (Stand: März 2010).
Werke
- Eröffnungen - abseits aller Theorie. Beyer Hollfeld 1982, ISBN 3-921202-88-4
- Kleines Blitzschach-Brevier. Beyer, Hollfeld 1983, ISBN 3-88805-006-5
- Schule des Schachs. Beyer, Hollfeld 1983 (zusammen mit Claude Santoy), ISBN 3-921202-81-7
- Keine Angst vor Großmeistern. Beyer, Hollfeld 1983, ISBN 3-88805-026-X
- Testbuch der Schachtaktik. Beyer, Hollfeld 1986, ISBN 3-88805-100-2
- Geophil: eine dramatische Hypothese. Feustel, Bamberg 1996, ISBN 3-9802603-1-3
Weblinks
- Bernd Feustel beim Weltschachbund FIDE (englisch)
- Feustels historische Elozahlen (englisch)
- Udo Güldner: „Schuld daran ist letztlich nur Irina“ Chessbase-Artikel über Bernd Feustel
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