Bernhard Rehm

Bernhard Rehm

Bernhard Rehm (* 19. Februar 1909 in München; † 14. Juli 1942 bei Woronesch) war ein deutscher klassischer Philologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Rehm war der Sohn des klassischen Philologen und Pädagogen Albert Rehm. Er war nach seiner Promotion 1931 bei Johannes Stroux über ein Thema aus Vergil kurzfristig an der Schule tätig, wechselte aber schon 1933 zum Thesaurus Linguae Latinae, dessen Generalredaktor er bereits am 5. September 1936 wurde. In den neun Jahren Tätigkeit brachte er neben den Aufgaben als Redaktor ungefähr 400 Spalten des Lexikons zum Druck (darunter den Artikel „ex“ mit 49 Spalten).

Neben der lexikalischen Tätigkeit befasste Bernhard Rehm sich mit einem völlig anderen Thema. Auf Anregung von Eduard Schwartz widmete er sich für die Habilitation 1939 den frühchristlichen Texten, die dem Papst Clemens I., dem dritten Nachfolger des Apostels Petrus zugeschrieben wurden. Zunächst klärte er die Überlieferung, dann bereitete er für das Corpus „Die Griechischen Christlichen Schriftsteller“ eine Ausgabe der so genannten Pseudo-Klementinen vor. Diese war bei seinem Tod so gut wie druckreif, konnte aber erst nach dem Krieg erscheinen.

Von seinem Leben und weiteren Plänen ist wenig bekannt. Im Rahmen der Ausgabe der Tagebücher des Vaters hat Richard Schumak einige Informationen auch über den Sohn mitgeteilt.[1] Im Anhang ist die Ansprache abgedruckt, die Rehms Nachfolger als Generalredaktor Hans Rubenbauer am 6. Oktober 1942 in der Bibliothek des Thesaurus zum Andenken an seinen Vorgänger gehalten hat. Auch ein Porträtfoto ist aufgenommen.

Veröffentlichungen

  • Das geographische Bild des alten Italien in Vergils Aeneis. Dieterich, Leipzig 1932 (Philologus-Supplementband 24,2)
  • Zur Entstehung der pseudoclementinischen Schriften. In: Zeitschrift für die Neutestamentliche Wissenschaft Bd 37, 1939, S. 77–184
  • Bernhard Rehm (Hrsg.): Die Pseudoklementinen. Akademie-Verlag, Berlin (Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte; 42; 51: N.F. 16)

Literatur

  • Richard Schumak (Hrsg.): Neubeginn nach dem Dritten Reich. – Die Wiederaufnahme wissenschaftlichen Arbeitens an der Ludwig-Maximilians-Universität und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Tagebuchaufzeichnungen des Altphilologen Albert Rehm 1945 bis 1946. Kovac, Hamburg 2009, ISBN 978-3-8300-4469-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. S. 269 Anm. 503 berichtet er von einer gescheiterten Berufung auf den Lehrstuhl von Ernst Kapp in Hamburg aus politischen Gründen

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rehm — steht für: Rehm Flehde Bargen, eine Gemeinde in Schleswig Holstein eine Augsburger Patrizierfamilie, siehe Rehm (Patrizier) Rehm (Rot an der Rot), Ortsteil der Gemeinde Rot an der Rot, Landkreis Biberach, Baden Württemberg Rehm ist der… …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Rehm — während seines Rektorats (1930). Gemälde von Ernst Maria Físcher Albert Rehm (* 15. August 1871 in Augsburg; † 31. Juli 1949 in München) war ein deutscher Klassischer Philologe. Inhaltsverzeichni …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Reh — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Vollmer — Friedrich Karl Vollmer (* 14. November 1867 in Fingscheid, heute zu Wuppertal; † 21. September 1923 in Farchant) war ein deutscher Latinist. Friedrich Karl Vollmer war Privatlehrer König Ludwigs II. und lehrte klassische Philologie an der Ludwig… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Dittmann — (* 29. September 1871 in Barby (Elbe); † 10. Juli 1956 in Aschau im Chiemgau) war ein deutscher Klassischer Philologe. Er war langjähriger Mitarbeiter und von 1912 bis 1936 Generalredaktor sowie von 1936 bis 1947 Geschäftsführer des Thesaurus… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Rubenbauer — (* 10. Dezember 1885 in Amberg; † 27. Juli 1963 in München) war ein deutscher Altphilologe. Leben Der Sohn eines Ökonomen aus der Oberpfalz studierte in München Klassische Philologie, um zunächst den Beruf des Lehrers zu ergreifen. Während seines …   Deutsch Wikipedia

  • Heinz Haffter — (* 1. Juni 1905 in Berg TG; † 9. September 1998 in Frauenfeld) war ein Schweizer klassischer Philologe. Leben Nach dem ersten Lateinunterricht im Pfarrhaus von Berg zog Haffters Familie 1921 in die Gegend von Winterthur, wo er das altsprachliche… …   Deutsch Wikipedia

  • Pseudo-Klementinen — Unter Pseudo Klementinen werden ein Brief und ein Roman zusammengefasst, die in der Frühzeit der Kirche dem etwa 110 gestorbenen Klemens von Rom, dem dritten Nachfolger des Petrus auf dem Stuhl des Bischofs von Rom, zugeschrieben wurden. Sie… …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Lommatzsch — (* 18. August 1871 in Erlebach; † 5. April 1949 in Marburg) war ein deutscher Klassischer Philologe. Nach Studium in Jena und Bonn wurde der Sohn eines Kaufmanns 1895 in Bonn mit einer Arbeit über Juvenal promoviert und legte im selben Jahr auch… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Karl Vollmer — (* 14. November 1867 in Fingscheid, heute zu Wuppertal; † 21. September 1923 in Farchant) war ein deutscher Latinist. Friedrich Karl Vollmer war Privatlehrer König Ludwigs II. und lehrte seit 1905 als Professor klassische Philologie an der Ludwig …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”